Ergebnis der Austrian Airlines Group für Januar bis September 2008
Frankfurt – Austrian Vorstandsvorsitzender Mag. Alfred Ötsch zum Ergebnis: Die schwierigen Rahmenbedingungen des ersten Halbjahres haben sich erneut verschärft. Sowohl die insgesamt hohe wirtschaftliche Unsicherheit als auch die Finanz- und Bankenkrise verstärken den einsetzenden Wirtschaftsabschwung. Positive Effekte aus sinkenden Treibstoffpreisen werden vom starken US-Dollar teilkompensiert. Trotz dieser großen Herausforderungen können wir auf unsere erfolgreiche strategische Positionierung aufbauen. In unseren Kernmärkten Focus East bieten wir ein starkes Netzwerk von Destinationen in Ländern mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten an. Die geografische Lage des Hubs Wien verschafft uns deutliche Kosten- und Qualitätsvorteile für Umsteigeverbindungen in Richtung Osten. Die aktuelle Finanzmarktkrise, die sich abschwächende Konjunktur, die sich immer stärker auf die Flugnachfrage auswirkt, sowie die nach wie vor hohen Treibstoffpreise, die trotz des zwischenzeitlichen starken Rückgangs im Sommer noch nie da gewesene Höhen von über 140 USD/Barrel erreichten, führen zu einem extrem herausfordernden Jahr 2008. An die starke Performance des dritten Quartals 2007 konnte bedingt durch diese externen Einflussfaktoren im Jahr 2008 nicht angeschlossen werden. Das EBIT lag im dritten Quartal bei EUR -9,4 Mio. gegenüber EUR 42,7 Mio. im Vorjahr. Das Periodenergebnis sank in den ersten neun Monaten auf EUR -65,1 Mio. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte das erweiterte Angebot auf der Kurz- und Mittelstrecke von +4,0% von Januar bis September, gemessen in angebotenen Sitzkilometern, in vielen Verkehrsgebieten gut abgesetzt (RPK +4,6%) und die Auslastung damit leicht gesteigert werden.
Das vierte Quartal wird aus heutiger Sicht durch einen abrupten Einbruch der Nachfrage, negative Effekte aus dem Fuel-Hedging und dem stärker werdenden US-Dollar beeinflusst sein. Der einsetzende Wirtschaftsabschwung führt bereits zu Buchungsrückgängen. Umsatzprognosen bis zum Ende des Geschäftsjahres ließen die bisherige Ergebnisprognose nicht mehr aufrechterhalten. Die erwarteten umsatzbedingten Ertragseinbußen sind höher als die Entspannung auf der Treibstoffkostenseite, sodass mit einem Jahresverlust vor Sondereffekten von EUR 100 Mio. bis EUR 125 Mio. für das Geschäftsjahr 2008 zu rechnen sein wird, der am 16. Oktober kommuniziert wurde.
Im Rahmen des laufenden Privatisierungsprozesses wurde vorerst keine Entscheidung über den Verkauf des ÖIAG-Anteils getroffen, der Aufsichtsrat der ÖIAG hat eine Verlängerung des Privatisierungsauftrags beantragt. Wir haben die Situation für das Unternehmen dargestellt und sind zuversichtlich, dass der Privatisierungsprozess positiv abgeschlossen werden kann. Maßnahmen, die bei einem Scheitern implementiert werden müssten, werden jedoch noch nicht eingeleitet, weil die Chance auf eine erfolgreiche Privatisierung intakt ist und Einschnitte dafür kontraproduktiv wirken könnten.“