Opodo-Umfrage zur Ehrlichkeit im Urlaub / Jeder zweite Deutsche greift zu kleineren oder größeren Urlaubslügen
Hamburg – Von einer Rückkehr zu Moral und Werten liest man in diesen Tagen häufig in Deutschlands Medien. Dass dies aber nicht für die schönsten Wochen des Jahres gilt, fand jetzt das Online-Reisebüro Opodo in einer Umfrage heraus. Jeder Zweite gab hier an, im Urlaub zu lügen. Sei es, um beim anderen Geschlecht zu punkten oder Geld zu sparen.
Bereits bei einer Umfrage von Opodo im Jahr 2006 kam heraus: Die Deutschen greifen im Urlaub gerne zu kleineren oder größeren Lügen. Diese Tatsache wurde jetzt in einer aktuellen Umfrage des Online-Reiseservices bestätigt: Jeder zweite Befragte gab zu, im Urlaub zu flunkern. Die meisten (20 Prozent) lügen bei ihrem Alter, 18 Prozent geben einen falschen Familienstand an und 11 Prozent verschaffen sich mit einem falschen Namen gleich eine ganz neue Identität. Die Mehrheit begründet dies ganz lapidar damit, dass einen im Urlaub keiner kennt und man so „Urlaub vom Ich“ machen kann.
Was wären die schönsten Wochen des Jahres ohne Urlaubsromanze: Auch beim Flirten wird kräftig geflunkert. Hier allerdings mit unterschiedlichen Zielen. 23 Prozent versuchen sich mit Lügen interessanter zu machen. Die Mehrheit hingegen setzt die Fehlinformationen strategisch ein, um sichergehen zu können, dass der Urlaubsflirt einen später nicht wiederfindet. Würde der Urlaubsflirt ihnen doch auf die Spuren kommen, hätte so mancher wohl auch einiges zu erklären: Denn eine Mehrheit von knapp 70 Prozent gab an, einen eventuellen Urlaubsseitensprung lieber nicht dem Partner zu Hause zu beichten.
Der eigene Vorteil zählt
23 Prozent der Befragten verbinden mit ihren Lügen konkrete Ziele, wie zum Beispiel Vergünstigungen bei Eintrittspreisen. Fast die Hälfte schreckt hier nicht davor zurück, die Kinder einer Verjüngungskur zu unterziehen, um ein paar Euro im Museum oder Freizeitpark zu sparen. Ein fälschlicherweise zugeteiltes Luxuszimmer im Hotel würden sogar nur 33 Prozent richtig stellen. Die Mehrheit sähe hier ganz klar den Fehler beim Hotel und würde das Zimmer dankend bewohnen. Am Zoll überwiegt jedoch bei jedem Zweiten die Angst vor hohen Strafen, wenn es darum geht zu verzollende Gegenstände anzugeben. Die andere Hälfte der Befragten schreckt aber auch vor Autoritätspersonen nicht zurück und würde Alkohol, Tabak oder das in Amerika günstig erstandene iPhone ins Land schmuggeln.
Von einer Rückkehr zu Moral und Werten ist man also, zumindest im Urlaub, noch etwas entfernt: Auf die Frage nach dem schlechten Gewissen gaben 59 Prozent an, dass sie keines hätten. Wieso auch? Man sei ja im Urlaub!