Mit einem nachhaltigen Waldumbauprogramm im angrenzenden Sebalder Reichswald verfolgt der Airport Nürnberg das Ziel, die Sicherheit im Luftverkehr und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur in Einklang zu bringen.
Nürnberg – Der Flugverkehr unterliegt einheitlichen internationalen Standards der Luftsicherheit. Um den sicheren Flugbetrieb zu garantieren, müssen vorgegebene Hindernisfreiflächen berücksichtigt werden. Bedingt durch seine Lage ist der Airport Nürnberg zu großen Teilen von Wald umgeben, wobei immer wieder Bäume in kritische Höhen wachsen. Daher wurde mit Beteiligung der zuständigen Behörden ein nachhaltiges Konzept zum Waldumbau erarbeitet, das bereits im Herbst 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. In einem ersten Schritt wurde im unmittelbaren Einflugbereich auf knapp fünf Hektar die erste Baumschicht entnommen. Mit der Umsetzung der zweiten Phase des Waldumbaus soll im Oktober 2011 begonnen werden.
Der Begriff Waldumbau definiert sich wie folgt: Durch gezielte Eingriffe in den Wald, die innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren erfolgen, soll vorsorglich verhindert werden, dass neue Hindernisse entstehen. Mit Erteilung der Rodungsgenehmigung wird es folglich nicht zu einer Entfernung von Bäumen im Sinne eines Kahlschlags kommen. Das Pflegekonzept sieht vielmehr vor, den Wald auf den Flächen zu erhalten und durch Neupflanzungen sukzessiv umzugestalten.
Die nun abgeschlossenen intensiven fachlichen Diskussionen und Überlegungen sowie das kontinuierliche Abwägen zwischen Natur, Technik und Kosten ergaben zudem eine neue Möglichkeit, den ursprünglich zum Waldumbau vorgesehenen Flächenumfang deutlich zu reduzieren: So ist vorgesehen, das heutige Anflugverfahren für Flugzeuge durch ein Alternatives zu ersetzen. Dank dieses neuen Anflugverfahrens können die Flächen, die dauerhaft einer Aufwuchs-beschränkung unterliegen, um fast 30 Prozent auf rund 20 Hektar reduziert werden.
„Ich freue mich, dass der intensive Dialog zwischen Umweltverwaltung und Flughafen unter anderem dazu geführt hat, dass für die luftsicherheitstechnisch unumgänglichen Eingriffe in den Wald ein naturschonendes Vorgehen gemeinsam entwickelt werden konnte. Auch wenn Rodungen notwendig werden, können diese doch räumlich stark begrenzt und zeitlich gestreckt werden“, so der Nürnberger Umweltreferent Dr. Peter Pluschke.
„Mit diesem Vorgehen gewährleistet der Airport Nürnberg den dauerhaft sicheren Betrieb und unterstreicht gleichzeitig die Bedeutung und den Schutz des Reichswaldes“, erklärt Flughafengeschäftsführer Karl-Heinz Krüger. „Dabei nimmt der Airport Nürnberg seine Verpflichtung gegenüber den Menschen und der Natur wahr. Dies ist ein erklärtes Unternehmensziel.“
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net (Archivfoto)