Verein Mobil in Deutschland nimmt sogenannte Low Cost Carrier unter die Lupe


11 Mai 2009 [18:30h]     Bookmark and Share


Verein Mobil in Deutschland nimmt sogenannte Low Cost Carrier unter die Lupe

Verein Mobil in Deutschland nimmt sogenannte Low Cost Carrier unter die Lupe



Testaktion am Münchner Flughafen: Kaum echte Low Cost Carrier im Vergleich

München – Preis, Service, Sicherheit: Der neu gegründete Verein Mobil in Deutschland e.V. hat acht sogenannte Low Cost Carrier getestet, die vom Münchener Flughafen aus starten.

Was in der heutigen Zeit klar als Low Cost bezeichnet werden kann, beziehungsweise was darunter zu verstehen ist, wird  in der Branche unterschiedlich bewertet und auch im Test leider nicht geklärt. So waren auch eine Reihe von Airlines gar nicht enthalten, obwohl sie teilweise vereinzelt sehr preisgünstige Tickets anbieten. Andererseits wurden wohl Fluglinien getestet, die zwar traditionell intensive Werbung mit Billigtarifen machen und somit vom Image der „Billigflieger“ profitieren wollen. Tatsächlich jedoch ist die Masse der verkauften Tickets solcher Airlines zuzüglich mehr oder weniger hoher Gebührenzuschläge keineswegs mehr der Kategorie „Low Cost“ zuzuordnen. 

Anzahl der Flugziele, Starts pro Woche, Alter der Flotte, Essen, Sitzabstand, Preise für Kinder, Umbuchungsmöglichkeiten und -gebühren – insgesamt wurden die Airlines in zehn Kategorien getestet, wobei pro Kategorie je maximal vier Punkte erreicht werden konnten. Ausnahme bei der Punkteermittlung war die Kategorie „Preise bei Ticketbuchung“, hier vergaben die Tester insgesamt acht Punkte, da sie gezielt nach Lockangeboten oder versteckten Kosten gesucht haben.

Besonders keck in München ging Germanwings aus dem Test hervor. Sie kassiert als einzige deutsche Airline von ihren Passagieren sogar Geld für jedes einzelne aufgegebene Gepäckstück. Eine Maßnahme, die die Airline bei britischen Billigfliegern abgeschaut hat. Auch Easyjet lässt sich für Gepäckaufgabe zusätzlich zum Ticketpreis bezahlen.

Die ehemaligen Ferienflieger der Lufthansa, Condor fliegt die ältesten Maschinen aller getesteten Airlines. Die im Durchschnitt jüngste Flotte haben die irische Aer Lingus und die britische Easyjet, gefolgt von Lufthansa-Tochter Germanwings und der zweitgrößten deutschen Airline Air Berlin.

Kostenlose Verpflegung bekommt man bei Air Berlin, Condor, TUIfly, Pegasus Airlines und SunExpress – allerdings nicht auf allen Flügen. National – wie beispielsweise auf Germanwings-Flügen – gibt es praktisch nichts mehr umsonst . 

München verfügt im Vergleich zu Köln/Bonn, Berlin und auch anderen Airports in Europa über wenige Verbindungen mit so genannten Low-Cost Carriern. Die größten im Test waren Air Berlin, Condor und TuiFly, die dort auch Hubs betreiben. Germanwings ist in München im Gegensatz zu anderen Fluglinien nur mit Inlandflügen vertreten.

Das Testergebnis für München ist ausführlich nachzulesen unter http://www.mobil.org/_unsere_aktionen/flugatlas_2009

Foto: touristikpresse.net/ Carstino Delmonte







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