Wo der Weihrauch wächst


26 Jul 2009 [11:59h]     Bookmark and Share


Wo der Weihrauch wächst

Wo der Weihrauch wächst



Muskat. Beim Bummel durch „Old Muttrah Souq“ in der Hauptstadt des alten Sultanats weht ein Duft von Weihrauch durch die engen Gassen. Alte Männer in knöchellangen Dishdash mit Krumdolchen am Gürtel treffen auf Teens in Jeans mit Laptop und Handy.

Wo der Weihrauch wächst

Oman: Urlauben zwischen Bergen, Stränden und grünen Oasen

Muskat. Beim Bummel durch „Old Muttrah Souq“ in der Hauptstadt des alten Sultanats weht ein Duft von Weihrauch durch die engen Gassen. Alte Männer in knöchellangen Dishdash mit Krumdolchen am Gürtel treffen auf Teens in Jeans mit Laptop und Handy. Tradition und Moderne prägen das Bild  des Souqs, in dem mit allem gehandelt wird, was das Omani-Herz begehrt: Gewürze, buntes Tuch, Silber- und Töpferwaren. Feilschen gehört zum Geschäft wie das angebotene Schälchen Tee als Zeichen der Gastfreundschaft. Nur beim Weihrauch hört der Spaß auf. Denn das betörend duftende Harz hat einen besonderen Stellenwert.

Das kostbare Gut stammt aus der Provinz Dofhar im Süden des Landes. Die Weihrauchbäume im Wasi Dawqah haben es soweit gebracht, daß die Unesco sie zum Weltkulturerbe ernannten. Vieles hat sich gewandelt im Sultanat. Herrscher Quabus bin Said hat Oman im Südosten der Arabischen Halbinsel behutsam in die Neuzeit geführt. Das gesellschaftliche Leben ist geprägt von Toleranz und Liberalität. Obwohl streng muslimisch, ist Glaubenfreiheit oberstes Gebot, Schleierzwang bei Frauen Vergangenheit. Und doch ist die Pflege des kulturellen Erbes überall spürbar. Davon zeugen der Erhalt historischer Lehmburgen wie in Bahla, Nizwa oder Jabrin oder unübersehbar-orientalische Ornamente an Wänden und Hausdächern. Auch der moderne Stadtpalast des Herrschers, diverse Minarette und die sehenswerte Sultan Quabus Moschee in Maskat machen da keine Ausnahme.Überdimensionale Weihrauchbrenner und Riesen-Mokkakannen dienen als Dekoration für die zahlreichen, großzügig gestalteten und blumengeschmückten Verkehrskreiseln, die Autos in die Städte leiten.

Viele der landschaftlich reizvollen Ausflugsziele liegen im Landesinneren. Gut zwei Autostunden von Muskat entfernt, eröffnet sich im 3000 Meter hohen Hajar-Gebirge ein Ausblick auf ein faszinierendes Mix aus kargen Schluchten, grünen Oasen,  fruchtbaren Palmenhainen und Plantagen  mit einem Überangebot an Mango-, Papaya-, Bananen- und Zitrusfrüchten. Eine andere Tour führt zu einer archäologischen Fundstätte in der Region Dofhar, nahe Salalah. Hier finden sich die Überreste eines Hafens, der schon im 4. Jahrhundert vor Christus für den Weihrauchhandel eine wichtige Rolle spielte. Amerikanische Forscher entdeckten die Siedlung Khor Rori vor 60 Jahren. Seitdem haben sich Archäologen die  Ausgrabung der antiken Anlage zur Aufgabe gemacht.

Ein nahezu tropischer Küstenstreifen im Süden um Salalah und die angrenzende Sandwüste, die sich in den Weiten des „empty quarter“ verliert, sind ebenso eine Jeepsafari wert, wie der Trip zur Burg von Nizwa. Die Festung ist eine von zwischen Bergen und Küste verstreuten 500 Forts, mit denen sich Omanis in der Frühzeit vor Eindringlingen zur Wehr setzten.

Günter von Saint-George

 

 

 

 

 

 

 







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