Gerold Schaub, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG, erklärte, dass die Arbeitnehmervertreter der Gewerkschaft verdi in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats der Fraport AG fordern werden, dass dieser dem Vorstand des Unternehmens volle Rückendeckung gibt.
Frankfurt am Main – Die im Koalitionsvertrag der SPD und der Grünen vom Fraport-Vorstand geforderte freiwillige Verzichtserklärung bis zum 15.November dürfe der Vorstand schon aus Gründen des Aktienrechts nicht abgeben. Ebenso sei ein paralleles Verfahren zum Nachtflugverbot rechtsstaatlich bedenklich, da es bereits einen Planfeststellungsbescheid gebe. Die von den Koalitionsparteien geforderte Ausbauverzögerung bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren würde zu Arbeitsplatzverlusten führen. Dies müsse die Öffentlichkeit wissen, da die Wirtschaftspläne des Unternehmens und dessen Investitionsverhalten eben auf den Ausbau abgestellt seien. Jede Verzögerung habe zwangsläufig wirtschaftliche Auswirkungen und unterminiere das Vertrauen in den Ausbau. Das würde wiederum unmittelbar auf die derzeitigen und die geplanten Arbeitsplätze durchschlagen, so die Arbeitnehmervertreter, die mehrheitlich selbst SPD-Mitglieder sind. Schon der Ankauf des Ticona-Geländes durch Fraport hatte das Ziel, unkontrollierbare zeitliche Verzögerungen des Ausbaus zu verhindern.
Im Interesse der ca. 80.000 am Flughafen Frankfurt arbeitenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erwarten die verdi Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Fraport AG, dass die Koalitionsparteien daher von ihrer Vereinbarung Abstand nehmen. Das Thema Flughafenausbau dürfe nicht zum parteipolitischen Spielball im Landtag werden. Alle Abgeordneten trügen schließlich Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Sicherung eines hohen Beschäftigungsniveaus.