Webstoffe im Museum Martí Vicenc von Pollenca – Mallorca


07 Sep 2008 [07:04h]     Bookmark and Share




Oft findet man in Zeitschriften, die dem mediterranen Lifestyle und Wohngefühl huldigen, Fotos von Einrichtungsgegenständen, die mit handgewebten Stoffen aus Mallorca bezogen sind.

Dabei handelt es sich um den sogenannten „roba de llengües“, einen Stoff, der die Farben Blau und Weiß, Grün oder Rot in einem schönen Zickzackmuster miteinander kombiniert.

Einer der Meister dieser Webkunst war der vielseitige Künstler Martí Vicenç Alemany, dem das gleichnamige Museum in Pollença gewidmet ist.

Marti Vicenc wurde 1926 in Pollença auf Mallorca geboren. Bereits seine Großeltern waren Weber und schon als Kind wob er gemeinsam mit seinem Bruder Rafel Schürzen, die auf Mallorca unter dem Namen „canyons“ bekannt sind. Martí trat in die Fußstapfen seines Vaters, der ebenfalls Weber war, und begann mit dem für Mallorca typischen Stoff zu experimentieren. Im Jahre 1945, als die Industrie von Pollença zu blühen begann, gründete er die Textilfabrik Galeries Vicenç und entwarf voller Kreativität zahlreiche Stoffe Die Tradition des Zickzackmusters, der sogenannten llengües, wurde jedoch beibehalten.

Ein Teil dieser künstlerischen Produktion kann im Museum Martí Vicenç bewundert werden, das in einem ehemaligen Klostergebäude aus dem 17. Jahrhundert, in der Can Sionet, untergebracht ist. Auch die Lage des Hauses stellt eine Besonderheit dar: Es befindet sich nämlich am Fuße des Kalvarienberges vor einem Treppenaufgang mit 365 Stufen.

Sämtliche Räumlichkeiten des Museumsklosters können besichtigt werden. Im ersten Saal, der Sala del Telar, sind ein alter Webstuhl und die für die manuelle Webtechnik üblichen Utensilien ausgestellt. Unzählige llengües-Stoffe des Künstlers sind zu bewundern. Besondere Beachtung verdient jedoch jener Stoff, der 1980 auf einer Internationalen Avantgarde-Kunsthandwerksmesse in Barcelona prämiert wurde.

In der Küche sind Teller, Töpfe, Tröge, Mörser und Krüge zu sehen, die Martí Vicenç und seine Frau, Antonia Capllonch, gemeinsam in ihren Ehejahren gesammelt hatten.

Der Rest des Museums ist dem weiteren künstlerischen Schaffen von Martí Vicenç gewidmet. Als Maler wandte er verschiedene Techniken an, schuf künstlerische Interpretationen aus Stoffgeweben, Fäden, Wolle und Stoffstücken. Und erinnerte mit seinen Holzskulpturen an Geräte und Maschinen.

Museu Martí Vicenç
Calle Calvari, 10. Pollença. Tel. 0034-971 532 867.
Öffnungszeiten: Dienstags bis samstags: 10h30 bis 17h30; sonntags: 10h30 bis 14h00
Eintritt frei. Info: ilesbaleares.es







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