Mozart-Stadt wirbt mit dem am meisten gesungenen Weihnachtslied
Salzburg. Süßer die Mozartkugeln nie klingeln. Nein, das ist keine Abwandlung eines bekannten Weihnachtsliedes. Aber es passt zu dieser kleinen barocken Metropole, die sich in der Adventszeit herausputzt, als gelte es, im Lichterglanz noch schöner zu erstrahlen. Mit knapp ein dutzend Christkindel-Märkten rund um Dom- und Residenzplatz, auf der Festung, am Schloß Hellbrunn und Mirabell-Platz lockt die Geburtsstadt Mozarts im Dezember rund eine Millionen Gäste an.
In den zahlreichen Kaffeehäusern trifft man sie beim Einspänner, Großen Braunen und Melange. Sie lassen sich in Fiakeln durch die Altstadt kutschieren oder drängeln in die Getreidegasse, der Flaniermeile im Zentrum. „Die Touristenschar aus Japan, USA, aus England und Italien ist für uns ein verlässlicher Besuchergarant bei Glühweinjause und adventlichen Stadtführungen, stellt. Herbert Brugger, Geschäftsführer der Salzburg Information, zufrieden fest. Auch immer mehr Kurz-Besucher aus Deutschland wollen das festliche Flair, mit dem Salzburg zur besinnlichen Zeit auf sich aufmerksam macht, nicht missen. Besonders die „Adventssingen“ seien für viele attraktiv, erzählt Brugger. Das Große Festspielhaus ist an Wochenend-Nachmittagen regelmäßig Schauplatz glanzvoller Aufführungen, wenn Schauspieler, Sänger und Chöre die Weihnachtsgeschichte im alpenlländlichen Stil für Auge und Ohr zelebrieren.
Einem klassischen Liedgut kommt in diesem Jahr besondere Bedeutung zu. Der überlieferte Christmas-Klassiker „Stille Nacht“ soll als Marketinginstrument die Kassen im Land lauter klingeln lassen. Sechs Gemeinden haben sich deshalb zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wollen sich mit dem Lied Image-Gehör verschaffen. „Nicht nur die Stadt, sondern das ganze Bundesland profitiert davon,“ ist Salzburg-Sprecherin Daniela Kinz überzeugt.
Als ersten Schritt der Kampagne planen die Werber die Produktion eines Dokumentarfilms über die Entstehung des Liedes. Dessen Verse und Noten stammen selbtredend von Österreichern: Vom Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber aus Arnsdorf und von einem Priester mit Namen Josef Mohr aus Mariapfarr. Das Werk kennen schätzungsweise zwei Milliarden Menschen, die es in 330 Sprachen singen.Uraufgeführt wurde es 1818 in einer kleinen Kapelle in Oberndorf, wenige Kilometer nördlich von Salzburg.
Vieles in Österreich erinnert an die Geburtshelfer des weltweit meistgesungenen Standardrepertoires am Heiligen Abend. So die „Stille-Nacht“-Museen in Hallein, Mariapfarr und Arnsdorf oder der Salzburger Dom, wo – neben Mozart – eben auch der Komponist Joseph Mohr getauft wurde.
Günter von Saint-George
Bild: Salzburg Information