Von Sex bis Shoppen – Die Angst etwas zu verpassen: Freizeitverhalten von Männern und Frauen


15 Nov 2018 [09:11h]     Bookmark and Share


Von Sex bis Shoppen – Die Angst etwas zu verpassen: Freizeitverhalten von Männern und Frauen

Von Sex bis Shoppen – Die Angst etwas zu verpassen: Freizeitverhalten von Männern und Frauen



Die eigene Freizeit ist den Bundesbürgern lieb und teuer. Ist es doch die Zeit, in der man genau das machen kann, was man möchte. Doch immer weniger Bundesbürger verbringen ihre freie Zeit mit Aktivitäten, auf die sie wirklich Lust haben.

Hamburg – Zu diesem Ergebnis kommt die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in ihrer Sonderauswertung des Freizeit-Monitors 2018 zu den Freizeitwünschen der Deutschen. Für die Studie wurden über 3.000 Bundesbürger repräsentativ in persönlichen Interviews befragt.

Den Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit bildet die Mediennutzung, die mittlerweile im Mittelpunkt der Freizeit steht. Die sechs häufigsten Aktivitäten der Deutschen sind Fernsehen, Radio oder Musik hören, im Internet surfen sowie von zuhause und unterwegs telefonieren. Dazu kommen noch Zeitung lesen, mit dem Computer beschäftigen und Social-Media nutzen, die ebenfalls von einer Mehrheit der Bürger regelmäßig ausgeübt werden.

Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Professor Ulrich Reinhardt, erklärt die mediale Dominanz durch das omnipräsente Angebot, die Bequemlichkeit, aber auch die Angst vieler Bürger, etwas zu verpassen: „Ob Informationen, Unterhaltung oder der Kontakt zu anderen – alles lässt sich heute jederzeit und von überall virtuell erleben und erledigen.

Gerade bei den jüngeren und mittleren Altersstufen heißt es zudem, wer nicht ständig online ist, ist schnell raus. So wird in allen Lebenslagen telefoniert, auf jede Nachricht möglichst innerhalb von Minuten geantwortet und per Social-Media alles kommentiert.

Diese rund-um-die-Uhr Präsenz hat jedoch ihren Preis. Zunehmend mehr Bürger haben das Gefühl, von der Medienflut überrollt zu werden und wünschen sich, öfters mal abzuschalten – und dieses im doppelten Sinne“.

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich sowohl Parallelen als auch Unterschiede. Frauen wie Männer würden gerne häufiger spontan sein, mehr Ausflüge machen und öfter einfach einmal ausschlafen. Deutlich größer ist der Wunsch bei Frauen einen Einkaufsbummel zu unternehmen, tanzen zu gehen, Wellnessangebote zu nutzen, zu handarbeiten oder ein Musical zu besuchen. Männer würden sich dagegen gerne öfter handwerklich betätigen, zum Stammtisch gehen, mit dem Auto oder Motorrad unterwegs sein sowie häufiger Sex haben.

Fazit: Der Freizeitalltag vieler Bundesbürger gleicht einer Stressrallye. Sie springen von einer in die nächste Aktivität, üben zahlreiche Aktivitäten parallel aus und wollen überall dabei sein, aus lautet Angst etwas zu verpassen. Entsprechend nehmen sie sich in ihrer Freizeit oftmals zu viel vor und versuchen jede freie Minute zu optimieren und zu nutzen. Dabei würden sie sich eigentlich lieber wirklich mit ihren Freuden treffen als ständig nur zu schreiben, sie würden lieber spontan ihren Bedürfnissen folgen, als immer erst einmal in den Kalender schauen zu müssen und sie würden gern auch einfach einmal faul auf der Couch den eigenen Gedanken nachgehen, als ständig aktiv zu sein.

Kurzum: eigentlich wünscht sich die Bevölkerung nicht nur freie Zeit für etwas, sondern auch von etwas.

Quelle/ Grafik: Stiftung für Zukunftsfragen/pingpool.GmbH“







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