Nach der Pleite der spanischen Spanair verhöhnt Ryanair-Chef Michael O´Leary die Mitarbeiter der Fluglinie
Bilbao – Er hat esmal wieder geschafft: Ryanair-Chef Michael O’Leary scheint immer alles zu geben. Besonders wenn es darum geht Konkurrenten eine lange Nase zu machen oder Akrobatik vor laufenden Kameras für eine neue Preisaktion vorzuhampeln.
Diesmal war es keine lange Nase, das Victory-Zeichen war der Auslöser für Empörung bei den Mitarbeitern der kürzlich pleite gegangenen Airline Spanair. Der Ire stellte sich am Dienstag nach einer Ryanair-Pressekonferenz in Bilbao vor die Beschäftigten der Pleite-Fluglinie und zeigte es ihnen: Das Victory-V.
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Die Mitarbeiter von Spanair sind offenbar der Meinung, Ryanair habe mit seinen Kampfpreisen das Ende von Spanair mit verursacht. Die Noch-Beschäftigten von Spanair lehnten zugleich ein Angebot von Ryanair ab, Mitarbeiter zu übernehmen.Zur Begründung wurde ein spanisch-angelsächsisches Konfliktthema aus der Schublade geholt: Man wolle nicht Steuern in Irland bezahlen und ein Gehaltskonto in Gibraltar eröffnen. Der Affenfelsen von Gibraltar gehört zu Großbritannien, wird aber von Spanien beansprucht. Nach seinem provokanten Auftritt musste O’Leary von Kräften der baskischen Polizei „Ertzaintza“ geschützt werden.
Reisebüros, die traditionell die irische No-Frills-Airline Ryanair ohnehin nicht an ihre Kunden verkaufen, warfen inzwischen den weiter operierenden Fluggesellschaften wie auch Ryanair vor, nach der Spanair-Pleite die Preise für Flüge von den Balearen aufs spanische Festland erhöht zu haben. Ryanair und auch die deutsche Air Berlin bieten innerhalb Spaniens ein dichtes Streckennetz zwischen vielen Orten des Landes an. So konnten bisher bei manchen Preisaktionen der Iren die Inselbewohner für Preise zwischen zwei und zehn Euro pro Strecke inkusive Steuern zwischen den Festland-Airports Madrid, Valencia oder Barcelona und den Balearen fliegen.
Foto: Carstino Delmonte/ Ryanair-Chef zieht Grimassen bei der Präsentation einer Preis-Aktion