Ministerpräsident a.D. Reinhard Höppner liest im Forum Wissenschaft + Kunst aus seinem Buch zum Mauerfall.
War es nicht wie ein Wunder, als die Mauer vor 20 Jahren fiel? Hat nicht jeder noch ein Bild davon vor Augen, was er tat, als ihn diese Nachricht erreichte? Tief hat sich der Herbst 1989 in das Bewusstsein jedes Einzelnen eingeprägt. Einer, der in dieser turbulenten Zeit mittendrin stand, war Dr. Reinhard Höppner.
Aus eigener Erfahrung und mit ebenso unterhaltsamen wie symbolträchtigen Episoden veranschaulicht Höppner in seinem Buch „Wunder muss man ausprobieren – Der Weg zur Deutschen Einheit“ Geschichte der DDR und den Aufstand gegen die SED-Herrschaft im Herbst 1989. In jenen Monaten vom Fall der Mauer bis zum Tag der Einheit schwankten viele Bürger zwischen Freude über die neugewonnene Freiheit und Angst vor künftigen Veränderungen. Die Dynamik der Ereignisse setzte auch Politiker in Ost und West unter Druck. Höppner fragt in seiner Bilanz: Was hätte auf dem Weg zur Einheit besser gelingen können? Oder ließ das Tempo der Veränderung tatsächlich keinen Raum für Alternativen? Als Zeitzeuge gibt er eine aufschlussreiche und eindrucksvolle Darstellung für all jene, die diese dramatischen Ereignisse nicht unmittelbar erlebt haben.
Reinhard Höppner ist Mathematiker, engagierte sich früh in der evangelischen Kirche und in der SPD (DDR). Er war Vizepräsident der ersten frei gewählten Volkskammer und von 1994 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Von 2001 bis 2007 gehörte er dem Vorstand des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags an und war Präsident des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Köln 2007.
Die Lesung des Buchs „Wunder muss man ausprobieren – Der Weg zur Deutschen Einheit“ mit anschließender Diskussion ist eine Kooperation mit der Martin-Niemöller-Stiftung Wiesbaden. Sie beginnt am Donnerstag, 29. Oktober 2009, um 19.30 Uhr im Forum Wissenschaft + Kunst des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Rheinstraße 23-25, Wiesbaden. Der Eintritt beträgt vier Euro, ermäßigt 2,50 Euro.