Die Saison-Eröffnung der Mailänder Scala
Zwischen Weltspitze und Finanzkrise: die Saison-Eroeffnung der Mailaender Scala
Mailand. Am 7. Dezember 2006 eroeffnet die Mailaender Scala die neue Saison mit einer Premiere der Extraklasse: Aida, das faszinierende Drama aus der AEra der Pharaonenherrschaft mit seinem zeitlosen Stoff und Verdis wunderbaren musikalischen Umsetzung, hat bis heute nichts von seiner ueberwaeltigenden Wirkung eingebueSSt.
Im Dezember 1985 hat die Inszenierung von Franco Zeffirelli an der Mailaender Scala mit Luciano Pavarotti als Radames neue MaSSstaebe gesetzt. Nach gut 20 Jahren kehrt Aida mit einer Neuinszenierung desselben Franco Zeffirelli zurueck an die Mailaender Scala. In den Hauptrollen werden Violeta Urmana, Irina Makarova, Roberto Alagna und Antonello Palombi zu hoeren sein, unter der Leitung des Stardirigenten Riccardo Chailly.
Die Premiere von Aida ist mit sehr hohen Erwartungen an alle Beteiligten verbunden und gibt gleichzeitig den Ton an fuer die kommende Saison. Es sind 264 Auffuehrungen geplant, davon dreizehn Opern und sechs Ballette. Mit dem neuen Programm strahle das Theater eine einmalige und unerschoepfliche Energie aus, so der Intendant Lissner.
Der Grund fuer diese UEberzeugung liegt sicherlich nicht in der finanziellen Lage der Mailaender Scala, die nach den Abgaengen des Musikdirektors Riccardo Muti und des Intendanten Mauro Meli und nachdem die Regierung von Silvio Berlusconi die Finanzierung von Opernhaeusern stark gekuerzt hat, in einer tiefen Finanzkrise steckt. Ende des Jahres werden sich die Schulden auf etwa 5,5 Millionen Euro belaufen.
Die neue Opernsaison hat Stardirigenten wie Chailly, Lorin Maazel, Daniel Barenboim, Whun Chung und Roberto Abbado im Programm. Auch bei den hochkaraetigen Protagonisten wurde nicht gespart: Carlo C3?lvarez singt den Don Giovanni, Mariella Devia die Lucia di Lammermoor, Fiorenza Cedolins singt die Hauptrolle in Madame Butterfly und Daniela Dessi uebernimmt die Rolle der Adriana Lecouvreur. Lissner sagte bei der Vorstellung der neuen Saison, es gebe weltweit nur zwei Theater, die solch eine einmalige Starbesetzung bieten koennen.
Die Frage bleibt, wie die roten Zahlen zu den hohen Ausgaben passen, die fuer solche Starbesetzungen noetig sind.
Die historische Bedeutung und Tradition des Opernhauses rechtfertigen solche MaSSnahmen. Dafuer muessen aber die Abonnements um 12% teuerer werden, waehrend die Abendpreise unveraendert bleiben. Der neue Intendant Lissner hat das Publikum der Mailaender Scala bereits in dieser Saison fuer sich gewinnen koennen: das Opernhaus war bisher zu 96% ausgelastet und ein Publikumszuwachs in der neuen Saison ist zu erwarten.
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