Play Ink & Ink Play – Eine Ausstellung des Liu Haisu Art Museum (Shanghai) im Theatermuseum Düsseldorf


20 Apr 2009 [20:13h]     Bookmark and Share




Das Düsseldorfer Theatermuseum präsentiert vom 19. April bis 31. Mai „Play Ink & Ink Play“ – eine Ausstellung des Liu Haisu Kunstmuseums (Shanghai) mit Tuschezeichnungen zur chinesischen Oper. Die Ausstellung war zuvor im kanadischen Calgary zu sehen und wird im Sommer in Korea gezeigt. Das Düsseldorfer Theatermuseum an der Jägerhofstraße 1 ist die einzige Station der Ausstellung in Europa.

Düsseldorf – Der chinesische Ausstellungstitel „Xi Mo & Mo Xi“ lehnt sich eng an die Bedeutung des Wortes „Xi“ an, das sowohl „Verspieltheit“ wie auch „traditionelle Oper“ bedeutet. Diese Doppelung stellt eine subtile Verbindung zwischen der chinesischen Tuschzeichenkunst und der traditionellen chinesischen Oper dar, die die zehn in der Ausstellung vertretenen Maler der Moderne für sich entdeckt haben.

Die chinesische Oper ist als traditionelle Kunstform Gegenstand der Volkskunst, zu der unter anderem auch Scherenschnitte, die Porzellanmalerei, die Herstellung von Spielzeugfiguren und die Darstellung des Frühlingsfestes gehören. Streng choreographierte Abläufe mit einer hoch formalisierten Zeichensprache machen das Wesen der chinesischen Oper aus. Gerade die Klarheit, die Pracht und die Einzigartigkeit der visuellen Komponenten der Oper bieten den Tuschzeichnern für ihre Umsetzung der „theatralen“ Vorgänge auf dem Papier viele Möglichkeiten.

Qualität und Verbreitung der Operndarstellungen erreichten ihren Höhepunkt während der Ming-Dynastie (1368-1644). Populäre Romane wurden mit Operndrucken verziert und waren besonders im Bürgertum sehr beliebt. Als unter der diktatorischen Politik der Qing-Dynastie (1644-1911) die Oper verpönt war, verfiel diese Kunstform.

Mit dem Auftreten der Darstellung von Opernfiguren im Werk Guan Liangs (1901-1986) haben in der Moderne die künstlerischen Formen der Oper an Farbigkeit und Fülle zugenommen. Nicht mehr darauf beschränkt, die Handlung der Oper zu beschreiben, erhielten die Künstler größere Freiheit für subjektive Schöpfungen.

Mit Guan Liang erreichte die bildliche Darstellung der Oper eine neue Ära, die jüngeren Malern zum Vorbild wurde wie: Lin Fengmian (1901-1991), Cheng Shifa (1921-2007), Ding Liren (1930), Nie Ganyin (1936), Zhu Zhengeng (1939), Zhang Guiming (1939), Zhang Peicheng (1948), Zhou Jingxin (1959). Alle diese Künstler werden nun im Theatermuseum präsentiert.

Parallel zu dieser Ausstellung zeigt das Theatermuseum unter dem Titel „Hinter den Kulissen der Peking Oper“ eine kleine Auswahl von Fotografien von KM Udo Remmes. Der Düsseldorfer Fotograf bereiste im Jahr 2005 China und hatte die Chance, Schauspieler, Sänger, Tänzer und Musiker bei den Vorbereitungen zu ihren Auftritten zu beobachten. Die ungewöhnlichen Portrait- und Szenenfotos gewähren dem Betrachter Einblicke in eine sonst verschlossene und farbenfrohe Welt des offiziellen wie alternativen chinesischen Theaters.

Das Liu Haisu Kunstmuseum ist ein modernes nationales Kunstmuseum. Seit 1995 sammelt und erforscht es in der Hauptsache das Werk des Malers Liu Haisus (1896-1994). Der Wegbereiter der Moderne in China war nicht nur ein außergewöhnlicher Künstler, er nutzte seine einzigartige Mischung europäischer und chinesischer Maltechniken auch, um die Kunsterziehung in China zu revolutionieren. Das Museum ist daher im Besonderen auf die künstlerische Erziehung und die Förderung der bildenden Kunst durch Ausstellungen und Forschungsarbeit ausgerichtet. Die Sammlungen des Museums umfassen mehr als tausend Kunstwerke, die Liu Haisu zu seinen Lebzeiten stiftete. Dazu gehören Gemälde und Zeichnungen berühmter Künstler der Tang-, Song-, Yuan Ming-, Qing-Dynastien und der Moderne wie auch Arbeiten von Liu Haisu selbst.

Das Museum verfügt über eine Ausstellungsfläche von rund 5.000 Quadratmetern. Neben den fünf Ausstellungssälen gibt es einen Studiensaal, Bibliothek und ein Magazin. Im Sommer 2010 wird das Theatermuseum Düsseldorf aus Anlass der Expo in Shanghai die Düsseldorfer Kulturinstitute mit einer Ausstellung im Liu Haisu Museum vertreten.







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