Europas Frühlingsfest der Superlative – die Fallas im März
Frankfurt – Jedes Jahr vom 12. bis zum 19. März treiben die Einwohner Valencias den Winter aus – bunt, ausgelassen und laut. Satirische Pappmachéfiguren, Feuerwerk, Umzüge und Böllerkonzerte bringen den Verkehr in Spaniens drittgrößter Stadt zum Erliegen. Jetzt gehören die Straßen den feiernden Menschen. Höhepunkte sind der 18. und 19. März.
Seit dem 17. Jahrhundert wird dieses Fest dem Heiligen Joseph geweiht. Doch die Ursprünge dieses Festes liegen noch weiter zurück in einer Zeit, in der die Menschen schlichtweg der Magie des Feuers erlagen. Feuer und Knallfrösche spielen deshalb noch heute beim größten Fest der Mittelmeermetropole eine herausragende Rolle. Sogar ein Wort haben die in Pyrotechnik vernarrten Valencianos eigens für ihre Symphonie aus rhythmischen Explosionen, Donnerschlägen und Heulern kreiert: mascletá.
Ein Jahr lang arbeiten Künstler und Ingenieure im Auftrag von Nachbar-schaftsvereinen (Comisiones falleras) an bis zu dreißig Meter hohen karikaturistischen Pappmachéfiguren, mit denen sie Zeitgeist und Persönlichkeiten verspotten. Alle werden sie in der Nacht vom 19. auf den 20. März in Flammen aufgehen – alle bis auf eine. Diese eine wird von den Valencianos gewählt, um im Fallas-Museum zur Erinnerung an das Fest – „diese Mischung aus Karneval, Silvester, Frühlingsfest und Blumenkorso“ – zu überleben.
Außer an Knall und Rauch, Farben und frechem Spott berauschen sich die Feiernden am Blumenduft. Inmitten der Altstadt verwandelt sich die zentrale Plaza de la Virgen am 17. und 18. März in ein riesiges Blumen-meer. Bis in die späte Nacht ziehen Fallas-Vereine aus verschiedenen Stadtvierteln musizierend durch die Straßen und überreichen ihrer Schutzheiligen ihre Blumengabe. Daraus flechten Künstler der Schutzheiligen der Stadt – der Jungfrau der Schutzlosen – ein mehr als zehn Meter langes Kleid aus roten und weißen Nelken.*
Ablauf des Festes
Ab Februar werden die fertigen Fallas-Figuren in Valencia öffentlich ausgestellt. Das Publikum und mehrere Gremien prämieren die so genannten Ninots. Am 15. März werden zahlreiche Straßenkreuzungen gesperrt um für die riesigen Figuren und die dazugehörigen Figuren-gruppen in Kindergröße Platz zu schaffen. Jung und Alt, Groß und Klein nehmen jetzt die Fallas in Augenschein. Freunde und Nachbarn bereiten auf den Straßen gemeinsam Paellas, Händler bieten Kokosnüsse feil, überall kann man sich mit Spritz-gebackenem (churros) und dicker heißer Schokolade aufwärmen.
Absoluter Höhepunkt ist der 19. März. Kurz vor dem spanischen Mittagessen um 14.00 Uhr erhallt die Stadt ein weiteres Mal von den ohrenbetäubenden Geräuschen der mascletà. Ab 22 Uhr brennt es dann in der Stadt: zuerst die Kinder-Fallas, dann die großen Figurengruppen, zu allerletzt die Fallas auf dem Rathausplatz. Hängt über diesem Platz schwerer Rauch, ist das diesjährige Fallas-Fest endgültig vorbei – und die Fallas-Königinnen weinen.
Mit den Fallas endet im Land Valencia tatsächlich der Winter. Kirsch- und Mandelbäume sind in manchen Gegenden schon verblüht, nun sind Zitronen, Mispeln und Orangen an der Reihe. Die fruchtbaren Ebenen unweit der Mittelmeerküste werden zu einem die Sinne betörenden Duftgarten. Die milden Temperaturen mit kristallklarer Luft sind ideal zum Wandern, Klettern und Mountainbike-Fahren. Und ein erfrischendes Bad im Meer erlaubt das Klima auch wieder.
Anreise ab Deutschland nach Valencia mit Spanair, HLX Hapag Lloyd Express, LTU, Air Berlin und easyJet, ab Österreich mit Flyniki und ab der Schweiz mit Helvetic, Fly Baboo.
Detaillierte Informationen und Broschüren zum Land Valencia erhalten Verbraucher im Internet unter landvalencia.com sowie telefonisch unter der Telefonnummer: 0034 902 12 32 12 (normaler Anruftarif nach Spanien).
Allgemeine Verbraucherinformationen über die Spanischen Fremdenverkehrs-ämter in Deutschland. Internet: spain.info. Telefonische Katalog-bestellung über die Telefonnummer: 0 61 23/ 991 34
Telefonische Katalogbestellung
über die Telefonnummer:
0 61 23/ 991 34
*Quelle: Rolf Neuhaus: Fiestas. Spanien im Festrausch.Verlag Winfried Jenior, 1999