Nachdem sich der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags in einer öffentlichen Anhörung über die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise für die Kultur in Deutschland informiert hatte, waren sich die Experten einig, dass sich die Finanzkrise in diesem Jahr aufgrund von verabschiedeten öffentlichen Haushalten und vertraglicher Förderzusagen Dritter noch nicht so stark auf die Kultur auswirken wird.
Zugleich bestand Überstimmung, dass in den kommenden Jahren mit starken Einbrüchen in der Kulturfinanzierung zu rechnen sein wird. Gerade wenn ab 2010 die Öffentlichen Haushalte durch die zu erwartenden Einsparungen und die fehlende Steuereinnahmen wegen der Wirtschaftskrise in Schieflage geraten, ist die Kulturfinanzierung als sogenannte freiwillige Aufgabe besonders gefährdet. Durch das Konjunkturpaket II werde es, so waren sich die Experten einig, zwar möglich werden, Investitionen im Kulturbereich zu verwirklichen. Zugleich wurde mit Nachdruck darauf verwiesen, dass Investitionen allein nicht reichen, sondern es vor allem darum geht, die laufenden Kosten zu decken. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats: „Wenn nicht jetzt, wann soll dann das Staatsziel Kultur im Grundgesetz verankert werden? Bund und Länder können damit in der Wirtschaftskrise ein Signal setzen, wie wichtig ihnen die Kultur wirklich ist. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, das hat die gestrige Anhörung deutlich gezeigt, sind sich ihrer Verantwortung für die Kultur in der Wirtschaftskrise bewusst. Jetzt müssen den Erkenntnissen nur noch Taten folgen. Das Verhalten des Bundes gegenüber der Kultur in der Wirtschaftskrise hat Vorbildcharakter für die Länder und die Kommunen.“ (Quelle: Deutscher Kulturrat)
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