Erfreuliche Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen im In- und Ausland. Vermietungserlöse im ersten Halbjahr um 11,9 % gestiegen. Bestes Ergebnis für ein zweites Quartal in der Firmengeschichte.
Pullach – Der Sixt-Konzern hat ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr 2011 verzeichnet. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wurde nach 34,8 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum auf 71,4 Mio. Euro verdoppelt. Dabei erzielte der internationale Mobilitätsdienstleister von April bis Juni mit 39,2 Mio. Euro das beste Ergebnis (EBT) in der Firmengeschichte für ein zweites Quartal. Die bereits im ersten Quartal zu verzeichnende Nachfragebelebung bei Mobilitätsdienstleistungen setzte sich im weiteren Jahresverlauf fort. Ungeachtet nochmals gestiegener gesamtwirtschaftlicher Risiken bekräftigt der Vorstand seine bisherigen Aussagen zum Gesamtjahr 2011.
Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt AG: „Das erste Halbjahr hat erneut gezeigt, dass Sixt zu den ertragsstärksten Unternehmen seiner Branche weltweit gehört. Wir haben uns nicht nur auf die vor allem in Deutschland wieder freundliche Konjunktur verlassen, sondern unsere Stärken im Markt ausgespielt: Premium-Produkte mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, guter Service, Fokus auf margenstarke Umsätze und Kostendisziplin. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir 2011 unsere Umsatz- und Ertragsziele erreichen werden.“
Konzernentwicklung der ersten sechs Monate 2011:
- Die Vermietungslöse stiegen um 11,9 % auf 419,3 Mio. Euro (H1 2010: 374,5 Mio. Euro). Sixt profitierte dabei von steigender Nachfrage, u.a. aufgrund wieder zunehmender Geschäftsreisetätigkeit, und von stabilen Vermietpreisen. Im Ausland betrug das Wachstum 20,0 % auf 129,0 Mio. Euro; in Deutschland legten die Vermietungserlöse in den ersten sechs Monaten um 8,7 % auf 290,3 Mio. Euro zu.
- Die Leasingerlöse erreichten 197,0 Mio. Euro, 6,9 % weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum (211,6 Mio. Euro). Dabei wirkte sich unverändert die in den vergangenen Jahren vorgenommene Verringerung des Vertragsbestands aus, welche Folge der Konzentration auf margenstärkere Full-Service-Leasinggeschäfte ist.
- Die Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, die üblicherweise Schwankungen unterliegen, blieben mit 93,4 Mio. Euro um 19,0 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (115,2 Mio. Euro), ebenfalls aufgrund des geringeren Vertragsbestands.
- Der Gesamtumsatz des Konzerns lag mit 755,8 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (759,6 Mio. Euro; -0,5 %).
- Das Konzernergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) stieg auf Basis operativer Zuwächse und einer insgesamt stabilen Kostenstruktur von 63,4 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2010 auf 96,7 Mio. Euro (+52,6 %).
- Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wurde von 34,8 Mio. Euro auf 71,4 Mio. Euro verdoppelt.
- Nach Steuern weist Sixt einen Halbjahresgewinn von 50,2 Mio. Euro aus (H1 2010: 25,7 Mio. Euro).
Konzernentwicklung des zweiten Quartals 2011:
- Die Vermietungserlöse erzielten mit 223,7 Mio. Euro einen Zuwachs von 12,7 % gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal (198,5 Mio. Euro).
- Die Leasingerlöse lagen mit 100,5 Mio. Euro leicht unter dem Niveau des zweiten Quartals 2010 (104,8 Mio. Euro; -4,1 %).
- Der Umsatz aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge sank auf 44,5 Mio. Euro (Q2 2010: 62,0 Mio. Euro; -28,2 %).
- Der gesamte Konzernumsatz lag mit 391,4 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (Q2 2010: 393,6 Mio. Euro; -0,6 %).
- Für das zweite Quartal 2011 weist der Konzern ein EBT von 39,2 Mio. Euro aus, ein Zuwachs von 46,9 % (Q2 2010: 26,8 Mio. Euro).
Investitionen in die Flotten ausgeweitet
Sixt steuerte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres aufgrund der guten Nachfrage europaweit 77.600 Fahrzeuge in die Vermiet- und Leasingflotte ein, nach 75.200 Fahrzeugen im gleichen Zeitraum 2010. Das ist ein Anstieg um 3,2 %. Der Wert der eingesteuerten Fahrzeuge nahm um 9,9 % auf 1,85 Mrd. Euro zu (H1 2010: 1,68 Mrd. Euro).
Kapitalerhöhung vollzogen, Gratisaktien ausgegeben
Die Sixt AG vollzog im ersten Halbjahr 2011 eine Reihe von aktionärsfreundlichen Maßnahmen. Die ordentliche Hauptversammlung vom 22. Juni beschloss neben einer kräftigen Anhebung der Dividende für das Geschäftsjahr 2010 eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 1:1 durch die Umwandlung eines Teils der Gewinnrücklagen in dividendenberechtigtes Grundkapital. Dazu wurde für jede Aktiengattung eine neue Aktie je bestehender Aktie ausgegeben. Die Aktienanzahl und das Grundkapital verdoppelten sich somit auf 50.450.700 Stück bzw. 129,2 Mio. Euro. Die neuen Aktien sind ab dem 1. Januar dieses Jahres gewinnberechtigt. Die Kapitalmaßnahme hatte bereits einen positiven Effekt auf die Liquidität und Handelbarkeit der Sixt-Aktie.
Ende Juni 2011 betrug das Eigenkapital des Sixt-Konzerns 551 Mio. Euro, ein Anstieg um rund 2 % gegenüber dem Wert Ende 2010 (541 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 23 % (31. Dezember 2010: 24 %) und liegt damit weiterhin deutlich über dem Durchschnittswert der Vermiet- und Leasingbranche.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2011
Der Vorstand ist für den weiteren Geschäftsverlauf grundsätzlich optimistisch. Er geht nach der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate weiterhin davon aus, die Ziele für das Gesamtjahr 2011 trotz gestiegener gesamtwirtschaftlicher Risiken zu erreichen. Sixt rechnet unverändert mit einem Wachstum der Vermietungserlöse und mit einer in etwa stabilen Entwicklung des Leasingumsatzes. Das Konzern-EBT wird über dem Vorjahreswert erwartet.
Entwicklung der operativen Geschäftsbereiche
Autovermietung:
Sixt deckt Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, die Benelux-Staaten, Monaco, Österreich und Schweiz und damit mehr als 70 % des europäischen Vermietmarktes durch eigene Gesellschaften ab. Zudem wurde im Berichtshalbjahr ein erster Schritt zur Aufnahme des Vermietgeschäftes in Florida/USA unternommen. In den übrigen europäischen Ländern und in anderen Weltregionen ist die Marke Sixt durch ein enges Netz von Franchisepartnern präsent. Insgesamt ist Sixt in der Autovermietung in rund 105 Ländern aktiv. Zum Ende des ersten Halbjahres 2011 betrug die Zahl der Sixt-Vermietstationen weltweit 1.870, davon 488 Stationen in Deutschland.
Highlight im zweiten Quartal 2011 war der Start des innovativen Carsharing-Angebots DriveNow. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture der BMW Group und Sixt, an dem beide Seiten je 50 % halten. Die Partner bringen dabei ihre besonderen Stärken ein: BMW die Fahrzeuge und moderne Fahrzeug-Technologien, Sixt das Vermietungs-Know-how und die erforderlichen IT-Systeme.
DriveNow ist das erste Carsharing-Konzept in Deutschland, das auf Premiumfahrzeuge und einen umfassenden Service setzt. Registrierte Nutzer können seit Anfang Juni im Innenstadtbereich von München 300 hochwertig ausgestattete Mini und BMW 1er nutzen. Das Besondere gegenüber Wettbewerbern ist, dass es keine festen Stationen oder Parkplätze gibt. Der Kunde kann sein Fahrzeug einfach dort mieten, wo er es findet, und dort abstellen, wo sein Ziel ist.
Die Resonanz liegt bisher über den Erwartungen: DriveNow konnte bereits rund 4.500 Nutzer gewinnen. Für Ende September ist der Start in Berlin geplant. In den kommenden Jahren sollen weitere deutsche und europäische Metropolen erschlossen werden.
Der Geschäftsbereich Autovermietung weist für das erste Halbjahr 2011 Vermietungserlöse von 419,3 Mio. Euro aus (+11,9 %). Sehr erfreulich entwickelte sich das europäische Ausland (+20 %) und hierbei insbesondere Spanien. Insgesamt stieg der Halbjahresumsatz des Geschäftsbereichs um 7,3 % auf 461,5 Mio. Euro (H1 2010: 430,3 Mio. Euro). Das EBT erhöhte sich durch die gute Nachfrage und vor dem Hintergrund stabiler Vermietpreise erheblich und erreichte 58,3 Mio. Euro nach 27,0 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2010.
Leasing:
Sixt ist eine der größten hersteller- und bankenunabhängigen Full-Service-Leasinggesellschaften, die Firmen- und Privatkunden neben dem reinen Finanzierungsleasing eine breite Palette von zusätzlichen Dienstleistungen für das Management von Flotten und einzelnen Fahrzeugen anbietet.
Sixt hielt auch im ersten Halbjahr 2011 an dem Grundsatz „Ertrag vor Umsatz“ fest und legte damit ein besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Vertragsmargen, verbunden mit dem Verzicht auf nicht ausreichend profitables Neugeschäft. Ungeachtet dessen stieg die Zahl der Leasingverträge im In- und Ausland (ohne Franchisepartner) per 30. Juni 2011 auf 56.100, rund 4 % mehr als am 31. Dezember 2010 (54.100 Verträge).
Die Leasingerlöse des Geschäftsbereichs blieben in den ersten sechs Monaten 2011 mit 197,0 Mio. Euro um 6,9 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Allerdings betrug der Rückgang im zweiten Quartal nur noch 4,1 % gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Der Gesamtumsatz des Bereichs Leasing (einschließlich der Umsätze aus dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge) erreichte im ersten Halbjahr 290,4 Mio. Euro (-11,1 %). Der klare Fokus auf Margenverbesserung zeigte sich im deutlichen Anstieg des Halbjahres-EBT auf 16,7 Mio. Euro nach 7,6 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten 2010. Die Ergebniserhöhung ist teilweise durch einen Sonderertrag aus dem ersten Quartal bedingt.
Foto: Emil Montenegro