Palma Aquarium setzt erfolgreich auf Reproduktion von Korallen


22 Nov 2008 [18:31h]     Bookmark and Share


Palma Aquarium setzt erfolgreich auf Reproduktion von Korallen

Palma Aquarium setzt erfolgreich auf Reproduktion von Korallen



Aktuell sind rund ein Drittel der Korallenarten in ihrem Bestand gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Das Palma Aquarium widmet sich einem Forschungsprojekt zur Reproduktion von Korallenriffen unter Laborbedingungen, das zur Wiederaufforstung der Korallenriffe und zum Gleichgewicht der sensiblen und komplexen Biosysteme beiträgt.

Palma de Mallorca/Frankfurt – Das Palma Aquarium zeigt seinen Gästen die enorme Artenvielfalt an Meeresfauna und –flora und die naturgetreue Darstellung der marinen Ökosysteme und Lebensräume. Insbesondere in Bereich der Korallenforschung setzt es Maßstäbe. Im hauseigenen Forschungszentrum widmen sich Meeresbiologen und Fachspezialisten einem zukunftsweisenden Projekt: Der Reproduktion von Korallen-Riffen. Korallenfragmente, die aufgrund von Brandungs-Einwirkungen oder Schädigungen der Riff-Formationen losgelöst im Meer treiben, werden unter Laborbedingungen aufgeforstet. Ziel ist es, diese nachgebildeten Korallenformationen im Aquarium auszusetzen, zu kultivieren und somit das sensible Ökosystem der Korallenriffe naturgetreu abzubilden. In Anbetracht der schwierigen Lage um die Koralle bietet das Forschungsprogramm die bedeutende Möglichkeit, die Ableger in ihren natürlichen Lebensraum auszusetzen und sensible Ökosysteme wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Palma Aquarium bekommt Nachwuchs

Zwei Ableger, die im Forschungszentrum des Palma Aquariums mit Erfolg reproduziert werden, sind die Pilz- und die Kristallkoralle. Gäste des mallorquinischen Erlebnis-Aquariums können diese beiden faszinierenden Arten im Bereich „Die neue Welt“ bewundern. Die Pilzkoralle gehört zur Gattung der Steinkorallen. In ihrem natürlichen Lebensraum bevorzugt die „Fungia“ sandigen Untergrund und flache Küstengewässer und lebt – bis auf eine Unterart – in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen. Die Reproduktion im Palma Aquarium basiert auf der Neubildung von Polypen. Die zweite Art, die erfolgreich reproduziert wird, ist die Kristallkoralle. Wie die „Fungia“ zählt die „Galaxea“ zur Gattung der Steinkorallen und lebt vorzugsweise im Roten Meer und tropischen Pazifik. Die Fortpflanzung im Palma Aquarium erfolgt auf der natürlichen Teilung vom Rumpf der Mutterkoralle. Der abgeteilte Rumpf fällt zu Boden und sucht sich einen neuen Ort, um sich festzumachen und eigene Kolonien zu bilden. Im Forschungszentrum erfolgt dieser Prozess durch die Platzierung des Ablegers an Steinformationen im Becken.

Korallen – Architekten der Unterwasserwelt

Die Koralle zählt zu den ältesten Bewohnern unseres Planeten und ist, wie fälschlicherweise oft angenommen, keine Pflanze. Die kleinen, maritimen Organismen sind vornehmlich im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean beheimatet und leben oft in größeren Kolonien zusammen. Aber auch in kälteren Gewässern wie beispielsweise vor der Küste Norwegens sind die Nesseltiere zu Hause. Die Vielfalt ihrer Struktur, Eigenschaften und Größen verdanken die Korallen unterschiedlichsten Aspekten. Steinkorallen beispielsweise bestehen aus einer äußeren Polypenkolonie und einem inneren Kalkgerüst. Im Gegensatz zu den Steinkorallen besitzen Weichkorallen kein lebloses Kalkskelett, sondern erinnern von ihrer Erscheinung her an Bäume oder Sträucher und sind „vergängliche“ Nesseltiere. Im Unterschied zu Steinkorallen tragen sie demnach nicht zu einer dauerhaften Bildung von Riffen bei und leben eher in tieferen Regionen der Weltmeere. Insgesamt hat sich die Lage der Korallen in den letzten Jahren drastisch verschärft, wobei insbesondere die riffbildenden Korallen betroffen sind. Eine Hauptursache ist in der Produktion von Treibhausgasen und dem dadurch ausgelösten Anstieg der Wassertemperaturen zu sehen. Durch die Versauerung der Meere tritt die so genannte „Korallenbleiche“ ein, die das Sterben von Steinkorallen-Stöcken bewirkt.

Foto: Palma Aquarium







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