Aktuelle Preisentwicklung laut KOF Zürich problematisch für Ertragslage von Beherbergern
2019 mehr Nächtigungen
Für 2019 wird ein weiterer Nächtigungsanstieg von 2,7 Prozent erwartet, für 2020 noch einmal 2,4 Prozent. Begründet wird dies mit der Preiszurückhaltung, die der Wettbewerbsfähigkeit Schweizer Destinationen gut getan habe. Die stärksten Impulse kommen dabei von den Fernmärkten, am meisten profitieren die Städte.
In Sommer 2018 sorgten gute Konjunktur und gutes Wetter bei schwächeren Wechselkursen für positive Stimmung, unter dem Strich ein Plus von 3,1 Prozent Nächtigungen. Das setzt sich für die kommende Wintersaison mit etwa 2,3 Prozent fort. Doch es gibt einen leichten Dämpfer für die Nachfrage aus dem Euroraum, bedingt durch die jüngste Franken-Aufwertung. Die höchsten Zuwächse werden weiterhin bei den Fernmärkten, insbesondere bei den asiatischen und nordamerikanischen Herkunftsländern, verzeichnet.
Starker Franken als Problem
Auch die Seilbahnen Schweiz jubeln. Dank der guten Witterungsbedingungen ist die Zahl der verkauften Seilbahntickets in der vergangenen Wintersaison erstmals seit vier Jahren wieder angestiegen (plus 10,3 Prozent) – und dies in allen Regionen. Die Nachfrage für die kommende Wintersaison dürfte sich positiv auf die verkauften Skitage (Liftbenutzer) bei den Bergbahnen auswirken, der längerfristige Trend bleibt jedoch weiterhin leicht negativ.
Insgesamt hat der Schweizer Tourismus schwierige Jahre hinter sich. Gemessen an den Konsumentenpreisen war die Preisentwicklung im Tourismus in den vergangenen Jahren flach und seit 2010 sogar rückläufig. In der Beherbergung war der Preisrückgang seit 2015 deutlich ausgeprägt und liegt derzeit immer noch rund fünf Prozent unter dem Niveau von 2010. Das hat bei vielen Betrieben zu immensen Ertragsproblemen geführt.
Während die Preise in den Nachbarländern seit 2005 um rund 30 bis 35 Prozent gestiegen sind, lag der Preisanstieg in der Schweiz bei nur zehn Prozent, so die Analyse der KOF Zürich. Durch die Preiszurückhaltung hat die Schweizer Tourismuswirtschaft den preislichen Wettbewerbsnachteil infolge der Franken-Aufwertung teilweise wettmachen können. Aufgrund der positiven Entwicklung könnte es nun aber wieder zu Preissteigerungen kommen. Die touristischen Betriebe könnten eine verbesserte Ertragslage brauchen.