Der Braunbär, der zur Zeit in Bayern und Österreich umherstreift, stammt nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums aus dem Adamello-Brenta Naturpark im Trentino.
Trient/Frankfurt – Dort setzen sich Naturschützer mit dem Projekt „Life Ursus“ für das Überleben der vom Aussterben bedrohten europäischen Braunbären ein.
Bei dem als „JJ1“ registrierten, zuletzt in Tirol gesichteten Streuner handelt es sich laut WWF um einen „Problembären“ – seine Mutter hat versäumt, ihm die Scheu vor menschlichen Siedlungen anzutrainieren. Menschen hat er allerdings bislang nicht angegriffen. Experten versuchen nun, den entlaufenen Bären einzufangen und im Wildpark Poing bei München unterzubringen.
Der im norditalienischen Trentino gelegene 618 Quadratkilometer große Adamello-Brenta-Park ist die größte von insgesamt drei Schutzzonen der autonomen Provinz. Ende der neunziger Jahre hatte sich der Bestand an Braunbären in den Brenta Dolomiten auf nur noch zwei bis drei Exemplare reduziert. Um das Aussterben der mächtigen Tiere zu verhindern, rief das Trentino gemeinsam mit dem Adamello-Brenta-Naturpark 1999 das Projekt „Life Ursus“ ins Leben. Aus Slowenien siedelte man insgesamt neun Bären in das Naturreservat im Nordwesten der Provinz um. Seitdem kamen dort etwa zwanzig Jungbären auf die Welt, zu denen auch „JJ1“gehört.
In vier künstlichen Höhlen halten die Bären ihren Winterschlaf; mittels eigens installierter Infrarotkameras können Gäste die Tiere beobachten, ohne dabei ihren natürlichen Rhythmus zu stören. Im Besucherzentrum des Parks in Spormaggiore informieren engagierte Naturschützer über den in Resteuropa bereits ausgestorbenen Meister Petz, der sich vornehmlich vegetarisch oder von Aas ernährt. Mit der kostenlosen „Parco Card“, einem elektronischen Serviceticket, können Gäste jeden Alters im Sommer auch auf den Spuren des Bären wandeln und so hautnah die friedlichen Waldbewohner kennen lernen. Sie offeriert viele abwechslungsreiche Angebote rund um den Naturpark. Die Parkbetreiber leisten zudem mit Dokumentarfilmen und bebilderten Schautafeln Aufklärungsarbeit, um das veraltete Bild der blutrünstigen Bären zu verbessern. Dies richtet sich auch an die Forstverwaltung, der mit gezielter Ausbildung und Präventionsarbeit das Leben mit den Tieren erleichtert werden soll.
Der Natur- und Artenschutz wird im Trentino groß geschrieben. 25 Prozent der autonomen Provinz obliegen der Umwelterhaltung und dem Respekt vor der Natur. Neben Adamello-Brenta ermöglichen zwei weitere Reservate Touristen eine intensive Begegnung mit Flora und Fauna: der Paneveggio e Pale di San Martino-Naturpark bietet in seinem „Geigenwald“ zahlreiche Möglichkeiten zur Beobachtung der artenreichen Tierwelt. Auch zwischen den jahrhundertealten Bäumen des Stilfserjoch-Nationalparks lassen sich Waldbewohner besonders gut beobachten und die venezianischen Sägemühlen sind einen Ausflug allemal wert. Alle drei Anlagen warten mit zahlreichen Naturaktivitäten rund um „Natur erleben“, Wanderungen und didaktische Werkstätten für den richtigen Umgang mit der Umwelt auf.
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