Konzernergebnis um rund zwölf Prozent verbessert. Umsatz und operatives Ergebnis in der Touristik erwartungsgemäß von der Wirtschaftskrise beeinflusst. Ergebnisentwicklung Hapag-Lloyd AG besser als erwartet.
Hannover – Trotz der wie erwartet deutlich rückläufigen Umsätze und Ergebnisse im Kerngeschäft Touristik hat sich das Konzernergebnis der TUI im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010 verbessert. Das saisonal bedingt negative Konzernergebnis betrug -165 Millionen Euro (Vorjahr -187 Millionen Euro). Die positive Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus einer Verbesserung beim Finanzergebnis, den Ertragssteuern und den Verwaltungskosten. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf -0,43 Euro (Vorjahr -0,64 Euro).
Trotz der Entwicklung des operativen Ergebnisses im ersten Quartal bleibt der TUI Konzern für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zuversichtlich und bestätigt seine Ergebniserwartung. Für das Geschäftsjahr 2009/2010 erwartet der TUI Konzern gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum eine stabile Entwicklung des operativen Ergebnisses der Touristik bei einer gleichzeitigen Kostenentlastung im Zentralbereich. Das bereinigte Ergebnis der fortzuführenden Bereiche (Touristik und Zentralbereich) wird daher gegenüber dem Vergleichszeitraum leicht ansteigen. Die Buchungslage in den wichtigsten Quellmärkten hat sich in den vergangenen Wochen spürbar verbessert, und die Strategie der flexiblen Kapazitätspolitik wird weiter fortgesetzt. Im Quellmarkt Großbritannien wurden die Kapazitäten für die Sommersaison inzwischen auf Grund der steigenden Nachfrage leicht um 3 Prozent erhöht, im Quellmarkt Skandinavien um 11 Prozent.
Der Geschäftsverlauf war im 1. Quartal durch zwei gegenläufige Entwicklungen geprägt. Im Kerngeschäft Touristik gingen Umsatz und operatives Ergebnis als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise wie erwartet zurück, wohingegen die Situation bei der at equity bilanzierten Beteiligung Hapag-Lloyd AG besser als erwartet verlief. Der Umsatz in den drei touristischen Geschäftsbereichen TUI Travel, TUI Hotels & Resorts und TUI Kreuzfahrten nahm im 1. Quartal um 15 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab (Vorjahr 3,4 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) in der Touristik sank deutlich auf -129 Millionen Euro (Vorjahr -44 Millionen Euro). Dem erwarteten Umsatzrückgang wur-de mit gezielten Kapazitätsreduzierungen begegnet.
Deutlich besser als zunächst erwartet entwickelte sich im 1. Quartal die Situation bei der Finanzbeteiligung Hapag-Lloyd AG, die im TUI Konzernabschluss at equity bewertet wird. Auf 100-Prozent-Basis sank der Umsatz um rund 28 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr 1,6 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) war mit -21 Millionen Euro (Vorjahr -8 Millionen Euro) zwar noch negativ, hat sich jedoch gegenüber dem Vorquartal um 219 Millionen Euro deutlich verbessert. Der anteilige negative Ergebnisbeitrag der Containerschifffahrt zum Konzernergebnis betrug 14 Millionen Euro.
Detailentwicklung Touristik
TUI Travel
Die Gesellschaften der TUI Travel spürten im 1. Quartal 2009/2010 die Folgen der eingetrübten Wirtschaftslage. Der Umsatz sank auch kapazitätsbedingt um knapp 15 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro (Vorjahr 3,3 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) ging spürbar um 61 Millionen Euro auf rund -127 Millionen Euro zurück (Vorjahr -66 Millionen Euro). In dieser Entwicklung spiegeln sich drei wesentliche Faktoren wider: Aufgrund der Wirtschaftskrise verzeichneten alle Quellmärkte in der ersten Winterhälfte rückläufige Gästezahlen. Das Vergleichsquartal des Geschäftsjahres 2008/2009 war wegen der Vorausbuchungsfristen noch nicht von sinkender Nachfrage infolge der Finanzkrise betroffen. Darüber hinaus wirkte sich die Entwicklung der französischen Fluggesellschaft Corsair belastend auf das Ergebnis aus.
TUI Hotels & Resorts
Auch der Hotelbereich des TUI Konzerns konnte sich der rückläufigen Entwicklung im 1. Quartal nicht entziehen. Die Anzahl der Übernachtungen ging auf 3,6 Millionen zurück (Vorjahr 3,9 Millionen). Die Bettenauslastung betrug im 1. Quartal 66 Prozent und lag damit knapp 7 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert (Vorjahr 73 Prozent). Während die Bettenkapazität leicht um 2,2 Prozent stieg, sank der durchschnittliche Erlös pro Bett um rund 6 Prozent. Der Gesamtumsatz der Hotelsparte belief sich im 1. Quartal auf rund 157 Millionen Euro und lag damit knapp 10 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert (175 Millionen Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) von 5 Millionen Euro (Vorjahr 27 Millionen Euro) reflektiert die gesunkenen Gästezahlen und teilweise nachlaufende Effekte aus den Belastungen durch die Neue Grippe „H1N1“, die im Wesentlichen in Mexiko verzeichnet wurden. Trotz erheblicher Kosteneinsparungen in den einzelnen Hotelgesellschaften konnte die negative Entwicklung von Auslastung und Rate nur teilweise kompensiert werden.
TUI Kreuzfahrten
Der Bereich Kreuzfahrten umfasst neben dem Luxus- und Expeditionsanbieter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auch das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises, welches at equity in den Konzernabschluss einbezogen wird. Der deutschsprachige Kreuzfahrtmarkt war im Berichtszeitraum durch die anhaltend angespannte Wirtschaftslage geprägt. Sowohl der Volumenmarkt für Premium-Kreuzfahrten als auch der Nischenmarkt für Luxus- und Expeditionskreuzfahrten verzeichneten eine Buchungszurückhaltung. Der Umsatz des Geschäftsbereichs verringerte sich im 1. Quartal 2009/2010 um rund 8 Prozent auf 41 Millionen Euro (Vorjahr 45 Millionen Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) lag mit -6 Millionen Euro um 2 Millionen Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres (-4 Millionen Euro). Hapag-Lloyd Kreuzfahrten verzeichnete im 1. Quartal eine um knapp 2 Prozentpunkte niedrigere Auslastung von 77 Prozent. Im Berichtszeitraum wurden rund 77.000 Passagiertage an Bord der vier Schiffe realisiert. Mein Schiff, das erste Kreuzfahrtschiff von TUI Cruises, verzeichnet im 1. Quartal rund 122.000 Passagiertage; die Auslastung betrug 69 Prozent.
Detailentwicklung Containerschifffahrt (100-Prozent-Basis)
Der Geschäftsverlauf in der Containerschifffahrt hat sich im 1. Quartal 2009/2010 besser entwickelt als zunächst angenommen. So konnten teilweise deutliche Ratensteigerungen durchgesetzt werden. Unterm Strich war das Geschäft der Hapag-Lloyd AG jedoch weiterhin von der Weltwirtschaftskrise beeinflusst. Der Umsatz sank um 28 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr 1,6 Milliarden Euro). Diese Entwicklung resultiert aus einem um 13 Prozent unter Vorjahresniveau liegenden Transportvolumen und einem um 16 Prozent unter Vorjahr liegenden durchschnittlichen Frachtratenniveau. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) war mit -21 Millionen Euro (Vorjahr -8 Millionen Euro) zwar noch negativ, hat sich jedoch gegenüber dem Vorquartal um 219 Millionen Euro deutlich verbessert. Der anteilige negative Ergebnisbeitrag der Containerschifffahrt zum Konzernergebnis betrug 14 Millionen Euro.