TUI AG im Rumpfgeschäftsjahr 2009 trotz Wirtschaftskrise erfolgreich


15 Dez 2009 [12:57h]     Bookmark and Share


TUI AG im Rumpfgeschäftsjahr 2009 trotz Wirtschaftskrise erfolgreich

TUI AG im Rumpfgeschäftsjahr 2009 trotz Wirtschaftskrise erfolgreich



401 Millionen Euro Konzernergebnis. Operatives Ergebnis im Kerngeschäft Touristik um rund 5 Prozent
gesteigert. Nettoverschuldung signifikant gesenkt. Ausblick 2009/2010: stabile operative Ergebnisse erwartet.

Hannover, – Die TUI AG hat ihr Rumpfgeschäftsjahr (1. Januar bis 30. September) erfolgreich beendet und unterm Strich ein Konzernergebnis von rund 401 Millionen Euro
erzielt (Neunmonatszeitraum Vorjahr 45 Millionen Euro). Hierzu haben wesentlich die Erlöse aus dem Verkauf der Hapag-Lloyd AG aber auch das verbesserte Touristikergebnis beigetragen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der Wirtschaftskrise konnte das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) in den touristischen Geschäftsbereichen TUI Travel, TUI Hotels & Resorts und TUI Kreuzfahrten um rund 5 Prozent auf 696 Millionen Euro gesteigert werden (Vergleichszeitraum 664 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie stieg auf 1,25 Euro (Vergleichszeitraum 0,07 Euro). „Diese erfolgreiche Entwicklung zeigt deutlich, dass unser Touristikgeschäft im Kern gesund und zukunftsfähig ist“, sagt TUI Vorstandschef Dr. Michael Frenzel. Der Konzernumsatz sank erwartungsgemäß aufgrund gesunkener Gästezahlen in der Touristik um rund 14 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro (Vergleichswert 15,2 Milliarden Euro). Die Nettoverschuldung lag nach Abschluss des Rumpfgeschäftsjahres 2009 bei rund 2,3 Milliarden Euro und konnte somit signifikant gesenkt werden (Vergleichswert 2,8 Milliarden Euro). Die Eigenkapitalquote stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent.

Frenzel betonte, dass sich die Strategie der flexiblen Kapazitätsplanung bei TUI Travel bezahlt gemacht habe. „Nach Jahren einer sehr starken Wachstumsorientierung hat sich die Branche jetzt zu einer renditeorientierten Industrie gewandelt“, so Frenzel. Und weiter: „Die Touristikindustrie ist reifer geworden.“ Für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010 sieht der TUI Vorstandsvorsitzende den Konzern gerüstet. „Auch wenn 2010 weiter durch die weltweite Wirtschaftskrise beeinflusst sein wird, rechnen wir mit einer stabilen Entwicklung für das operative Ergebnis in unserem Kerngeschäft“, erklärt Frenzel. Die weitere Entwicklung der Arbeitslosenzahlen und die daraus abzuleitende Konsumneigung in den großen Quellmärkten werde einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf in der Touristik haben. Unterm Strich wird mit einem leicht steigenden operativen Ergebnis der fortzuführenden Geschäftsbereiche gerechnet. Ab dem Geschäftsjahr 2010/2011 rechnet die TUI AG wieder mit steigenden Umsätzen und einem steigenden operativen Ergebnis
– unter der Voraussetzung, dass die Wirtschaftsentwicklung wieder anzieht.

Darüber hinaus formuliert TUI Vorstandschef Frenzel weitere Ziele: „Das bereits im August angekündigte Asset-Streamlining-Programm und die Fortsetzung unserer restriktiven Investitionspolitik sollen sowohl die Nettoverschuldung weiter verringern als auch unser Credit-Rating verbessern und Spielraum für die strategische Entwicklung des Konzerns eröffnen.“

Detailentwicklung Touristik
Im Rumpfgeschäftsjahr 2009 nahm der touristische Umsatz um 14 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 13,1 Milliarden Euro ab, was im wesentlichen auf das geringere Geschäftsvolumen von TUI Travel sowie auf das im Jahresverlauf schwächere Britische Pfund zurückzuführen war. Der Umsatz von TUI Travel nahm im Rumpfgeschäftsjahr 2009 währungs- und kapazitätsbedingt um 14 Prozent ab und betrug 12,6 Milliarden Euro (Vergleichswert 14,6 Milliarden Euro). Das bereinigte EBITA erhöhte sich um 10
Prozent auf 571 Millionen Euro (Vergleichszeitraum 520 Millionen Euro). Grund für den operativen Ergebnisanstieg war vor allem die Realisierung der Synergien.

Gleichzeitig konnte die Marge im Mainstream-Geschäft trotz der sinkenden Nachfrage leicht verbessert werden. Das im Jahresverlauf schwächere Britische Pfund wirkte sich dagegen belastend auf die Ergebnisse von TUI Travel aus. Der Hotelbereich des Konzerns betrieb zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres insgesamt 243 Hotels mit einer Kapazität von 154.000 Betten. Der Umsatz von TUI Hotels & Resorts nahm konjunkturbedingt leicht um -5 Prozent ab und erreichte 276 Millionen Euro (Vergleichswert 290 Millionen Euro). Das operative
Ergebnis (bereinigtes EBITA) lag mit 123 Millionen Euro 7 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von rund 133 Millionen Euro. Ursache für den Rückgang sind neben Belastungen durch die „Neue Grippe H1N1“ geringere Gästezahlen aus den großen Quellmärkten, die durch Kosteneinsparungen teilweise kompensiert werden konnten. Die durchschnittliche Auslastung der Hotels über alle Marken ging analog zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung zurück und betrug 76 Prozent (Vergleichszeitraum 83 Prozent). Die Kapazität des Hotelbereichs ist aufgrund bereits vor der Wirtschaftskrise angeschobener Investitionen im Rumpfgeschäftsjahr 2009 mit rund 5 Prozent leicht gewachsen.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Kreuzfahrten ist im Vergleich zum guten Vorjahreszeitraum um rund 9 Prozent gesunken. Da das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises at Equity bewertet wird und somit keine Umsätze ausgewiesen werden, bezieht sich die Umsatzentwicklung ausschließlich auf Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Das bereinigte EBITA des
Bereichs ging im Rumpfgeschäftsjahr deutlich zurück und erreichte 1,3 Millionen Euro (Vergleichswert 11 Millionen Euro). Im Ergebnis sind anteilige Vorlaufkosten von TUI Cruises in Höhe von -4 Millionen Euro enthalten. Die Auslastung der Flotte von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten fiel im Berichtszeitraum mit 76 Prozent geringer aus als im Vergleichszeitraum (80 Prozent). Pro Passagier und Tag lag die durchschnittliche Rate mit 427 Euro leicht oberhalb des Vorjahresniveaus. Die Auslastung des ersten Schiffes von TUI Cruises lag im
ersten operativen Jahr bei 83 Prozent. Die durchschnittliche Rate pro Passagier und Tag betrug 174 Euro.

Detailentwicklung Hapag-Lloyd AG
Die TUI AG verfügt nach dem mehrheitlichen Verkauf der Hapag-Lloyd AG noch über eine Finanzbeteiligung von 43,3 Prozent an der Reederei. Das anteilige Equity-Ergebnis ist seit dem zweiten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres 2009 kein Bestandteil der operativen Steuerungsgröße EBITA mehr. Alle folgenden Angaben sind zur besseren Einschätzung des operativen Geschäfts aus Sicht der Hapag-Lloyd AG auf 100-Prozent-Basis dargestellt. Der Umsatz im Rumpfgeschäftsjahr 2009 sank empfindlich um rund 29 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro (Vergleichswert 4,6 Milliarden Euro). Die Transportmengen und das Frachtratenniveau gingen als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise um 17,4 Prozent beziehungsweise 22,8 Prozent zurück. Das bereinigte Ergebnis der Containerschifffahrt nahm im Rumpfgeschäftsjahr um 886 Millionen Euro auf -675 Millionen Euro ab (Vergleichszeitraum rund 212 Millionen Euro). Für das Geschäftsjahr 2009/2010 geht der TUI Konzern von Erholungstendenzen im Containerschifffahrtsmarkt aus. Insgesamt werden für das laufende Geschäftsjahr aber noch negative Ergebnisbeiträge für Hapag-Lloyd erwartet.

Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net







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