TUI: Operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2009/2010 um 14 Prozent auf 640 Millionen Euro gesteigert
Alle touristischen Geschäftsfelder mit verbesserten operativen Ergebnissen. TUI Cruises erfolgreich im Markt etabliert: Auslastung gestiegen. Erfolgreiches Krisenmanagement: Turnaround in der Containerschifffahrt erzielt.
Hannover – Der TUI Konzern hat das Geschäftsjahr 2009/2010 trotz erheblicher Belastungen durch den Vulkanausbruch auf Island operativ gut abgeschlossen. Bei einem nur um knapp 2 Prozent gesunkenen Umsatz erwirtschaftete der fortzuführende Bereich der TUI (Touristik & Zentralbereich) Erlöse in Höhe von 16,4 Milliarden Euro (Vorjahr 16,6 Milliarden Euro). Alle drei touristischen Geschäftsfelder TUI Travel, TUI Hotels & Resorts und die Kreuzfahrtsparte haben ihr operatives Ergebnis steigern können. Das bereinigte EBITA der Touristik kletterte um knapp 14 Prozent auf 640 Millionen Euro (Vorjahr 564 Millionen Euro). TUI Vorstandschef Dr. Michael Frenzel: „Wir haben die erheblichen Herausforderungen durch die Aschewolke gut gemeistert. Die Touristik ist operativ auf Kurs.“ Der TUI Vorstandschef verwies auf die erfolgreiche Hebung der Synergien bei TUI Travel im Geschäftsjahr 2009/2010. „Insgesamt wurden 195 Millionen britische Pfund an Synergien erzielt. Damit haben wir unsere selbst gesteckten Ziele bereits ein Jahr früher erreicht, als ursprünglich geplant“, sagte Frenzel.
Besser als erwartet hat TUI Cruises im ersten vollen Betriebsjahr abgeschnitten. „Die Mein Schiff 1 hat mit einer Auslastung von über 87 Prozent und einer deutlichen Ergebnisverbesserung die Erwartungen übererfüllt“, so Frenzel. Damit hat sich TUI Cruises innerhalb von kurzer Zeit erfolgreich im Premium-Volumensegment etabliert. Auch die Expansion von TUI Cruises wird vom Markt positiv aufgenommen. Bereits jetzt sind die Nordlandrouten der Mein Schiff 2, die im Mai in Dienst gestellt wird, bei guter Preisqualität nahezu ausgebucht.
Besonders erfreulich hat sich die TUI Schifffahrtsbeteiligung Hapag-Lloyd entwickelt. Im Geschäftsjahr 2009/2010 wurde der Turnaround geschafft. Der im TUI Konzernergebnis enthaltene Anteil der Containerschifffahrt liegt bei 150 Millionen Euro (Vorjahr -174 Millionen Euro). TUI Vorstandschef Frenzel betonte, dass das zusätzliche finanzielle Engagement bei Hapag-Lloyd die richtige Entscheidung gewesen sei. „Wir verfügen dadurch nun über Mittel und Optionen, die wir vor einem Jahr noch kaum für möglich gehalten haben“, so Frenzel weiter.
Unterm Strich hat TUI ein Konzernergebnis in Höhe von 114 Millionen Euro erzielt. Im Ergebnis der Vergleichsperiode (2008/2009) in Höhe von 206 Millionen Euro ist der Buchgewinn aus dem Verkauf der Mehrheitsanteile an Hapag-Lloyd enthalten. Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,30 Euro (Vorjahr 0,58 Euro). Die Nettoverschuldung lag im Berichtszeitraum mit rund 2,3 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vergleichszeitraums.
Ausblick Geschäftsjahr 2010/2011
Für das neue Geschäftsjahr sieht TUI Vorstandschef Frenzel den Konzern gut gerüstet. Die Buchungen für die aktuelle Wintersaison liegen zurzeit quer durch alle europäischen Quellmärkte zum Teil deutlich im Plus. Für TUI Travel rechnet die TUI AG mit einem leichten Anstieg des bereinigten Ergebnisses; unter anderem getragen durch ein höheres Geschäftsvolumen und durch die Effekte von Kostensenkungsmaßnahmen. Für TUI Hotels & Resorts erwartet der Vorstand ebenfalls einen leichten Anstieg des operativen Ergebnisses. Dahingegen wird für den Kreuzfahrtbereich wegen der Vorlauf- und Finanzierungskosten für die Mein Schiff 2 mit einem rückläufigen Ergebnis gerechnet. Für den Zentralbereich wird mit einer stabilen Entwicklung gerechnet, so dass das bereinigte Ergebnis für den fortzuführenden Bereich (Touristik & Zentralbereich) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ansteigen wird.
Insgesamt erwartet die TUI für das Geschäftsjahr 2010/2011 ein positives Konzernergebnis. Nach dem Bilanzstichtag hat die TUI ihr Monetarisierungsprogramm weiter vorangetrieben. Unter anderem wurden Verwaltungsgebäude der Hapag-Lloyd in Hamburg verkauft. Insgesamt erwartet TUI aus Immobilien- und Sale und Lease-back-Transaktionen einen Mittelzufluss in Höhe von 325 Millionen Euro.
Detailentwicklung der touristischen Geschäftsbereiche
TUI Travel
Der Umsatz bei TUI Travel ging um rund ein Prozent zurück. Ursache hierfür war die durch die Sperrung des europäischen Luftraums verursachte Geschäftsunterbrechung. Positiv wirkte sich ein starkes Buchungsaufkommen im Spätsommer aus. Insgesamt erwirtschaftete TUI Travel Erlöse in Höhe von 15,7 Milliarden Euro (Vorjahr 15,9 Milliarden Euro). Trotz des herausfordernden Marktumfeldes konnte TUI Travel sich operativ verbessern. Das bereinigte EBITA stieg um 49 Millionen Euro oder knapp 11 Prozent auf 506 Millionen Euro (Vorjahr 457 Millionen Euro). In dem Ergebnisanstieg spiegeln sich insbesondere die höheren Synergien wider. Gleichzeitig führten die Abgabe des deutschen City-Fluggeschäfts sowie der Zusammenschluss mit dem Reiseveranstalter Sunwing in Kanada zu positiven Ergebniseffekten.
TUI Hotels & Resorts
Der Umsatz des Hotelbereichs ging im Geschäftsjahr 2009/2010 um rund 4 Prozent auf 380 Millionen Euro zurück (Vorjahr 393 Millionen Euro); eine Folge von leicht gesunkenen durchschnittlichen Erlösen pro Bett (-2 Prozent). Die Anzahl der verkauften Hotelübernachtungen war auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Die Auslastung des Hotelbereichs lag mit 75 Prozent ebenfalls auf dem guten Vorjahresniveau. TUI Hotels & Resorts konnte das ohttp://www.pressebox.org/eng/agentmenu/newnachrichtperative Ergebnis (bereinigtes EBITA) um knapp 15 Prozent auf 127 Millionen Euro steigern (Vorjahr 111 Millionen Euro). Neben dem guten Auslastungsniveau wirkten sich die zu Jahresanfang eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen positiv aus.
TUI Kreuzfahrten
Die Geschäftsentwicklung der Kreuzfahrtsparte* war durch ein erfolgreiches erstmalig volles Betriebsjahr der Mein Schiff von TUI Cruises gekennzeichnet. Die MS Europa von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten hatte einen ungeplanten Werftaufenthalt, was zu einem leichten Rückgang des Umsatzes der Sparte um 4 Prozent auf 179 Millionen Euro (Vorjahr 187 Millionen Euro) führte.
Das bereinigte EBITA ist im Berichtszeitraum deutlich angestiegen. Nach einem Verlust von 3 Millionen Euro im Vorjahr konnte jetzt ein operatives Ergebnis von rund 8 Millionen Euro erzielt werden. Der deutliche Ergebnisanstieg im Kreuzfahrtbereich wurde von TUI Cruises getragen. Der Ergebnisanteil von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten lag auf Vorjahresniveau. Die Flotte von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten war zu rund 74 Prozent ausgelastet (Vorjahr 77 Prozent) und die Auslastung der Mein Schiff 1 von TUI Cruises erreichte 87 Prozent (Vorjahr 83 Prozent).
Foto: Edgar Delmont