Nach seiner Premiere am 26. Oktober im Theater Duisburg ist das Märchenballett „Andersens Welt“, am kommenden Freitag, dem 7. November, um 19.30 Uhr zum ersten Mal im Düsseldorfer Opernhaus zu erleben.
Nach einer Novelle der ungarischen Schriftstellerin Ágnes Balázs erzählt die Choreographin Anna Vita das Märchen über die Entstehung der Märchen von Hans Christian Andersen. Mit Kostümen und einem Bühnenbild von Pet Halmen hat sie ein Theaterereignis für die ganze Familie geschaffen.
Für Anna Vita ist Hans Christian Andersen eine besondere Künstlerseele. „Immer hat er sehr mit sich selber gehadert. Uns aber schenkte er Poesie und grenzenlose Fantasie, bei der er nie vergaß, uns einen Spiegel vorzuhalten und mit Wahrheiten zu bombardieren“.
Die Würzburger Ballettdirektorin, die viele Jahre in den Ballett-Compagnien von Youri Vàmos getanzt hat und seit 1997 auch eine eigene Karriere als Choreographin verfolgt, schildert Andersen in seinem Zwiespalt, statt eines berühmten Märchendichters lieber ein großer Theaterschriftsteller sein zu wollen. In einer engen Kellerwohnung unter dem Theater fristen seine Märchenfiguren – der standhafte Zinnsoldat, die kleine Meerjungfrau, die Ballerina, der Kaiser ohne Kleider und das Mädchen mit den Schwefelhölzern – ein armseliges Dasein. Sie wollen hinaus in die Welt und erhoffen sich Hilfe von Gerda (Andrea Kramesová), dem kleinen Mädchen, das sich aus Angst vor dem Hausmeister (Louis Vernal) in den Keller geflüchtet hat. Durch sie soll das Eis, das zwischen den Märchenfiguren und ihrem Schöpfer existiert, schmelzen. Doch da ist nicht nur die Schneekönigin, die das zu verhindern versucht. Auch die Schauspielerin Lina La Diva (Daniela Svoboda) will nichts von Andersens Märchen wissen, weil sie gern eine Hauptrolle in einem seiner Theaterstücke spielen möchte. Am Ende gelingt es Gerda – nicht ohne Missverständnisse – den Dichter (Alexey Afanasiev) von seinem größten Talent zu überzeugen, und die Märchen finden zu ihren Lesern.
Andersens Welt, das als zauberhaft gefühlvolles Märchenballett bereits im Hans-Christian-Andersen-Jahr 2005 am Mainfrankentheater Würzburg die Herzen der Zuschauer erobern konnte, wird nun von Anna Vita und Pet Halmen noch einmal neu erzählt. Zu Musik von Erik Satie, Francis Poulenc und Darius Milhaud entsteht eine 70-minütige neue Version des Balletts mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein, auf das sich Märchenliebhaber jeden Alters freuen dürfen.