Am 1. August feiert die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Als offizielle Geburtsstunde der Schweiz gilt seit 1891 das Bündnis, das die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden 1291 miteinander schlossen.
Die Feierlichkeiten erstrecken sich in vielen Orten über den ganzen Tag mit Volksfesten, Umzügen und Feuerwerk – mit vielen regionalen Besonderheiten. Ein relativ neuer Brauch ist der „1. August Brunch“, der seit 16 Jahren und heute auf rund 420 Bauernhöfen in der ganzen Schweiz angeboten wird.
Der Nationalfeiertag am 1. August ist für die Schweizer ein ganz besonderes Datum. Die Geburtsstunde der Schweiz wird dabei schweizweit ausgiebig gefeiert – mit vielen regionaltypischen Besonderheiten. Eine große Rolle spielt fast überall das Feuer. Es erinnert an die Vertreibung der fremden Vögte im 14. Jahrhundert. Der Schein der Bergfeuer verbindet weit sichtbar die verschiedenen Gemeinden. Kinder ziehen mit erleuchteten Lampions durch die nächtlichen Straßen. Viele Gemeinden zünden am Abend ein Feuerwerk und bieten Touristen und Bevölkerung ein einzigartiges Spektakel.
Mancherorts beginnen die Feiern zum Nationalfeiertag schon am Vortag. Basel feiert am 31. Juli mit einzigartigen Wassersportdarbietungen und weiteren spektakulären Highlights auf dem Rhein in den Geburtstag der Schweiz hinein. Im vergangenen Jahr tummelten sich über 100 000 Gäste zwischen den Festbuden an den Ufern und bestaunten das großartige Feuerwerk am Abend.
In der Zentralschweiz eröffnet die Gemeinde Flüelen am Urnersee die Feierlichkeiten zum Gründungsfest der Schweiz ebenfalls schon am 31. Juli mit einem Volksfest, dessen Höhepunkt ein farbenprächtiges Feuerwerk am Abend ist. Ein unvergessliches Erlebnis ist auch das Bieler Seefest am 31. Juli. Die ganze Stadt ist in Feierlaune. An über 50 verschiedenen Ständen gibt es Kreatives und Kulinarisches zu entdecken. Feuerwerk gibt es natürlich auch.
Doch so richtig gefeiert wird am Nationalfeiertag – am 1. August:Am Gründungsort, auf der Rütli-Wiese, und rund um den Vierwaldstättersee findet die alljährliche Bundesfeier statt. Zur offiziellen Feier auf der Rütli-Wiese ist ein Eintrittsticket notwendig.
In Altdorf, wo das berühmte Telldenkmal steht, geht es volksnah und zünftig zu. Am 1. August herrscht im ganzen Dorf reges Treiben mit Marktständen, Wirtshaustischen auf den Straßen und Attraktionen für Kinder. Der offizielle Teil der „1.-August-Feier“ mit Ansprachen findet gegen Mittag auf dem Rathausplatz statt.
Ein traumhaftes Dorffest anlässlich des Nationalfeiertags findet in Brunnen statt. Es beginnt um 10 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst und erreicht seinen Höhepunkt am Abend mit einem Feuerwerk über dem Vierwaldstättersee. Zu diesem einzigartigen Erlebnis bietet die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersee (SGV) einen Schiffskorso ab Luzern, Hertenstein und Flüelen zum Feuerwerk vor Brunnen an.
Den Nationalfeiertag mit einem kräftigen Brunch auf einem Bauernhof zu beginnen, ist ein relativ neuer Brauch. In allen Regionen der Schweiz bieten rund 430 Höfe neben üppiger Verpflegung, den Besuchern auch Einblicke in das Hofleben. Der Brunch auf dem Bauernhof – vor 16 Jahren entstanden – ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Schweizer Nationalfeiertags. Dieses Jahr werden schweizweit rund 200.000 Gäste erwartet. brunch.ch
Der Rheinfall bildet die eindrucksvolle Kulisse für die 1. August-Feuerwerke in der Ostschweiz. Während rund einer Stunde wird der größte Wasserfall Europas durch das leuchtende Spektakel verzaubert. Das Feuerwerk findet bei jeder Witterung statt und beginnt um 21 Uhr. Alljährlich zieht dieses Schauspiel Tausende von Zuschauern nach Neuhausen.
Auch in der Bundeshauptstadt Bern leuchtet es am 1. August. Neben dem Lampionumzug, der um 21 Uhr am Bärengraben beginnt, bildet das Lichtermeer am Waisenhausplatz einen besinnlichen Gegenpol zu den anderen Aktivitäten des Nationalfeiertags. Unzählige farbige Kerzen leuchten wie ein bunter Lichterteppich auf dem gesamten Platz. Für 5 Schweizer Franken kann jeder ein Licht erwerben. Der Erlös aus dem Kerzenverkauf kommt behinderten Menschen zugute.
Ein tolles Programm bietet Interlaken am 1. August 2008. Um 15 Uhr findet ein großer Folkloreumzug durch das Zentrum statt. Bis in die Abendstunden feiert das Publikum auf dem Volksfest mit abwechslungsreicher Unterhaltung und volkstümlicher Musik. Weiter geht es mit dem Kinderfackelzug (Sternenmarsch) um 21 Uhr, bis zum Höhepunkt der Feierlichkeiten: einem gigantischen Kunstfeuerwerk auf der Höhenmatte (22 Uhr).
Alle zwei Jahre gibt es in Aeschi bei Spiez am Thunersee am Nationalfeiertag einen großen Umzug mit 22 verschiedenen Formationen in traditionellen Gewändern. Dieses Jahr erleben Gäste und Bürger wieder die eindrucksvolle Parade.
Die internationale Stadt Genf feiert ausgelassen den Nationalfeiertag im Parc des Bastions mit Ansprachen, Lampionumzug, Freudenfeuer, Verkleidungswettbewerb für Kinder und Feuerwerk.
Wer seinen Urlaub am Genfersee verbringt, sollte keinesfalls das Feuerwerk in Morges über dem See verpassen. Das Feiertagsprogramm ist gespickt mit Veranstaltungen wie Fackelumzug, Feuer, musikalischer Unterhaltung und Spektakel für Kinder. In den Alpen des Genferseegebietes gibt es in Villars-sur-Ollon vielfältige Feierlichkeiten mit folkloristischem Umzug und viel Musik.
In Lenzerheide in Graubünden wird ein attraktives 1. August-Programm im Zentrum des Ortes für Einheimische und Gäste geboten. Ab 18 Uhr können sich Jung und Alt kulinarisch an den Marktständen verwöhnen lassen. Zum Rahmenprogramm gehören der Lampionumzug sowie das farbenprächtige Feuerwerk.
Im Tessin zündet am 1. August in Ascona um 21 Uhr zunächst ein Konzert der Ascona Big Band; um 22 Uhr dann das Feuerwerk in der Bucht von Ascona. Auch Lugano lädt zur Feier ein, die mit dem großartigen Spektakel am See zu Ende geht: Feuerwerk um 22.30 Uhr.
Auch im Wallis gibt es eine Vielzahl an Feierlichkeiten. Frühaufsteher können schon im Morgengrauen (4.45 Uhr) in Crans-Montana auf die Alp fahren und den Nationalfeiertag als Erste begrüßen. In Leukerbad ist der Höhepunkt am Abend die beeindruckende Gemmiwand-Beleuchtung. In Saas-Grund besinnt man sich auf seine Traditionen, die in einem eindrucksvollen Folklore-Umzug dargestellt werden. Kurios geht es im Zinal zu bei der Schweizer Meisterschaft im Militärschuhweitwurf. Jeder der will, kann am Nationalfeiertag die alten Militärstiefel so weit wie möglich werfen. Es gilt den aktuellen Rekord von 26,63 Meter zu übertreffen.
Foto: Schweiz Tourismus