Funde, die es nicht geben dürfte. Brunnen der Jungsteinzeit in Sachsen
Leipzig – Das Leipziger Land ist eine archäologische Schatztruhe von internationalem Rang. Was die Archäologen hier in den letzen 15 Jahren ans Tageslicht förderten ist geeignet, unsere bisherige Kenntnis von der Vorgeschichte Europas grundlegend zu ändern. Fundplätze wie Eythra, Leipzig-Plaußig, Brodau und Altscherbitz sind feste Begriffe in der Forschung und bei interessierten Laien.
Zu einer der seltensten Fundgruppe gehören Brunnenanlagen aus der Jungsteinzeit – einer Epoche vor etwa 7 000 Jahren, als die Menschen dieser Region sesshaft wurden. Nur 18 dieser raren Befunde gibt es europaweit; sechs davon wurden in Sachsen ausgegraben und mit modernsten Methoden erforscht, davon fünf im Leipziger Umland. Sogar organische Materialien in großer Zahl haben sich in den tiefen Schächten unter Luftabschluss erhalten. Kannte man früher nur Steingeräte und Keramikfragmente, so liegt nun eine ganze Palette von Alltagsgegenständen aus Holz, Knochen, Bast und Rinde vor uns, die vom Geschick und Einfallsreichtum unserer Vorfahren erzählen.
Erstmals werden restaurierte Funde aus den Brunnen-Grabungen rund um Leipzig gezeigt. Übrigens, nur zum Vergleich: Als Ötzi im Tiroler Hochgebirge den Tod fand, waren sie bereits 2000 Jahre alt.
Foto: Carstino Delmonte/ Touristikpresse.net