Peru auf zwei Rädern


20 Nov 2018 [07:17h]     Bookmark and Share


Peru auf zwei Rädern

Foto: Carstino Delmonte



Die Natur erleben, mit den Menschen in Kontakt kommen, Distanzen am eigenen Leib spüren und das Land mit Muskelkraft bereisen – E-BikeReisen machen es möglich, Peru trotz der großen Höhenunterschiede ohne allzu große Anstrengung radelnd zu entdecken.

Frankfurt / Lima – Machu Picchu, der Titicacasee, die weiße Stadt Arequipa – wie eindrucksvoll muss es sein, Perus Superlative und Naturschönheiten aus eigener Kraft auf zwei Rädern zu entdecken! Auf dem Sattel des Mountainbikes sind die majestätischen Anden und ihre Bewohner zum Greifen nah – und moderne E-Bikes ermöglichen es, das reichste Land der Welt, Peru, trotz dünner Luft und schwindelerregender Höhen zu erradeln. Dabei sind Tagestouren ebenso möglich wie ganze Radrundreisen, bei denen die klassische Südroute Perus uf dem Programm steht. Teilstrecken werden dabei im Bus zurückgelegt.

Arequipa und der Colca Canyon
Wie geschaffen für Spaß auf dem Rad ist der Colca Canyon, eine der tiefsten Schluchten der Erde mit ihren grünen Tälern, schneebedeckten Mehrtausendern, rauschenden Flüssen, Wasserfällen und Lagunen. Einheimische Dörfern sprenkeln Farbe in das Grün und Braun der Anden, die weiße Stadt Arequipa ist der ideale Ort für ein paar Tage Müßiggang nach zahlreichen Kilometern im Sattel. Eine beliebte Route startet ein kleines Stück außerhalb von Arequipa. Die ersten 15 Kilometer der Strecke sind mit ihren Hügeln perfekt für sportliche E-Mountainbikes. Der Abra mit 3.596 Metern bietet eine fantastische Aussicht über die umliegenden Agrarterrassen, die auch heute noch genutzt werden. Nach 25 Kilometern lockt das Mittagessen in Huanca, dem Ziel der Tour. Wer noch Kraft in den Beinen hat kann von hier aus eine Wanderung zum Pichirigma-Canyon unternehmen. Von Huanca aus geht es mit dem Bus zurück nach Arequipa.

Eine weitere Tour startet etwas unterhalb des Kreuz des Kondors, wo sich Morgen für Morgen zahlreiche Kondore mithilfe der Thermik aus dem Tal in die Lüfte schwingen – direkt vor die Linsen fotografierfreudiger Touristen. Von der Felsformation „La Ventana“, dem Eingang zum Colca-Canyon, geht es auf 4.400 Metern vorbei an Lama- und Alpakaherden durch den Nationalpark Pampa Cañahuas. Die Abfahrt führt auf 45 Kilometern über asphaltierte Straßen, vorbei an typischen Andendörfern, archäologischen Stätten und fruchtbaren Tälern. Wer nicht nach Arequipa zurückkehren möchte kann weitere 25 Kilometer bis nach Coporaque zurücklegen, wo die luxuriöse Colca Lodge mit ihren Thermalbädern auf Sportler mit müden Knochen wartet.

Der Titicacasee
Den magischen Titicacasee, auf 3.800 Metern der höchstgelegene schiffbare See der Welt und Geburtsstätte zahlreicher Mythen und Legenden, lässt sich nicht nur mit dem Boot erkunden sondern auch auf zwei Rädern. Am Ufer des Sees entlang geht es von Puno aus bis auf die Halbinsel Chucuito, wo sich ein unvergesslicher Blick über den See und die beiden bekannten Inseln Amantani und Taquile bietet. Die Halbinsel bietet sich auch für eine Wanderung am Hochufer des Sees an. Wer auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis ist sollte bei einer Gastfamilie in Luquina Chico übernachten, wo die E-Bikes sicher viele staunende Blicke ernten werden.

Unterwegs nach Cusco durch das heilige Tal 
Ausgangspunkt einer beliebten Tour ist das “rosafarbene” Kolonialstädtchen Lampa, Tor zur magischen Welt der Anden.  Vorbei an endemischen Pflanzen geht es durch die Region Tarukani und den Tinajani-Canyon, eine Schlucht die sich durch ihre bizarren Felsformationen auszeichnet. Eine Möglichkeit für eine Übernachtung bietet die Hacienda Tamboqueque im gleichnamigen Ort, eine typische Hacienda mit eigener Käserei und Reitbetrieb.

Am nächsten Tag geht es über den Pass La-Raya mit 4.338 Metern über die Grenze von Puno nach Cusco.Eine meist asphaltierte, ruhige Straße führt am Ufer des Langui-Sees entlang. Auf der sogenannten vier-Lagunen-Route eröffnen sich im heiligen Tal vorbei atemberaubende Landschaften. Ein lohnenswerter Stopp ist Andahuaylillas, mit seiner Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die auch die Sixtinische Kapelle von Südamerika genannt wird.

Eine weitere lohnenswerte Etappe die direkt anschließen kann startet nahe den Salinen von Maras. Von den gleichnamigen Maras-Ebenen geht es zur Ausgrabungsstätte Moray, kreisförmige Agrarterrassen der Inkas. Für Gourmets empfiehlt es sich, ein Mittagessen im Mil, dem neuen Restaurant von Starkoch Virgilio Martinez einzulegen. Auch Ollantaytambo, neben seiner Ausgrabungsstätte vor allem berühmt für seinen Bahnhof, von wo aus die Züge nach Machu Picchu starten, ist Ausgangspunkt für eine beliebte Radelstrecke. Mit dem Bus geht es zunächst auf 4.230 Meter zum Malaga-Pass, von wo eine Downhillstrecke von 60 Kilometern direkt in den Dschungel nach Huayopata und Santa Teresa führt. Es empfiehlt sich, einen Stopp in Huayopata einzulegen, wo eine Kaffee- und Kakao-Farm besichtigt werden kann.

Rad(rund)reisen ermöglichen es, Kultur und Aktivität miteinander zu verbinden und Peru im eigenen Tempo zu entdecken. Und wer vom sportlichen Ehrgeiz gepackt wird, kann den E-Motor ausschalten und die Andenpässe mit eigener Kraft bezwingen.







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