Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen sagt Prüfung zu.
Köln – Die Aufnahme des Kriteriums Mobilität in den Familienatlas des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem Deutschen Familienverband (DFV) ein wichtiges Anliegen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat auf einem gemeinsamen Treffen mit dem VDV und dem DFV die Prüfung dieser Forderung zugesagt. Im Familienatlas werden Städte und Gemeinden seit 2005 auf ihre Familienfreundlichkeit hin untersucht. Bislang werden dabei die Kriterien Bevölkerungsentwicklung, Bildung und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Sicherheit und Wohlstand zur Bewertung herangezogen.
„Für uns ist eine Region nur dann familienfreundlich, wenn Eltern, Kinder und Senioren unabhängig vom Auto mobil sein können“, sagte Dr.Eberhard Christ, VDV-Vizepräsident. „Denn was bringen die besten Einrichtungen und Angebote für Kinder, Eltern oder Ältere, wenn man sie nur mit dem Auto erreichen kann? Vielen steht ein Auto nicht immer zur Verfügung.“ Einer aktuellen TNS-Studie zufolge rechnen 82 Prozent der befragten Familien damit, dass die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) aufgrund der steigenden Benzinpreise weiter zunehmen wird, denn gerade die erhöhten Spritpreise machen Autofahren für viele Familien zu einem teuren Vergnügen. 80 Prozent gehen zudem davon aus, dass Familien in Zukunft flexibler sein werden und größere Entfernungen zurücklegen müssen – ein gut ausgebauter ÖPNV ist dann unverzichtbar.
Unter dem Motto „Vorfahrt für Familien! Mit Bussen und Bahnen“ haben VDV und DFV in diesem Jahr eine Kooperation geschlossen. In den vergangenen Monaten haben sie sich gemeinsam in über 20 regionalen Aktionen für die Mobilitätsbedürfnisse von Familien eingesetzt. Im Rahmen der regionalen Aktionstage kam auch die Bevölkerung zu Wort – ihre besten Anregungen und Statements wurden auf extra angefertigten Verkehrsschildern des ÖPNV festgehalten. Die so entstandene Aussagen-Sammlung wurde jetzt Ursula von der Leyen in Berlin überreicht. Die regionalen Aktionen fanden schwerpunktmäßig in ländlichen Regionen und der Umgebung von Großstädten und Ballungszentren statt. „In diesen Bereichen wohnen 60 Prozent der Familien mit Kindern unter 18 Jahren. Gerade hier ist es mit dem Angebot von Bussen und Bahnen oft nicht ganz einfach“, sagte Günther Koolmann, Ehrenpräsident des DFV. Während der Aktionen betonten VDV und DFV gemeinsam mit Lokalpolitikern und Wirtschaftsvertretern die Bedeutung des ÖPNV für Familien. Als dauerhafte Erinnerung an die Aktion bekam Ursula von der Leyen eine Miniaturversion des Statementwaldes und die Petition der Verbände, in der die gemeinsame Forderung festgehalten ist, überreicht.
Der Statementwald der Kampagne „Vorfahrt für Familien! Mit Bussen und Bahnen“ wird noch bis Ende Oktober im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu sehen sein.