Ausgezeichnete Noten für das Weltkulturerbe Völklinger Hütte
ICOMOS (The International Concil of Monuments and Sites) beteiligt sich als Berater und Gutachter an der Arbeit des Welterbe-Komitees und an der Erfüllung der UNESCO-Konvention zum Weltkulturerbe. Der Monitoring Bericht 2005 fällt für die Arbeit der Trägergesellschaft des Weltkulturerbes Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur – überaus positiv aus. So wird die Finanzierung der Instandsetzungsarbeiten, die bis 2011 gesichert ist, ausdrücklich hervorgehoben. Aber auch die Sicherungsarbeiten an der Gichtbühne und Umnutzungsarbeiten am Erzsilo 1 sowie, sowie an der Sinteranlage finden im Bericht besondere Erwähnung.
Doch wo Licht, ist auch Schatten, dieses Zitat nach Johann Wolfgang von Goethe bewahrheitet sich auch in und um die Völklinger Hütte. Bemängelt werden zum einen der kritische Zustand von Kraftwerk 1, das sich zur Zeit im Besitz der Saarstahl AG befindet und der fehlende Umgebungsschutz, der sich durch einen Schilderwald und Werbeanlagen im Umfeld des Weltkulturerbes Völklinger Hütte bemerkbar macht.
Bei der im ICOMOS Monitoring Bericht kritisierten Übernutzung der Gebläsehalle; war den Prüfern aber auch bekannt, dass die Verdunkelung der Halle und die Stellwände temporäre Einbauten sind, die in kürzester Zeit wieder zurück gebaut werden können. Und die Ausstellungen, die das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in der Gebläsehalle der Völklinger Hütte präsentiert, bringen auch der Gesamtanlage Völklinger Hütte selbst einen immensen Zulauf.
Der Präsident des auf der ICOMOS-Konferenz in Peking bis 2008 bestellten Executiv-Comitees von ICOMOS, Prof. Dr. Michael Petzet stellte zum Gesamtzustand der Völklinger Hütte fest: „Völklingen ist nur zu loben.“ Und das betrifft zum einen die ausgezeichnete denkmalpflegerische Betreuung und zum zweiten das „intelligente Umnutzungs- und Ausbaukonzept“, das weltweit einzigartig ist.
Ähnlich äußerte sich Dr. Wolfgang Ebert, Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zum Thema Industriekultur während der Tagung des EU-Projektes „European Route of
Industrial Heritage (ERIH) im Oktober 2004 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte: „Ich kenne weltweit kein vergleichbares Projekt, wo man sowohl in der Vermittlung und Inszenierung des industriekulturellen Erbes, als auch in der Erhaltung, Um- und Neunutzung der industriekulturellen Anlagen so weit ist wie die Völklinger Hütte. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte nimmt unter allen industriekulturellen Projekten im internationalen Vergleich die Spitzenposition ein.“
„Wir sind über die Bewertung des ICOMOS-Monitoring Berichtes sehr glücklich, zeigt er doch, dass wir auf einem guten Weg sind. Prof. Dr. Michael Petzet, Präsident des ICOMOS Executive-Comitee, hat uns betätigt, dass wir unter allen deutschen Welterbestätten einen Lichtblick darstellen im Vergleich mit den Problemen anderer Weltkulturerbestätten in Deutschland. Dies stimmt uns sehr hoffnungsfroh“, sagte Generaldirektor Dr. Meinrad Maria Grewenig zum der außerordentlich guten Abschneiden des Weltkulturerbes Völklinger Hütte im Monitoring Bericht 2005.
Und noch ein weiterer Gesichtspunkt dürfte den ICOMOS-Verantwortlichen Freude bereiten. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur – hat bereits seit 2000 Programme für Kinder und Jugendliche entwickelt und kontinuierlich ausgebaut. So bietet sich den Kindern und Jugendlichen im Jahr 2006 direkt zu Beginn der faszinierenden Erlebniswelt Völklinger Hütte die neue Mulitmedia-Einführungsshow, eine Zeitreise von den Anfängen der Völklinger Hütte bis in die Gegenwart. Auf neuen, bislang den Besuchern unbekannten Wegen führt der Weg dann ins Ferrodrom© 06, dem Science Center zum Thema Eisen und Stahl in dem über 10.000 m2 großen Untergeschoß der Möllerhalle.
Mit „Lily Luna“ hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine weitere Facette in den Bereich Kinder- und Jugendprojekte eingefügt, die die Welt der ehemaligen Eisenhütte noch spannender gestalten wird: Im Hochofenbüro erblühte das Erlebnisreich „Lily Luna – die phantastische Welt der eisernen Dinge“. Hier können vor allem die kleinen Besucher mit „Lily Luna“, der Protagonistin des gleichnamigen nagelneuen Hörspiels, auf eine zwanzigminütige zauberhafte Reise durch die Völklinger Hütte gehen.
Beeindruckt vom museumspädagogischen Konzept des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, hat der Präsident der UNESCO-Kommission Prof. Dr. Claus Hüfner das Weltkulturerbe Völklinger Hütte für den kommenden Walter Mertineit Preis vorgeschlagen, Der Preis wird von der Deutschen UNESCCO Kommission alle zwei Jahre verliehen. Der Walter-Mertineit-Preis würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der internationalen Erziehung an Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in Deutschland und die Förderung der internationalen Verständigung.
Auch das museumspädagogische Konzept des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, das im Monitoring-Bericht keinen Niederschlag findet, liegt so voll und ganz auf der Linie des ICOMOS–Verbandes, der den 29. Internationalen Museumstag unter das Motto gestellt hat: „Museums and Young People – Museen und Junge Besucher“.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur
Internationaler Museumstag – Museums and Young People
10 bis 19 Uhr, freier Eintritt in den Hüttenpark.
Kostenfreie Führungen durch den Hüttenpark um 12, 14 und 16 Uhr. Treffpunkt: Kasse /Haupteingang