Böttcher: „Geschäft mit Urlaub läuft gut – trotz steigender Flugpreise.“
Hannover/Boltenhagen – „Trotz einer Verschlechterung des Konsumklimas bleibt die Nachfrage nach Urlaubsreisen unverändert hoch“, hat TUI Deutschland Chef Dr. Volker Böttcher anlässlich der Vorstellung der neuen Winterprogramme im Ostseebad Boltenhagen am Freitag gesagt. Die deutlichen Kapazitätsreduzierungen im deutschen Charterflugmarkt hätten in diesem Sommer zu einem spürbaren Rückgang von Schnäppchenangeboten geführt. Allein bei TUI wurde in Folge einer konsequent veränderten Kapazitätspolitik das preisreduzierte Kurzfristgeschäft um rund 50 Prozent gekürzt. „Wir verkaufen so viel werthaltiges Geschäft wie lange nicht. Dabei werden mehr als 40 Prozent aller Reisen mindestens fünf Monate vor Reiseantritt gebucht“, so Böttcher. Für TUI Deutschland erwartet er ein margenstarkes Sommergeschäft mit einem Umsatzplus von rund zwei Prozent. Aktuell liege das Wachstum zwar noch deutlich höher, es werde sich aber im weiteren Verlauf der Saison erwartungsgemäß abschwächen. Grund dafür seien die gekürzten Kapazitäten, die dazu führten, dass man in den nächsten Wochen punktuell ausverkauft sein werde.
Sommer-Trends
Besonders stark nachgefragt sind in diesem Sommer die Mittelmeerziele Türkei, Tunesien, Marokko, Ägypten, Malta, die Kapverden und Spanien. Rückgänge verzeichnen Bulgarien und Zypern. Auf der Fernstrecke profitieren die USA und Kanada vom verbraucherfreundlichen Euro-Dollar-Wechselkursverhältnis, aber auch Mauritius, die Vereinigten Arabischen Emirate und Australien legen zu. An Boden verloren haben die Dominikanische Republik, Mexiko, Thailand und Südafrika. Bei Eigenanreise-Zielen überzeugen die osteuropäischen Destinationen mit hohen zweistelligen prozentualen Zuwachsraten, aber auch die Klassiker Deutschland, Österreich und die Schweiz werden gut nachgefragt.
Über alle Produkte und Ziele hinweg beobachtet TUI eine zunehmende Abkehr von der in den letzten Jahren stark ausgeprägten Geiz-ist-geil-Mentalität. „Beim Griff ins Regal wird auffallend häufig zu höherwertigen Produkten gegriffen“, so Böttcher. Komfort, Lifestyle und Nachhaltigkeit spielten eine immer größere Rolle, was sich im Premium-Segment der TUI mit einem Umsatzwachstum von aktuell 13 Prozent niederschlägt. Stark im Trend liegen auch Wellness-Reisen mit Präventionscharakter, Rundreisen und All-Inclusive-Angebote. Bereits jede vierte verkaufte Badepauschalreise ist ein solches Rundum-Sorglospaket.
Mehr unverwechselbare Angebote
TUI will sich in den kommenden Jahren durch den Ausbau von Produkten mit Alleinstellungsmerkmalen immer stärker vom Wettbewerb abheben. Der Anteil der Gäste, die in TUI exklusiven Häusern übernachten, liegt bereits heute bei 41 Prozent. In den nächsten drei Jahren soll er auf 53 Prozent ausgebaut werden. Die Einzigartigkeit ihrer Produktpalette erweitert TUI zum Winter 2008/2009 um eine weitere Facette. Als erster großer deutscher Reiseveranstalter bringt der Marktführer einen Grünen Katalog auf den Markt, ein online-basierter Katalog, der ausschließlich umweltgeprüfte Hotels und Angebote enthält. Gleichzeitig startet TUI – wie bereits auf der ITB im März angekündigt – mit Veröffentlichung der neuen Winterprogramme in Kooperation mit der international anerkannten Stiftung Myclimate eine Klimainitiative. TUI Flugreisende haben ab sofort die Möglichkeit zur CO2- Kompensation. Minimalbetrag sind zwei Euro, wer möchte, kann nach Vorgabe eines Kompensationsrechners ( tui-klimarechner.de) auch mehr zahlen. Jede Klimaspende wird durch TUI pro Buchung um weitere 50 Cent erhöht. Erstes Förderprojekt ist ein Windenergiepark in der Türkei.
Bausteinoffensive
TUI Kunden haben künftig die Wahl, ob Sie ein Pauschalpaket buchen möchten oder lieber Reisebausteine. Was bislang nur für einzelne Produktsegemente galt, gilt in den neuen Winterprogrammen für alle 6.700 Hotelangebote. Für die Buchung von Flugbausteinen steht das wohl größte veranstalterbetriebene Flugportal zur Verfügung, das 1,5 Millionen Flüge von 22 Fluggesellschaften anbietet. „Wir wollen uns damit ein größeres Stück von einem Kuchen abschneiden, der in den letzten Jahren immer bedeutender geworden ist“, betonte TUI Deutschland Chef Böttcher.
Getrieben durch das zuletzt schnell wachsende Angebot der Fluggesellschaften, den leicht zugänglichen Vertriebsweg Internet und das zunehmende Bedürfnis der Kunden nach mehr Flexibilität und Individualität waren Bausteinreisen das zuletzt am stärksten wachsende Marktsegment.
Mehr Frühbucher- und Langzeitangebote
TUI baut das Angebot an Frühbucherrabatten, Langzeitaufenthalten und Kinderfestpreisen weiter aus. Der XXL-Bonus für Frühbucher wird im Winter in 135 Häusern auf der Mittelstrecke und 22 Hotels auf der Fernstrecke angeboten. Er bietet Gästen eine Ersparnis von bis zu 150 Euro pro Person und gilt für Buchungen bis zum 31. Oktober 2008. XXS-Kinderfestpreise gibt es auf den Kanaren und in den Magic Life Clubs bereits ab 249 Euro. Sie gelten rund ums Mittelmeer in 25 ausgewählten Familienhotels und sind ebenfalls bis Ende Oktober buchbar. Für Langzeitaufenthalte von vier Wochen und mehr stehen 105 Hotels zur Auswahl. Vier Wochen sind in Tunesien zum Beispiel bereits ab 834 Euro pro Person inklusive Flug und Alles-Inklusive-Paket buchbar.
Moderat steigende Reisepreise
Weltweit steigende Energie- und Lebensmittelkosten haben in den meisten Zielgebieten zu höheren Einkaufspreisen für Flug-, Hotel- und Transferleistungen geführt. In einigen Fernreisezielen konnte der Preisanstieg aufgrund des günstigen Euro-Dollar-Wechselkurses teilweise kompensiert werden. Auch der weitere Ausbau des Frühbucherangebotes hat preisdämpfende Wirkung. Deshalb fällt der durchschnittliche Preisanstieg auf der Flugmittelstrecke mit 2,9 Prozent sowie im Segment Eigenanreise mit plus 1,8 Prozent noch moderat und zum Teil deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate aus. Auf der Fernstrecke ergibt sich ein sehr heterogenes Bild. Teurer werden vor allem Reisen nach Thailand, Australien und auf die Malediven, allerdings werden mit Brasilien, den USA und Kanada auch einige Urlaubsziele günstiger.
Ausblick
Für das Wintergeschäft zeigt sich Böttcher trotz zunehmend schwieriger werdender wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in Deutschland zuversichtlich. Böttcher: „Die Preissteigerungen fallen noch moderat aus und am Urlaub wird immer zuletzt gespart.“