Staatssekretär Gerd Krämer eröffnet das Kinder- und Jugendtheaterfestival Rhein Main
Wiesbaden / Offenbach – „Theater spielen und Theater sehen soll für junge Menschen gerade im interkulturellen Kontext selbstverständlich zum Alltag gehören; Theater darf und soll aber auch immer etwas besonderes sein,“ das sagte Gerd Krämer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, heute anlässlich der Eröffnung des Kinder- und Jugendtheaterfestivals RheinMain „Starke Stücke“ 2009 vor Ehrengästen und jungen Theaterbesuchern. Im Rahmen des einwöchigen Festivals werden 15 „starke Stücke“ in 49 Vorstellungen und 8 Städten aufgeführt.
Das Ministerium fördert das einzige internationale Kinder- und Jugendtheaterfestival Hessens in diesem Jahr mit 17.000 Euro. Krämer wies darauf hin, dass bei den Themen Kultur und ästhetische Bildung für Kinder und Jugendliche mehrere Ressorts der Landesregierung Hand in Hand zusammenarbeiteten, um den durch den deutschen Bühnenverein vor wenigen Jahren formulierten Anspruch ‚Erst durch Kultur wird Wissen zur Bildung’ einzulösen. Krämer kündigte an, dass noch in diesem Jahr mit dem Projekt „Flux Theater in Hessen unterwegs“ Gastspiele des Kinder – und Jugendtheaters in ländlichen Regionen Hessens gezielt gefördert werden sollen; dazu sind 50.000 Euro zusätzlich im Theater-Etat 2009 vorgesehen; realisiert wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche ASSITEJ und dem Landesverband Schultheater.
Krämer würdigte die Unterstützung des Festivals durch die Kulturregion Rhein Main hin; dadurch werde eine neue Qualität der Vernetzung mit Veranstaltern, Bildungseinrichtungen und kulturellen Institutionen in der Region erreicht.
Die „Starken Stücke“ werden in Aschaffenburg, Bad Vilbel, Dreieich, Eschborn, Frankfurt am Main, Hanau, Offenbach und Rüsselsheim aufgeführt. Spielstätten sind große und kleine Theater, in Bürgerhäuser, Stadtteilzentren, Kinderhäuser, Kirchen und Schulen. Das einwöchige Festival wird seit 1994 ausgerichtet. Damit verbunden ist ein Rahmenprogramm, unter anderem mit Workshops, Lehrerfortbildungen und Begegnungen mit Theaterprofis.
ASSITEJ steht für Association Internationale du Théâtre pour l’Enfance et la Jeunesse. Die Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche hat rund 80 nationale Zentren auf allen Kontinenten. Zweck der ASSITEJ ist die Erhaltung, Entwicklung und Förderung des Kinder- und Jugendtheaters innerhalb der einzelnen Länder sowie die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Weltpräsident und zugleich Präsident der deutschen ASSITEJ ist Prof. Wolfgang Schneider, Hildesheim.
Im August 2007 waren die Ergebnisse einer von der ASSITEJ initiierten und durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Bestandsaufnahme in Wiesbaden vorgestellt worden. Sie hatte unter anderem belegt, dass das Interesse an und auf Theater an hessischen Schulen groß ist: so hatten 87 Prozent der befragten Schulen angegeben, ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, selber Theater zu spielen, zu bieten; 79 Prozent initiieren ein- bis zweimal jährlich einen Theaterbesuch. In die Befragung waren die Angaben von 1020 Schulen eingeflossen.
Als wesentliches Ziel einer künftigen Zusammenarbeit zwischen Theatern und Schulen war seinerzeit von der Landesregierung gesetzt worden, die vor allem in den Ballungsräumen ausreichend vorhandenen Potenziale an professionellen Theaterangeboten auch für den ländlichen Raum zu erschließen.