Was wäre ein Schokoladenpudding ohne Vanillesoße, ein Eisbecher ohne Vanilleeis oder ein Kuchen ohne Vanillezucker? Das süßliche Gewürz gehört, wie kaum ein Zweites, zu unserem Alltag und beschert uns köstliche Genüsse in den verschiedensten Formen.
Doch woher kommt diese Verführung eigentlich? Schon lange bevor wir Europäer überhaupt wussten, was Vanille ist, wurde die Pflanze mit ihren bohnenartigen Schoten in Mexiko hoch geschätzt. In einer Chronik des Aztekenherrschers Itzcóatl heißt es, dass die von ihm unterworfenen Totonaken einen Teil ihres Tributs in Vanille abliefern mussten. Ein deutlicher Beweis für den hohen Stellenwert der Pflanze, die mit ihrem Aroma bis heute dieWelt verzaubert.
Weltweit bekannt wurde die Vanille allerdings erst nach der mexikanischen Unabhängigkeit im Jahre 1810, nachdem sie schon lange Zeit eine exklusive Leckerei der Reichen in Spanien war. Von Spanien über England bis nach Frankreich ging ihre Reise, die sie letztlich in den Indischen Ozean, nach Madagaskar, führte. Heute sind Indonesien und Madagaskar neben Mexiko die Hauptanbaugebiete der„Königin der Gewürze“, wie Vanille auch genannt wird.
Traditionell wird Vanille, die der Gattung der zarten Orchideenpflanzen angehört, zur Aromatisierung von Kakao und Schokolade genutzt – eine Verwendungsart, die bereits die Azteken und Mayas in Mexiko kannten und liebten. Mit der Verbreitung in derWelt wurden ihre Einsatzmöglichkeiten allerdings schnell erweitert: So wurden verschiedene Süßspeisen und Backwaren entwickelt. Die Eiscreme bekameine ihrer typischen Geschmacksrichtungen und selbst Coca-Cola wäre ohne sie nur halb so erfolgreich, denn das Unternehmen ist eines der größten Abnehmer des Gewürzes.