Eingebettet in die Landschaft oder erbaut aus natürlichen Materialien, der unabhängige Reiseveranstalter Afrikarma präsentiert den Architektur-Trend im Safarigeschäft
Hofheim – Raus aus der Stadt, rein in die Natur. So will sich die Mehrheit der Deutschen in ihren Ferien erholen. Kein Wunder, verbringen die Deutschen doch bis 90 Prozent ihres Lebens in geschlossenen Räumen. Für zwei Drittel der Deutschen ist Natur umso schöner, je wilder sie ist. Auf Safaris wird dieser Traum vom Leben in der wilden Natur Wirklichkeit. Urlauber stillen hier hautnah ihre Sehnsucht nach wilden Tieren, Regenwald und Dschungel. „Die ausgeprägte Natur-Sehnsucht wird zunehmend auch in der Architektur der Camps und in ihrer Bauweise aufgegriffen“, weiß Jürgen Seiler, Mitgründer des unabhängigen Reiseveranstalters Afrikarma. „Gerade im Luxusbereich spielt eine naturnahe Architektur eine immer wichtigere Rolle.“ Die Unterkünfte vermitteln mit ihren organischen Formen, gedeckten Erdfarben und Grüntönen viel Ruhe und Besinnlichkeit. Es ist eine unmittelbare Harmonie und Einheit mit der Natur, die sie ausstrahlen. „Es sind kleine Zufluchtsorte aus dem Alltag.“
Luxus-Verstecke im afrikanischen Busch
Spektakuläre Designs, die sich mitten in die Natur einfügen, lassen die Gäste buchstäblich mit der Natur eins werden. Ihre Silhouette ist oftmals so perfekt in die Umwelt angepasst, dass sie kaum zu erkennen sind. Die Fish River Lodge in Nambia beispielsweise liegt in einer Canyon-Landschaft und ist aus Entfernung kaum von ihr zu unterscheiden. Die 20 Gäste-Chalets sind modern, schlicht eingerichtet und bestehen vorwiegend aus Naturmaterialien. Auch nachts können die Gäste der Natur und den Sternen ganz nah sein und auf der Außenterrasse übernachten. Durch ausgewählte Einrichtungsgegenstände werden traditionell-afrikanische Werte der Region und Kultur vermittelt. Nicht in eine namibische Flusslandschaft, sondern in die Bergsilhouette gliedert sich das Mowani Mountain Camp ein. Durch seine erhöhte Lage bietet sich von hier ein ungehinderter Blick auf die uralte Landschaft mit ihrer ausgeprägten Wüstenflora und -fauna. Die einzelnen Wohnzelte sind aus größerer Entfernung nicht von den Findlingen der Bergkette zu unterscheiden. Ebenfalls schwer erkennbar liegt das Ngaga Camp in der Republik Kongo: Hier wohnen die Gäste drei bis vier Meter über dem Boden in Baumhäusern, die individuell eingerichtet und inspiriert sind von den Behausungen und der Kunst der lokalen Stämme. Das Camp wird im Rahmen des Gorilla-Trackings im Odzala-Kokoua Nationalpark besucht.
Design-Camps aus natürlichen Materialien
Architektur und Bauweise sind ein wesentlicher Teil des nachhaltigen Safari-Tourismus. Erbaut aus recycelten Produkten wie Plastikflaschen oder -tüten sowie natürlichen Materialien wie zum Beispiel Holz, Gesteine und Co. werden die Umweltauswirkungen der Camps reduziert. Zum nachhaltigen Safaritourismus gehört auch ein entsprechender Lodge-Betrieb; immer häufiger anzutreffen in Form von ausschließlicher Stromversorgung aus Solarzellen, Biogasanlagen, Wasseraufbereitungsanlagen oder Recyclingsystemen.
Gäste des Vumbura Plains Camp in Botswana erhalten beispielsweise bei ihrer Ankunft als Zeichen wiederauffüllbare Trinkflaschen aus Metall. Gelegen am Rande einer Flutebene prägt die Lodge das Motto „Indoor Outdoor“. Das heißt, die Natur wird nach innen geholt und das Innere nach außen verlegt. Große Fenster auf drei Seiten bieten einen freien Blick auf die Landschaft und die vorüber ziehenden Herden. Für den nachhaltigen Betrieb der Luxus-Unterkunft wurde eine mehrstufige Trinkwasseraufbereitungsanlage installiert und mit Sonnenenergie wird Wasser erhitzt und Strom erzeugt. Ebenfalls herausragend in ihrer Gestalt ist die Chinzombo Lodge im Luangwa-Tal Sambias. Sie gilt als architektonische Meisterleistung, unter anderem 2014 bei den Safari Awards als Best New Safari Camp in Africa ausgezeichnet. Mit Leinen, Holz und Bambus sowie Grasdächern und organischen Strukturen fügt sich die Chinzombo Lodge nahtlos in die Landschaft des Luangwa-Tals ein. Das Designer-Ehepaar Silvio Rech, ein Handwerker italienisch-südafrikanischer Abstammung und seine Frau, haben die Unterkunft entworfen und sie unter das Motto „Wir sind zu Gast im Reich der Tiere“ gestellt.
Ungewöhnlich ist auch die Architektur des Okuti Camp in Botswana. Sein Gewölbestil am Rand der Xakanaxa-Lagune soll an ein afrikanisches Dorf erinnern. Geholfen hat dabei unter anderem eine lokale Malerin. Sie hat Szenen aus der Viehwirtschaft in den Dörfern nördlich des Deltas in ihren Aquarellen, aber auch auf Kuhhäuten und Ledermöbeln dargestellt. Aufgrund seiner Lage nahe des Moremi Game Reserves gelten für das Camp besonders scharfe Richtlinien. Unter anderem sind permanente Stein- oder Betonstrukturen verboten.
Angebotsbeispiele der Design Lodges
1) Fish River Lodge, Namibia/Fish River Canyon, 4-Sterne, max. 20 Gäste, ab 105,- Euro pro Person pro Nacht im Doppelzimmer, Halbpension, http://www.afrikarma.de/fish-river-lodge
2) Mowani Mountain Camp, Namibia/Damaraland, 5-Sterne, max. 30 Gäste, ab 379,- Euro, fully inclusive, http://www.afrikarma.de/mowani-mountain-camp
3) Ngaga Camp, Republik Kongo/Odzala-Kokoua Nationalpark, 5-Sterne, max. 12 Gäste, nur buchbar zusammen mit dem Lango Camp als Teil einer 7 Tage / 6 Nächte Regenwaldsafari für insgesamt ab 6.075,- Euro pro Person im Doppelzimmer, fully inclusive, http://www.afrikarma.de/ngaga-camp/
4) Vumbura Plains Camp, Botswana/ Okavango-Delta, 5-Sterne, max. 32 Gäste in zwei separat geführten Bereichen – einem Süd-Camp und einem Nord-Camp, ab 997,– Euro pro Person pro Nacht im Doppelzimmer, fully inclusive http://www.afrikarma.de/vumbura-plains-camp/
5) Okuti Camp, Botswana/Okavango-Delta, 4-Sterne, max. 18 Gäste, ab 388,– Euro pro Person pro Nacht im Doppelzimmer, fully inclusive, http://www.afrikarma.de/okuti-camp
6) Chinzombo Lodge, Sambia/South Luangwa National Park, 5-Sterne, max. 15 Gäste, ab 742,– Euro pro Person pro Nacht im Doppelzimmer, fully inclusive, http://www.afrikarma.de/chinzombo-lodge
Hinweis: Günstigere Raten sind im Rahmen von Sonderangeboten möglich
Quellen:
_ Studie „Tourismus-Analyse 2014“, BAT – Stiftung für Zukunftsfragen
_ Studie „Naturbewusstein“, Bundesumweltamt, veröffentlicht im April 2014
Foto: Edgar Delmont