Sol Meliá steigert Gewinn in den ersten drei Quartalen um 51 Prozent und zeigt sich verhalten optimistisch


12 Nov 2010 [09:14h]     Bookmark and Share


Sol Meliá steigert Gewinn in den ersten drei Quartalen um 51 Prozent und zeigt sich verhalten optimistisch

Sol Meliá steigert Gewinn in den ersten drei Quartalen um 51 Prozent und zeigt sich verhalten optimistisch



EBITDA steigt zum zweiten Mal in Folge

Palma de Mallorca Die spanische Hotelkette Sol Meliá hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Gewinn von 71,7 Mill. Euro erzielt und damit die Vergleichszahlen des Vorjahres (47,5 Mill.) um 51 Prozent übertrof­fen. Erwartungsgemäß stieg der Umsatz in der Berichtsperiode von 899,9 auf 976,7 Mill. Euro. Das EBITDA kletterte um 16,5 Prozent auf 216,1 Mill. Euro (Vj. 185,5).

Analog zur weltwirtschaftlichen Entwicklung hat auch die Touristikbranche sämtliche Erwartungen übertroffen. Die World Tourism Organisation (WTO) korrigierte jetzt ihre Wachstumsprognose für den internationalen Tourismus von vier auf sieben Prozent. Zu den positiven Einflussfaktoren zählen unter anderem die Konsumerho­lung in den USA und das Wiederaufleben des Geschäftsreisesektors sowohl für Alleinreisende als auch für Gruppen.

Sol Meliá führt das überaus positive Unternehmensergebnis auch auf sein striktes Krisenmanagement zurück und den stetigen Aufwärtstrend beim RevPAR (Erlös pro verfügbarem Zimmer), der bis September um 7,7 Prozent stieg. In den wichtigsten spanischen und europäischen Großstädten konnte der RevPAR um 17,4 Prozent angehoben werden, während er in Lateinamerika und in der Karibik, wo das Erdbe­ben von Haiti im Januar zu massiven Einbrüchen (-6,3 Prozent) im ersten Quartal geführt hatte, um immerhin 10,9 Prozent zulegte. Von Januar bis September stie­gen die durchschnittlichen Kosten pro Übernachtung um 1,6 Prozent, während sich die Umsatzrendite, die seit Beginn der Rezession unter massivem Druck stand, um ins­gesamt 134 Basispunkte verbesserte, allein im dritten Quartal um 263 Punkte. Bei den spanischen Ferienhotels verzeichnete Sol Meliá im Sommer beim RevPAR einen deutlichen Anstieg um 8,3 Prozent gegenüber 1,5 Prozent im ersten Quartal. Zurückzuführen ist dies zum Großteil auf die gute Entwicklung der Resorts auf den Balearen sowie auf Preisanhebungen.

Finanzielle Stärke und Vielfalt als Wachstumsbasis

Sol Meliá strebt eine wei­tere Stabilisierung der Unternehmensbilanz an. Bis dato wurden sämtliche in den ersten drei Quartalen des Jahres auslaufenden Kreditlinien erneuert. Parallel hierzu unterzeichnete die Gruppe vier Kreditverträge über insge­samt 74 Mill. Euro, die die zukünftige Liqui­dität sichern. Ergänzt werden diese Maß­nahmen durch Verkäufe einzelner Objekte wie des Sol Pelíca­nos Ocas Hotel in Beni­dorm. Das Unternehmen verfügt derzeit über liquide Mittel in Höhe von 487,4 Mill. Euro und ist somit in der Lage, die Tilgung von Krediten in Höhe von 379,9 Mill. Euro bis Dezember 2012 zu garantieren. Darüber hinaus soll die derzeitige Kredit­struktur beibehalten und etwa 60 Prozent der Kredite mit fes­tem Zins laufen gelas­sen werden, um von der aktuell günstigen Zinsentwicklung zu profitieren.

Eine starke Finanzkraft und die weltweite Bekanntheit der Hotelmarken von Sol Meliá sind die Treiber für eine globale Wachstumsstrategie. Dabei konzentriert sich die Gruppe vor allem auf Wachstum durch wenig kapitalintensive Management- und Franchiseverträge. Mit der dadurch erzielten Flexibilität ist man in der Lage, strate­gisch wertvolle Objekte zu erwerben, die aufgrund der Immobilienkrise zum Ver­kauf stehen. Gutes Beispiel hierfür ist das kürzlich erworbene, futuristische ME Hotel im Herzen des Londoner Bankenviertels.

Derzeit sind bei Sol Meliá 27 Hotelprojekte mit insgesamt 7.455 Zimmern in der Pipeline. 82 Prozent dieser Hotels werden unter Management- bzw. Franchisever­trägen laufen. Der Schwerpunkt der Expansion wird in den kommenden Jahren auf der verstärkten Marktdurchdringung in den wichtigsten Städten Europas sowie in Lateinamerika und in der Karibik liegen. In Mexiko und später in Brasilien plant das Unternehmen die Entwicklung eigener Grundstücke. Auch die USA sowie der asia­tisch-pazifische Raum stehen 2011 stärker im Fokus. In Atlanta betreibt Sol Meliá seit kurzem bereits ein Hotel und die kürzlich geschlossene Allianz mit der Wynd­ham Hotel Group, der größten amerikanischen Hotelgruppe, zog unter anderem die Ankündi­gung des „Tryp New York by Wyndham“, des ersten Tryp-Hotels in Nord­amerika nach sich. Bislang war die Marke Tryp ausschließlich in Europa (darunter zehn Häuser in Deutschland) und Lateinamerika vertreten. Im aufstrebenden asiati­schen Markt feiert Sol Meliá im Dezember das 25-jährige Jubiläum des Meliá Bali, dem ersten Hotel, das die Gruppe im Ausland eröffnet hatte. Mit einer Neuausrich­tung ihrer Unternehmens- und Vertriebsstruktur in Asien bereitet sich die Kette auf die zunehmende Bedeutung dieser Region vor. Wachstumschancen sieht man vor allem in Indonesien, Vietnam, Thailand und China.

Positive Trends und zukünftige Entwicklung

Sol Meliás positives Finanzergebnis beruht auf einer ganzen Reihe von Entwicklun­gen, die das Unternehmen verhalten optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Dennoch ist noch immer Vorsicht geboten, da der weltweite Aufschwung weder in seinem Umfang noch in seinem Tempo absehbar ist. Hinzu kommt die hohe Arbeitslosigkeit in wichtigen internationalen Märkten, die weiterhin einen lähmen­den Einfluss auf die führenden Wirt­schaftsnationen ausübt. Negative Einflüsse kön­nen nicht zuletzt auch aus den Sparprogrammen der öffentlichen Haushalte von Ländern wie Großbritannien und Deutschland ausgehen.

Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung erwartet Sol Meliá einen Fortgang des ins­gesamt positiven Trends. Dabei wird insbesondere eine Erholung der Zimmerpreise von entscheidender Bedeutung sein. Die Konsumerholung in den Vereinigten Staa­ten deutet auf ein positives erstes Quartal 2011 hin. In Lateinamerika, der Kari­bik und den europäischen Großstädten spricht dank der wiederauflebenden Einzel- und Gruppengeschäftsreisen einiges für eine ähnliche Entwicklung. Spanien ver­zeichnet in den Städten Zuwächse bei den Geschäfts- und Freizeitreisen, vor allem in Madrid und Barcelona. Derzeit laufende Verhandlungen mit Reiseveranstaltern weisen für den Winter 2011 auf steigende Reservierungszahlen sowie auf einen leichten Preis­anstieg im nächsten Jahr hin.

Der verhaltene Optimismus basiert zum Großteil auf der für 2011 prognostizierten positiven Geschäftsentwicklung. Sol Meliá erwartet einen weltweiten Anstieg des RevPARs im mittleren einstelligen Bereich, vorausgesetzt dass sich die Erholung in den wich­tigsten Märkten fortsetzt. Diese Entwicklung und Sol Meliás Finanzkraft werden eine Ausdehnung der Präsenz in Schlüsselmärkten ermöglichen.

Foto: Lolo Stürmchen







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