Köstliches Naschwerk aus Alicante und Jijona (Xixona)
Frankfurt – Die weihnachtlichen Feierlichkeiten in den Städten Valencia, Alicante und dem Rest der Region sind voller Trubel und Lebensfreude. Man feiert zusammen mit Verwandten und Freunden. Natürlich dürfen da auch weihnachtliche Leckereien nicht fehlen – allen voran Turrón und Polvorones.
Am 24. Dezember wird mit der Familie zwar ohne Geschenke (die gibt es erst am 6. Januar) dafür allerdings mit einem großen Festessen gefeiert. Eine traditionelle Hauptspeise gibt es nicht, beliebt sind jedoch ein mit Kastanien oder Früchten gefüllter knuspriger Truthahn, Braten oder Fisch. Insbesondere Liebhaber von süßen Leckereien kommen auf ihre Kosten – Spezialitäten wie Turrón, Polvorones und Marzipan lassen die Herzen kleiner und großer Naschkatzen höher schlagen.
Turrón wird aus Mandeln, Honig, Zucker und Eiweiß hergestellt und meist zu länglichen Tafeln verarbeitet. Andere mögliche Zutaten sind je nach Turrón-Variation Schokolade, kandierte Früchte oder Erdnüsse. Besonders berühmt für die Herstellung der traditionellen Turrón-Sorten sind die Städte Alicante an der Costa Blanca und Jijona (Xijona) im Hinterland. Nur die dort produzierten Turrones erhalten ein Herkunftssiegel, das für ausgezeichneten Geschmack und hohe Qualität steht.
Der Turrón de Alicante besteht aus einem harten Honig-Mandel-Eiweiß-Gemisch und ist ein klassisches spanisches Weihnachtsgebäck. Der Turrón de Jijona ist die ebenfalls sehr beliebte Variante aus einer gemahlenen, weichen Masse mit Mandelöl. Etwa drei Kilometer außerhalb der Stadt Jijona befindet sich das Turrón-Museum. Es ist in die Produktionshalle eines Herstellers integriert. Dort kann man sich im Shop auch gleich mit den unwiderstehlichen Leckereien eindecken (www.museodelturron.com).
Die süße Köstlichkeit hat arabische Wurzeln. Es ranken sich aber auch viele Legenden um den Ursprung dieses Naschwerks: Eine davon erzählt von einem König, der sich einst eine skandinavische Prinzessin zur Gemahlin nahm. Diese vermisste in den warmen Gefilden Spaniens ihre geliebten schneebedeckten Landschaften und wurde sehr traurig. Daraufhin ließ der verliebte König tausende und abertausende von Mandelbäumen rund um das Schloss pflanzen. Deren unzählige weiße Blüten sahen im Frühjahr aus, als wäre frischer Schnee gefallen und erfreuten das Herz der Königin wieder. Die Bewohner Jijonas profitierten ebenfalls davon, denn sie durften die Früchte verarbeiten und so entstand – zumindest einer der vielen Legenden nach – der Turrón.
Eine weitere delikate Gebäckform sind die Polvorones. Das Wort stammt vom spanischen Wort „polvo“ (Staub) ab und ist kennzeichnend für die leicht bröselige Konsistenz dieser Weihnachtsspezialität. Polvorones werden aus Mehl, Schweinefett, Zucker und gemahlenen Mandeln hergestellt, je nach Geschmack z.B. mit Kokos, Zimt, Anis oder Sesamsamen verfeinert und sind neben dem Turrón und dem Marzipan eine der typischen Weihnachtsspezialitäten.
Beendet werden die Feierlichkeiten am 6. Januar mit der Bescherung für Klein und Groß, sowie dem Verzehr des „Roscón de Reyes“, dem Königskranz. In diesem mit kandierten Früchten dekorierten Hefekranz ist eine kleine Überraschung versteckt und wer sie findet, wird zum König des Hauses gekrönt. Findet man die ebenfalls versteckte Bohne, muss man den Kranz bezahlen.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net