Beschwipst oder mit Handy am Steuer, zu schnell unterwegs oder drängeln – wer im Ausland mit einem Auto unterwegs ist, sollte die Regeln im Reiseziel gut kennen.
München – Was ist erlaubt – was nicht? holiday autos, Marktführer für die Vermittlung von Urlaubsautos weltweit, erklärt die Tücken der internationalen Autowelt für eine sichere Fahrt in den beliebten Urlaubsländern und rät, sich vor Reiseantritt genau zu informieren, um sich vor saftigen Strafen zu schützen.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Die Leichtigkeit eines Urlaubstages führt schon mal dazu, dass man zu unbeschwert fährt – doch: andere Länder, andere Höchstgeschwindigkeiten! Italien, Frankreich, Griechenland, Kroatien und Ungarn haben auf Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h; Österreich ebenfalls, jedoch nachts auf manchen Autobahnen 110 km/h. In Großbritannien gelten 70 Meilen als Limit (was ca. 112 km/h entspricht); in Spanien, der Schweiz und der Türkei 120 km/h. In den USA muss man sich sehr genau informieren vor der Reise, denn in den einzelnen Staaten reichen die Höchstgeschwindigkeiten von 65 bis 75 Meilen. Sich vorab schlau zu machen, spart viel Geld und Ärger, denn bei Überschreitungen können die Strafen empfindlich sein: In Italien sind es bei 20 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung über 150 Euro, in Großbritannien können bei über 50 km/h zu viel mehrere tausend Euro fällig werden. In Frankreich 1500 Euro – bezahlt ein Tourist solche Beträge nicht sofort bar, kann die französische Polizei das Auto sicherstellen, bis die Zahlung eingeht. Österreich hat ebenfalls harte Strafen: Drängeln sollte man tunlichst unterlassen – es sei denn, man zahlt dafür gerne bis zu 2180 Euro Strafe. Empfindlich die Strafen in der Schweiz: hier gibt es keine Toleranzgrenze – wer in Orten zu schnell fährt, zahlt schon bei einem km/h Überschreitung 40 Schweizer Franken. Drakonisch können die Strafen in Spanien ausfallen: wird man mit über 200 km/h auf der Autobahn oder über 110 km/h innerorts erwischt, drohen mehrmonatige Haftstrafen.
Rauchen im Auto
Für das Rauchen beim Autofahren gibt es weltweit ganz unterschiedliche Gesetze. In Schottland, Tschechien, Belgien und Norwegen beispielsweise darf am Steuer gar nicht geraucht werden – im kleinen San Marino ebenfalls nicht und wird man erwischt, können 100 Euro Strafe anfallen. In den USA gibt es in den einzelnen Staaten verschiedene Regelungen: In Kalifornien, Arizona und Maine zum Beispiel darf im Auto nur dann geraucht werden, wenn keine Jugendlichen dabei sind. In Kanada ist das Rauchen hinter dem Steuer erlaubt – im kanadischen Ort Wolfville jedoch sowie in der Provinz „Neu Schottland“ nicht, wenn Minderjährige an Bord sind. Vorsicht gilt auch mit der Umwelt: In Australien wird es äußerst streng geahndet, wenn man eine brennende Kippe aus dem Auto wirft. In jedem Land sind darüber hinaus bei einem Mietwagen die Regeln des Vermieters zu beachten.
Telefonieren am Steuer
In den meisten Ländern gilt für Fahrer Handyverbot und ist das Telefonieren im Auto heute nur noch mit Freisprechanlage oder Kopfhörer zulässig: so beispielsweise in Italien, Portugal, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Großbritannien, Frankreich und Spanien (Kopfhörer verboten!). In Irland hingegen ist das Telefonieren selbst per Freisprecheinrichtung während des Fahrens verboten. Bei Nichtbeachtung in diesen Ländern können mehrere hundert Euro Strafe fällig werden – Spitzenreiter mit bis zu annähernd 600 Euro ist Italien, doch auch Holland, Norwegen, Portugal und Ungarn kassieren hohe Beträge. Am besten ist es, einfach anzuhalten zum Telefonieren – und ganz nebenbei die Szenerie des Urlaubslandes genießen. Wichtig zu wissen ist ebenfalls, dass in Spanien während des Tankvorganges Mobiltelefone – wie beispielsweise auch Radio und Autolichter – abzuschalten sind.
Alkohol und Autofahren
Für viele gehört ein Schlückchen hier und da zum Urlaub wie Sonne und Strand – sich aber beschwipst hinter’s Steuer zu setzen, wird in einigen Ländern hart bestraft, deshalb sollten sich Autofahrer unbedingt vorab informieren: In Europa schwanken die Promillegrenzen von 0,0 bis 0,8 Promille. Deutschland, Kroatien, Niederlande, Italien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Türkei, Spanien beispielsweise haben eine Promille-Grenze für Alkohol am Steuer bei 0,5 Promille. Norwegen, Polen und Schweden haben 0,2; Tschechien, Ungarn, Estland, Rumänien, Slowakei sogar 0,0 – das ist besonders nach einer durchzechten Nacht zu beachten, da am nächsten Tag Restalkohol im Körper sein kann. Irland und Malta haben die Grenze bei 0,8 Promille; ebenso Großbritannien – wer hier mit mehr Promille am Steuer erwischt wird, muss mit bis zu 6.500 Euro Strafe rechnen. In Italien kann bei über 1,5 Promille das Auto beschlagnahmt werden. Tipp: In Italien sollte man sich bei einer Kontrolle nicht weigern zu pusten – denn dann geht die Polizei von einem Promillewert von 1,5 aus, die Beschlagnahmung des Autos droht, eine Haftstrafe und ein Bußgeld von bis zu 6.000 Euro. Besonders hart fällt die Strafe auch in Spanien aus: hier ist bei sehr schweren Verstößen mit einem hohen Promille-Level unter Umständen eine Haftstrafe fällig.
Warnwesten, leerer Tank, Licht am Tag und andere Regeln
Warnwesten sind im europäischen Ausland fast überall Pflicht und wird diese nicht eingehalten, kann das an die Urlaubskasse gehen: In Portugal bis zu 600 Euro, in Belgien über 1000 Euro. In Frankreich zum Beispiel müssen Fahrer, die das Auto wegen einem Unfall oder einer Panne außerhalb geschlossener Ortschaften verlassen, eine Warnweste tragen – folglich gibt es eine Mitführpflicht. Italien und Spanien gehören zu den Ländern, in denen für jeden Insassen eine Weste griffbereit sein muss. Informieren sollten sich Ferienfahrer auch über die Lichtpflicht im Urlaubsland: in Italien muss tagsüber auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen das Licht angemacht werden, in Kroatien ebenfalls – jedoch auf allen Straßen, aber nur Oktober bis März; Norwegen, Schweden und Ungarn verlangen ebenfalls Abblendlicht am Tag. In Ungarn ist desweiteren zu beachten, dass die Polizisten dort Strafen nicht bar kassieren dürfen und daran sollte man sich halten, da der Versuch bar zu zahlen als Bestechung gedeutet werden könnte – besser also den bereitgestellten Überweisungsauftrag nutzen. Weitere interessante Verkehrsregeln halten die USA bereit: es gibt Ampeln mit dem Schild „No Turn on Red“ – ist dieses nicht vorhanden, darf unter Beachtung der Vorfahrtsregeln auch bei rot rechts abgebogen werden. In manchen US-Staaten, beispielsweise in Kalifornien, ist das Stehenbleiben mit einem leeren Tank ein Verkehrsdelikt.