Vom 29. bis zum 31.Oktober 2008 treffen sich auf Tahiti und ihren Inseln wieder Sportfans der besonderen Art, um ihrer Leidenschaft zu frönen: einem Wettkampf mit traditionellen Auslegerbooten auf einer Distanz von insgesamt 130 Kilometern, dem Hawaiki Nui Va’a. Das weltweit größte und längste Bootsrennen findet dieses Jahr zum 17. Mal statt.
Papeete/Frankfurt – Die typischen Auslegerboote werden seit jeher von den Polynesiern als Fortbewegungsmittel und Fischerboot genutzt. Auf Tahiti und ihren Inseln ist der „Va’a“ ein Nationalsport und kann mit Brasiliens Leidenschaft für Fußball verglichen werden. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Auslegerboot-Sportfreunde kontinuierlich zu.
Das Hawaiki Nui Va’a gilt als das wohl beeindruckenste, wenn auch härteste Rennen der Welt, bei dem die Athleten mit teilweise drei bis vier Meter hohen Wellen zu kämpfen haben. Über 100 Auslegerboote mit 2.500 männlichen und weiblichen Ruderern wetteifern zwischen den Inseln Huahine und Bora Bora um die besten Ränge. Die Teilnehmer kommen aus Tahiti, den Tuamotu-Inseln, den Marquesas-Inseln, Neu-Kaledonien, Hawaii, Frankreich und sogar aus Deutschland. Die in mehrere Etappen eingeteilten Strecken sind für die Teams, die aus jeweils sechs Personen bestehen, eine extreme Herausforderung und verlangen von Männern und Frauen besonderes Geschick und körperliche Fitness. Während des Rennens sind schnelle Wechsel erlaubt. Begleit- und Sicherheitsboote gewährleisten die Versorgung der Sportler mit Nahrung und Getränken. Auch zahlreiche Fans feuern die Sportler von Begleitbooten aus an.
Der erste Tag bringt die Ruderer in über vier Stunden und 44,5 Kilometern von Huahine nach Raiatea. Dort nehmen die Wettkämpfer und Zuschauer an einer großen Eröffnungszeremonie teil. Das Rennen der Frauen findet ausschließlich am ersten Tag in der Lagune von Raiatea statt. Es besteht ebenso wie der Wettbewerb der Junioren aus einer Etappe von 44 Kilometern.
Am zweiten Turniertag zählt die Schnelligkeit der Ruderer. Innerhalb der Lagune von Raiatea und Tahaa liefern sich die Teilnehmer über eineinhalb Stunden ein Rennen gegen die Zeit.
Der dritte und letzte Tag ist der aufregendste des großen Sportevents: Es gilt über 52 Kilometer offener Ozean in rund vier Stunden zu überqueren. Am Strand von Matira auf Bora Bora können die Zuschauer den Zieleinlauf der Boote mitverfolgen.
Wie immer in Französisch-Polynesien wird die Ankunft zu einem Fest – die Fans begrüßen ihre Sieger mit Trommeln und Gesang; bunte Blumenketten werden überreicht.
Das Hawaiki Va’a ist nicht einfach nur ein Sportereignis, es bietet allen Sportlern, Zuschauern und Touristen die Möglichkeit, viel über die Kultur und die Philosophie des tahitianischen Seefahrervolkes zu lernen.
Foto: Tahiti Tourisme