Stiftung Dolomiten UNESCO / Naturparks / Culturonda© Dolomythos
Am 26. Juni 2009 nahm das UNESCO-Welterbekomitee die Dolomiten in die Liste des Welterbes der Menschheit auf. Neun Berggruppen wurden dabei aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit sowie ihrer geomorphologischen und geologischen Bedeutung als weltweit einzigartig und besonders schützenswert eingestuft. Die Dolomiten sind neben der Gebirgslandschaft Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn in den Schweizer Alpen und dem Monte San Giorgio im Tessin das dritte Weltnaturerbe in den Alpen. Der Erhalt der „Bleichen Berge“ ist damit ein Anliegen der gesamten Menschheit. Für die Region Südtirol sowie die vier anderen beteiligten Provinzen Trient, Belluno, Pordenone und Udine bedeutet die Ernennung Verpflichtung und Chance zugleich.
Christoph Engl, Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG), sieht als Folge der Ernennung vor allem eine qualitative Veränderung für den Tourismus in der Region: „Wir können davon ausgehen, dass die Dolomiten durch die weltweite Aufmerksamkeit, die mit einer solchen Ernennung einhergeht, eine Internationalisierung der Gästestruktur erfahren.“ Neben allen positiven Außenwirkungen unterstreicht Engl vor allem die Verantwortung Südtirols: „Die Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe ist keine Marketingauszeichnung, sondern eine Auszeichnung für bestehende und geplante Schutzmaßnahmen. Eine Region wird nur dann in die Welterbeliste aufgenommen, wenn sie bewiesen hat, dass es sich einerseits um eine Weltattraktion handelt und dass man andererseits bereit ist, dieses Erbe der Menschheit besonders zu schützen.“
Die Stiftung Dolomiten UNESCO
Um der Verpflichtung für den Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten auch über regionale Grenzen hinweg nachzukommen, wird 2010 die Stiftung Dolomiten UNESCO gegründet. Die Stiftung wird fünf operative Sitze in den Provinzen des Weltnaturerbes Dolomiten haben. Ziel ist es, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region zu leisten. Eine der wichtigsten Aufgaben der gemeinsamen Stiftung wird die Förderung der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Provinzen sein. Der Schutz, die Erhaltung und die Aufwertung der Welterbestätte Dolomiten sollen zu einem kulturellen Anliegen werden, das von möglichst vielen mit Überzeugung mitgetragen wird. Daraus soll ein neues Verantwortungsbewusstsein für die gesamte Dolomitenregion erwachsen. Hier liegt gerade in der engen Zusammenarbeit über Provinzgrenzen hinweg großes Potenzial für die Sensibilisierung der Bevölkerung, die nachhaltige Entwicklung dieser Gebirgsregion und nicht zuletzt für die Völkerverständigung in einer Region, in der drei verschiedene Sprach- und Kulturgruppen miteinander leben. So wird die Stiftung unter anderem einen gemeinsamen Webauftritt einrichten sowie Ausstellungen organisieren, Forschungsarbeiten in Auftrag geben und Informationsveranstaltungen in Schulen und privaten Einrichtungen abhalten.
Die Naturparks
Für die Vergabe des Welterbestatus war entscheidend, dass alle aufgenommenen Gebiete bereits besonders geschützt waren. Sechs der insgesamt neun Schutzgebiete der Dolomiten befinden sich in Südtirol. In den Naturparks Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten, dem Latemar und der Bletterbachschlucht konnten die dort lebenden Menschen in den vergangenen 20 Jahren lernen, die Balance zwischen dem Schutz der Landschaft und der wirtschaftlichen Nutzung zu halten. Die Naturparks leisten einen wichtigen Beitrag bei der Wissensvermittlung über die Hintergründe und den Umgang mit dem UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten – sowohl für Einheimische als auch für Besucher. In allen Naturparkhäusern sind eigene Ausstellungs- und Informationsbereiche geplant. Besucher können an Lehrwanderungen unter sachkundiger Leitung teilnehmen.
Culturonda© Dolomythos: Berge, Menschen, Geschichte, Geschichten
Der Kulturführer Culturonda© Dolomythos umfasst geografisch und thematisch das gesamte Südtiroler Dolomitengebiet und bündelt zwölf große Themen: die Geologie, das Phänomen des Alpenglühens, Minnesänger Oswald von Wolkenstein, Sagen und Mythen, Handelswege, Alpinismus, die Anfänge des Fremdenverkehrs, den Kriegsschauplatz Dolomiten, die ladinische Sprache, Wasserreichtum, Naturdenkmäler, die vier Naturparks in den Dolomiten. Südtirol-Besucher können sich mit dem Führer ab April selbst auf Spurensuche im UNESCO-Weltnaturerbe begeben. Zu jedem der zwölf Themen finden sich in Culturonda© Dolomythos drei besondere Erlebnispunkte: So wird der geologische Aufbau der Dolomiten am „Geologensteig“ auf der Seiser Alm greifbar; im Kapitel über die ladinischen Sagen wird aufgedeckt, was es mit dem „Parlament der Murmeltiere“ auf sich hat, und die „Meisterwerke der Natur“ verraten, wie man sich den Drei Zinnen am schönsten nähert. Culturonda© Dolomythos ist Teil des Kulturprojektes Culturonda© Südtirol, das Kultur als Entdeckungsreise anbietet. Die Routen sind individuell plan- und kombinierbar. Wer sich auf Culturonda© Südtirol einlässt, spürt: Kultur ist in Südtirol mehr als die Besichtigung von Burgen, Kirchen und Museen, Kultur ist in Südtirol Lebensart und im Alltag erlebbar. Die Landkarte mit 40 kulturellen Erlebnispunkten in den Dolomiten, die dem Führer beiliegt, hilft bei der Orientierung. Die Broschüren Culturonda© Südtirol und Culturonda© Dolomythos (auf Deutsch, Italienisch, Englisch) sind in allen Tourismusvereinen im Dolomitengebiet verfügbar und können unter www.suedtirol.info/kataloge angefordert werden.
Weiterführende Links:
www.provincia.bz.it/natur/dolomiten/index.html
www.provinz.bz.it/natur/2803/index_d.asp
Weitere Informationen zu Südtirol finden Sie unter www.suedtirol.info.
Passendes Bildmaterial in Druckqualität finden Sie als Download im Bildarchiv der Südtirol Homepage unter www.suedtirol.info/presse.