„Altmodisch“ ist Trumpf bei Christmas-Partys im US-Bundesstaat Virginia / Sehnsucht nach vergangenen Zeiten?
Die Weihnachtszeit heißt „Christmas Time“ statt „Holiday Season“. Traditionen und Bräuche feiern Triumphe. Attribute wie „altmodisch“ oder „kolonial“ werden zum Garant für eine gelungene Weihnachtsfeier, ländliche Orte zum beliebten Dezember-Ausflugsziel. So zumindest im US-Ostküstenstaat Virginia. Die Verklärung der guten alten Zeit – nie war sie so präsent wie heute.
Im Städtchen Culpeper zum Beispiel führt die „Culpeper’s Christmas Tour of Homes“ am 6. Dezember in wunderschön geschmückte Häuser. Mit Weihnachtsbäumen, Andenken, familiären Überlieferungen und der vom persönlichen Stil des Eigentümers geprägten Atmosphäre Hauses wollen die Touren an das Weihnachtsgefühl von einst anknüpfen (homestour.org). In Hardy dürfen sich Bewohner und Gäste auf „Christmas in Old Virginia“ am 6. Dezember freuen: Hier geht es um die Beschreibung von Weihnachten im der Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Erinnerung eines Mannes, der behauptet, dass man echtes Weihnachten nur auf dem Lande erleben kann – in Virginia nps.gov/bowa). Mit „Old-Fashioned Christmas“ in klassisch dekorierten, gemütlichen Räumen und offenem Kamin lockt das Weingut „Winery at la Grange“ in der Ortschaft Haymarket in der Zeit vom 1. – 31. Dezember zu seinen Weinproben.
Mount Jackson organisiert am 6. Dezember die „Mount Jackson Christmas Parade and Celebration“, angekündigt als „altertümliche Parade“ mit Touren zu historischen Stätten, heißem Apfelsaft, Essen und Trinken. In Delaplane wird am 6. und 7. Dezember „Country Christmas at Sky Meadows“ gefeiert – mit dem guten alten Nikolaus und dem Verkauf echter Weihnachtsbäume, den „live trees“ (dcr.virginia.gov/state_parks/sky.shtml). Auf dem Programm von Charles City vom 6. Dezember bis 1. Januar findet sich „Centuries of Christmas at Berkeley Plantation“. Höhepunkt sind Geschichten aus vier Jahrhunderten zur Weihnacht in dem 1726 gebauten Landhaus (berkeleyplantation.com).