Umsatzerlöse des Konzerns + 16 Prozent / bereinigtes EBITA + 4 Prozent
Operatives Ergebnis im Kerngeschäft Touristik + 15 Prozent / Konzernergebnis im dritten Quartal leicht unter Vorjahr / Ausblick unverändert: Anstieg des operativen Ergebnisses für das Gesamtjahr erwartet
Der TUI Konzern hat Umsatz und operatives Ergebnis im Kerngeschäft Touristik im dritten Quartal 2008 deutlich steigern können. Die Umsatzerlöse in der Touristiksparte erhöhten sich auf Grund der erstmaligen vollständigen Konsolidierung der Anteile von First Choice Holidays PLC um rund 17 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro (Vorjahr 5,8 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis der Touristik (bereinigtes EBITA) konnte um rund 15 Prozent auf 795 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr 689 Millionen Euro). Auch die Containerschifffahrt hat ihren Umsatz im dritten Quartal um rund sieben Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro erhöht (Vorjahr 1,6 Milliarden Euro). Das bereinigte EBITA der Sparte blieb mit 86 Millionen Euro unter dem entsprechenden Vergleichswert (107 Millionen Euro). Grund hierfür sind im Wesentlichen ölpreisbedingt gestiegene Energiekosten.
Der Umsatz der Sparten des Konzerns (Touristik, Zentralbereich, Containerschifffahrt) legte um rund 16 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro (Vorjahr 7,4 Milliarden Euro) zu. Das bereinigte Sparten-EBITA des Konzerns wuchs um rund drei Prozent auf 859 Millionen Euro (Vorjahr 830 Millionen Euro). Auf Grund von Sondereinflüssen, unter anderem aus laufenden Restrukturierungsmaßnahmen und Einzelsachverhalten in der Touristik sowie einem gesunkenen Ergebnis der Containerschifffahrt, blieb das Konzernergebnis im dritten Quartal mit rund 448 Millionen Euro um rund drei Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahresquartals (Vorjahr 462 Millionen Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag im dritten Quartal wegen des deutlich höheren Anteils Dritter bei 1,00 Euro (Vorjahr 1,73 Euro). Obwohl die Folgen der aktuellen Finanzkrise und einer eventuell folgenden Abschwächung der Weltwirtschaft noch nicht absehbar sind, erwartet die TUI AG für das Gesamtjahr 2008 unverändert einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses.
Detailentwicklung in der Touristiksparte
Die Touristiksparte setzt sich zusammen aus den Bereichen TUI Travel (Veranstalter-, Flug-, Vertriebs- und Zielgebietsaktivitäten), TUI Hotels & Resorts und dem Bereich Kreuzfahrten.
TUI Travel konnte konsolidierungsbedingt (1) im dritten Quartal 2008 deutliche Steigerungen bei Umsatz und operativem Ergebnis (bereinigtes EBITA) erwirtschaften. Die Umsatzerlöse von TUI Travel stiegen um rund 17 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro (Vorjahr 5,7 Milliarden Euro). Das bereinigte EBITA kletterte um knapp 19 Prozent auf 689 Millionen Euro (Vorjahr 581 Millionen Euro). Einem verbesserten operativen Ergebnis stand ein im Vergleich zum Vorjahr stark gesunkener Kurs des britischen Pfundes gegenüber.
Im Geschäftsfeld Mainstream haben sich die eingeleiteten Maßnahmen zur Kapazitätsreduzierung und Verbesserung der Marge ausgezahlt. So verzeichnete der Quellmarkt Europa Mitte (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen sowie TUIfly.com) verbesserte Margen im Kataloggeschäft und eine gestiegene Flugauslastung. Demgegenüber standen höhere Kerosinkosten. Im Bereich Europa Nord (Großbritannien, Irland, Kanada, Nordische Länder, First Choice Airways, Thomsonfly, TUIfly Nordic) konnte im größten Markt Großbritannien ebenfalls eine verbesserte Preisqualität auf Grund von Kapazitätsreduktionen und der daraus resultierenden Verringerung von preisreduzierten Last-Minute-Angeboten durchgesetzt werden. Im Quellmarkt Europa West (Frankreich, Benelux-Länder, Corsairfly, Arkefly, Jetairfly) entwickelten sich die TUI Aktivitäten insgesamt zufriedenstellend.
Die Bereiche Specialist und Activity entwickelten sich im Wesentlichen positiv. Der Bereich Online Destination Services konnte im Segment Online-Services an die gute Entwicklung des Vorjahresquartals anknüpfen, auf Ebene der Zielgebiete fiel die Entwicklung etwas schwächer aus als im Vorjahr.
Der Bereich TUI Hotels & Resorts erzielte im dritten Quartal 2008 mit 143 Millionen Euro einen Umsatzanstieg von knapp 13 Prozent (Vorjahr 127 Millionen Euro). Das bereinigte Ergebnis lag mit 101 Millionen Euro auf dem guten Niveau des Vorjahresquartals. Die Bettenkapazität wuchs im dritten Quartal um 2,3 Prozent. Während die Auslastung um rund 1,4 Prozentpunkte zurückging, konnte der durchschnittliche Erlös pro Bett um fünf Prozent gesteigert werden.
Im Bereich Kreuzfahrten lag der Umsatz im dritten Quartal mit 51 Millionen Euro um zwei Prozent unter dem Vergleichswert (Vorjahr 52 Millionen Euro). Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konnte trotz belastender Effekte aus den gestiegenen ölpreisbedingten Betriebskosten an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen. Das operative Ergebnis des Bereichs ging insgesamt auf Grund anteiliger Vorlaufkosten für die neue Gesellschaft TUI Cruises in Höhe von zwei Millionen Euro auf fünf Millionen Euro zurück (Vorjahr sieben Millionen Euro).
Detailentwicklung in der Containerschifffahrt
Die Entwicklung in der Containerschifffahrtssparte war im dritten Quartal durch gestiegene Transportmengen, ein deutlich verbessertes Frachtratenniveau und eine deutliche Abschwächung des US-Dollar sowie unverändert hoher Treibstoffkosten geprägt. Hapag-Lloyd hat die Transportmenge um sechs Prozent auf 1,47 Millionen Standardcontainer (TEU) gesteigert (Vorjahr 1,39 Millionen TEU). Die durchschnittlichen Frachtraten verbesserten sich über alle Fahrtgebiete um rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Besonders deutlich fiel die Ratensteigerung mit rund 22 Prozent im Fahrtgebiet Transpazifik und mit rund 14 Prozent im Fahrtgebiet Atlantik aus.
Ausblick
Für den Gesamtkonzern erwartet der Vorstand auf Grund der bisherigen operativen Entwicklung in der Touristik und der Containerschifffahrt unverändert einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses im Gesamtjahr.
In der Touristik wird auf Grund der Entwicklung der ersten neun Monate mit einem deutlichen Anstieg des operativen Ertragsniveaus gerechnet. TUI Travel hat die Sommersaison 2008 gut abgeschlossen. Die gebuchten Umsätze im Mainstream-Geschäft lagen zwei Prozent über den Vergleichswerten. Die Gästezahlen gingen um sechs Prozent zurück – bei gleichzeitig um acht Prozent reduzierten Kapazitäten. Die Strategie der flexiblen Kapazitätsanpassung wird TUI Travel auch in der laufenden Wintersaison 2008/2009 sowie in der Sommersaison 2009 fortsetzen.
TUI Hotels & Resorts registriert im laufenden Jahr eine anhaltend gute Nachfrage nach Hotelbetten im östlichen Mittelmeer, auf den Kanarischen Inseln sowie in Fernzielen. Die Anzahl der Übernachtungen wird daher gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich steigen. Demgegenüber stehen insbesondere währungsbedingte Belastungen für Zielgebiete im US-Dollar Raum.
Der Bereich Kreuzfahrten profitiert weiterhin von einem positiven Marktumfeld. Gestiegene Energiekosten können durch höhere durchschnittliche Reisepreise ausgeglichen werden. Für das Gesamtjahr wird daher für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit einem Ergebnis auf dem guten Niveau des Vorjahres gerechnet. Innerhalb des Bereichs Kreuzfahrten sind in 2008 auch die anteiligen Vorlaufkosten für den Aufbau des Geschäftsbetriebs von TUI Cruises zu berücksichtigen.
In der Containerschifffahrt erwartet der Vorstand trotz eingetrübter Umfeld-faktoren für das Geschäftsjahr 2008 eine deutliche Steigerung des Ertragsniveaus im Vergleich zum Vorjahr. Die Ergebnissituation für die Containerschifffahrt war bisher geprägt durch deutlich höhere Frachtraten bei einem moderaten Anstieg der transportierten Mengen. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Entwicklung des Welthandels kann nach wie vor noch nicht abschließend eingeschätzt werden. Dennoch wird auch für das vierte Quartal 2008 ein positives Ergebnis erwartet.
Für den Konzern werden im Jahr 2008 die geplanten Sonderbelastungen aus der Fusion von First Choice und der TUI Touristiksparte im laufenden Geschäftsjahr zu einer deutlichen Abweichung zwischen dem berichteten und dem operativen Ergebnis führen.
1 Im dritten Quartal 2008 wurden die Umsatz- und Ergebnisbeiträge von First Choice Holidays erstmalig voll einbezogen. Im Vergleichsquartal 2007 waren lediglich die Beiträge aus dem Monat September enthalten.