Priorität der Politik für Bahn-Börsengang wiederherstellen:


18 Apr 2006 [08:32h]     Bookmark and Share




Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt Überlegungen zum Wechsel im Vorstand der Deutschen Bahn

München – Die Politik muss wieder die Führung der Deutschen
Bahn AG übernehmen, solange über den Börsengang des größten deutschen Staatsunternehmens diskutiert wird. Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt daher die heute bekannt gewordenen Überlegungen zur Ablösung von DB-Vorstandschef Hartmut Mehdorn.

„Der Börsengang der Deutschen Bahn und die Frage, ob dabei auch
das Schienennetz an der Börse verkauft werden soll, muss von
Bundestag und Bundesregierung verantwortet werden. Wir brauchen daher einen Bahnchef, der die Priorität der Politik anerkennt und dennoch das Unternehmen in eine sichere Zukunft führt,“ erklärt der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Karl-Peter Naumann in Hamburg.

„Gleichzeitig muss es wieder möglich werden, eine Bahnreise auf
dem Bierdeckel zu planen und Fahrkarten für einfache Fahrt in weniger als einer Minute zu kaufen. Wir können uns vorstellen, dass Friedrich Merz, der als Kandidat für den Bahnvorstand ins Gespräch gebracht wurde, das schafft.“

Seit der Einführung des Preissystems von 2002 durch Hartmut
Mehdorn sind die Schlangen an den Fahrkartenschaltern immer länger geworden. „Einfache Fahrkarten darf es nicht nur beim Supermarkt und bei einer Hamburger-Kette geben, sondern auch am Bahnhof,“ erklärt Naumann.

Politisch schwieriger zu lösen ist jedoch die Frage des
Börsengangs der DB und die Bewältigung einer Neuorganisation, falls der Bundestag eine andere Lösung als den unveränderten Erhalt des Bahn-Konzerns bevorzugt. Nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN spricht alles für eine Trennung des Schienennetzes von den Verkehrs- und Logistikunternehmen. „Hier wartet eine große Organisationsaufgabe auf einen neuen Bahnchef,“ so Naumann. „Wir können uns nicht vorstellen, dass internationale Logistikunternehmen, die Mehdorn für den DB-Konzern eingekauft hat, mit den Methoden eines halbstaatlichen Betriebes erfolgreich geführt werden können. Beim Schienennetz, in das der Staat auch weiterhin investieren muss, ist hingegen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Unternehmensführung mit der Politik unerläßlich. Beides zusammen passt nicht unter das Dach eines
einheitlichen Bahnkonzerns, und an dieser Aufgabe ist Mehdorn
gescheitert und hat seinen Kredit bei der Politik verspielt.“







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