Insgesamt 1 700 Kilometer Grüne Wege oder Vías Verdes gibt es in Spanien, ehemalige Eisenbahnlinien, die speziell für Spaziergänger und Radfahrer wieder aufbereitet wurden. Sie stellen eine vergnügliche und umweltfreundliche Alternative dar, um Spanien, die Kultur des Landes und seine Landschaftszonen kennen zu lernen. Zumal diese Form des Tourismus für alle Altersstufen geeignet und äußerst ökologisch ist.
Madrid – Die ehemaligen Eisenbahnlinien, über die nie mehr ein Zug rattert, waren jahrelang in Vergessenheit geraten. Wo einst Lokomotiven und Waggons durch die Landschaft düsten, finden sich jedoch heute Radfahrer, Fußgänger und Ausflügler. Durch das Fehlen technischer Hindernisse eigen sie sich für alle Altersstufen und jede körperliche Konstitution: Kinder und Erwachsenen gleichermaßen und auch Personen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit wie ältere Leute oder Behinderte haben die Möglichkeit, diese Wege zu benützen. Motorisierten Fahrzeugen ist der Zutritt verboten; nicht einmal Mopeds dürfen diese Wege befahren.
Von Norden nach Süden und von Osten nach Westen gibt es bis zu 94 verschiedene Routen und Tausende von Kilometern faszinierender Trassen, die durch Landschaften von beeindruckender Schönheit führen, in denen ein Teil des spanischen Kulturerbes entdeckt werden kann. Die Schautafeln und Schilder, die entlang des Weges aufgestellt sind, weisen in jedem Moment auf interessante künstlerisch wertvolle Punkte oder natürliche Umgebungen hin. In bestimmten Gebieten stehen sogar Fremdenführer oder organisierte Besuche zur Verfügung.
Nun startet die spanische Eisenbahn-Stiftung (FFE), die Kampagne „Grüne Wege, Null CO2“, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Bekämpfung des Klimawandels zu erhöhen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und nachhaltige Formen der Mobilität durch den Einsatz der “Grünen Wege” zu fördern.
An diese Kampagne, die vom 1. April bis zum 31. Oktober 2011 läuft, haben sich viele Umweltschützer und Bürgerinitiativen angeschlossen. Sie soll deutlich machen, wie dringend es notwendig ist, unser Verhalten und unsere Gewohnheiten zu ändern, um dem Klimawandel durch die Nutzung dieser nicht-motorisierten Infrastruktur Einhalt zu gebieten.
Die Bürger können die Einsparungen bei den CO2-Emissionen mit Hilfe eines Rechners bemessen, der auf der Website der FFE verfügbar ist, wenn sie die Via Verdes nutzen. Hierzu sind nur zwei Zahlen notwendig: die Zahl der Personen, die den „Grünen Weg“ genutzt haben und die Anzahl der zurückgelegten Kilometer.
Die Kampagne zielt darauf ab, 30.000 Teilnehmer, 7 Millionen auf den “Grünen Wegen” zurückgelegte Kilometer und eine Einsparung von 930 Tonnen CO2 zu erreichen.
Foto: Carstino Delmonte