In vielen Ländern sind sie schon erfolgreich: Bus Rapid Transit Systeme (BRT), günstige Alternativen zu Schienenverkehren, bei denen Busse auf eigens eingerichteten Fahrspuren unterwegs sind.
München – Doch in Deutschland haben sich solche Systeme noch nicht durchgesetzt. Die Zeitschrift Omnibusrevue zeigt die Möglichkeiten der BRT auf. Omnibusrevue erscheint im Verlag Heinrich Vogel.
In anderen Ländern sind sie längst gang und gäbe: Eigene Fahrwege für Busse, auf denen spezielle Großraum-Linienbusse verkehren können. So setzen rasch wachsende Städte in Südamerika auf die sogenannten Bus Rapid Transit Systeme (BRT), um ihre Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Das Ziel: Den Qualitätsstandard von Schienensystemen zu garantieren und gleichzeitig den Kostenvorteil des Verkehrsmittels Bus zu nutzen.
Je nach Einsatzzweck und Rahmenbedingungen haben sich verschiedene Modelle etabliert. Einige grundsätzliche Eigenschaften haben aber alle Anwendungen gemein. So stehen Zuverlässigkeit und Bedienhäufigkeit im Mittelpunkt. Dabei werden große Menschenmengen mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit zu verhältnismäßig geringen Kosten transportiert – häufig auf eigenen Fahrwegen. So sollen Staus und Unfälle umgangen und die mit einem mittleren Abstand von 300 Metern platzierten Haltestellen zuverlässig bedient werden.
Den größten Nutzen haben BRT, wenn das bestehende Transportnetz auf das neue Angebot abgestimmt wird. Gleichzeitig müssen Fahrzeuge und Fahrwege mit ausreichenden Kapazitäten geplant werden. Denn das System kommt am besten an, wenn es möglichst viele Menschen in kurzer Zeit transportieren kann. Dabei haben sich in der Praxis Faustregeln entwickelt, die die Planung erleichtern: Bei bis zu 2.000 beförderten Gästen pro Stunde reicht es, einfache Prioritäten an Kreuzungen zu implementieren. Zwischen 2.000 und 8.000 Fahrgästen werden abgegrenzte Fahrwege notwendig. Sollen noch höhere Fahrgastzahlen erreicht werden, sind weitere Maßnahmen nötig.