Die Apfelbäume in Schenna, der imposante Kirchenhügel, das Schloss und die südlichen Gärten mit ihren Oleandern, Zypressen und Palmen liegen dieser Tage unter Rekordmengen von Schnee. Laut Prognosen können Besucher die unwirklich schöne Szenerie noch einige Tage genießen.
Schneeschaufeln sind im Zentrum von Schenna eher ein seltener Anblick. Wenn es mal schneit auf 600 Metern Höhe, dann zuckert der Winter das Dorf höchstens für ein paar Stunden, bevor die Südalpensonne alles weg schmilzt. Und jetzt das: „So viel Schnee!“ Dorfchronist Dr. Walter Innerhofer kommt mit dem Schippen gar nicht mehr hinterher. 25 Zentimeter sind gefallen, in den höheren Ortsteilen und jenseits der Baumgrenze über ein Meter. „Seit dem Winter 1951/52 hat es nicht so geschneit“, erinnert sich Innerhofer. „Damals sind wir mit den Schlitten durch die Straßen gefahren“, so der 65-Jährige, der sich über die weißen Massen freut. Schließlich haben Schennas Kinder seit langer Zeit mal wieder das Vergnügen.
Ein seltenes Wetter-Phänomen lässt in diesen Tagen die Südalpen buchstäblich im Schnee versinken. „Die feuchte Luft des Genua-Tiefs, die den tiefen Lagen Südtirols im Winter normalerweise Regen bringt, traf diesmal auf kalte Luft aus den Nordalpen und entlud sich mit flockiger Wucht. Das Ergebnis: Neben Winterwanderern und Rodel-Fans finden hoch oben im Skigebiet Meran 2000 auch Skifahrer derzeit beste Bedingungen.
Foto: Schenna im Schnee / Tourismusverein Schenna