Staatsministerin Silke Lautenschläger übergibt Denkmalschutzpreise 2008
Wiesbaden / Dieburg – „Mit diesem Preis werden Vorbilder für denkmalpflegerische Methodik und ehrenamtliches Engagement gewürdigt.“ Darauf wies Staatsministerin Silke Lautenschläger, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, hin. Sie zeichnete heute in Dieburg gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2008 aus. Die Jury hatte in diesem Jahr neun Preisträger ausgewählt: Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen, die Stadt Dieburg und den Main-Taunus-Kreis.
Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können. Die Auszeichnung wurde zum 23. Mal vergeben; sie soll die Öffentlichkeit auf besonders qualitätvolle und vorbildliche Restaurierungsprojekte aufmerksam machen.
Birgitta und Caspar Söling aus Johannisberg erhielten den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis für die vorbildliche Sanierung eines Bürgerhauses in Johannisberg. Die Jury würdigte insbesondere Engagement und Risikobereitschaft der Bauherren, die es möglich machte, ein für Johannisberg bedeutendes Gebäude mit hohem Denkmalwert zu bewahren.
Mit einem jeweils mit 4.000 Euro dotierten zweiten Preis wurden Christina und Johannes Djukic aus Kassel sowie Beate und Gunthram Schenk zu Schweinsberg aus Fronhausen ausgezeichnet. Das Ehepaar Djukic versetzte die gründerzeitliche Henkelsche Villa in Kassel durch eine höchst qualitätvolle Ausstattung wieder weitgehend in den Originalzustand. Das Ehepaar Schenk zu Schweinsberg hat Herrenhaus und Kavaliersbau eines ererbten Fronhofs in Fronhausen behutsam und unter größtmöglicher Wahrung originaler Bausubstanz saniert und damit ein prägendes Kulturdenkmal im Ortszentrum wiederhergestellt und für die Zukunft nutzbar gemacht.
Volker Hohmann aus Offenbach zeichnete die Jury mit einem mit 2.000 Euro dotierten dritten Preis für die Restaurierung des ‚Lili-Tempels’ in Offenbach aus.
Die übrigen fünf Preisträger wurden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt. Dabei wurden in diesem Jahr erstmals Projekte ausgezeichnet, bei denen das Umnutzungskonzept im Vordergrund stand. Die Preisträger sind die Bauherrengemeinschaft Sandberghof aus Darmstadt, Ernst-Wilhelm Kalden aus Eschwege, Werner Liebchen aus Frankfurt, die Stadt Dieburg und der Main-Taunus-Kreis.
Staatsministerin Silke Lautenschläger hob das Engagement der Preisträger hervor: „Sie haben mit Ihrem persönlichen Engagement etwas geschaffen, an dem nicht nur Sie Freude haben, sondern von dem auch die Öffentlichkeit profitiert, denn der Schutz und die Pflege der Denkmäler, dem Sie sich so beispielhaft gewidmet haben, sind in gesamtgesellschaftlichem Interesse. Wir brauchen so leidenschaftliche und unermüdliche Eigentümer wie Sie, die sich aktiv für den Erhalt schützenswerter Objekte einsetzen. Ohne engagierte Mitbürger wie Sie wäre so manches Baudenkmal längst für die Nachwelt verloren.“
In Hessen widmen sich über 100.000 Bürger in mehr als 700 Vereinen der Bau- und Kunst- sowie der archäologischen Denkmalpflege und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes Hessens.
Das Land Hessen fördert private, kommunale und kirchliche Eigentümer bei der Restaurierung ihrer Kulturdenkmäler in diesem Jahr aus Lottomitteln mit rund 9,2 Millionen Euro, die im Etat des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen veranschlagt sind.