Kein Abschied, aber eine große Ehre: Die Deutsche Oper am Rhein feiert ihre Star-Mezzosopranistin am 2. April im Düsseldorfer Opernhaus. Ehrenmitgliedschaft für Gwendolyn Killebrew
Düsseldorf – Am Samstag, dem 2. April, um 19.30 Uhr ehrt und feiert die Deutsche Oper am Rhein eine ihrer ganz großen Sängerpersönlichkeiten. Seit 1977, als Jeanne Piland vom damaligen Generalintendanten Grischa Barfuss von der New York City Opera an den Rhein engagiert wurde, gehört die Mezzosopranistin zum internationalen Ensemble. 34 Jahre später ist das Fest für Jeanne Piland vor allem ein Dankeschön dafür, dass sie der Deutschen Oper am Rhein trotz ihrer Weltkarriere mit Engagements an vielen großen Opernhäusern in Europa und in ihrem Heimatland USA stets verbunden blieb.
Jeanne Piland steht am 2. April selbst auf der Bühne und lässt einige ihrer großen Partien wie Octavian (Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“), Charlotte (Jules Massenets „Werther“) und Eboli (Giuseppe Verdis „Don Carlos“) anklingen. So markiert das Fest das Ende ihrer festen Ensemblemitgliedschaft, ohne aber ein künstlerischer Abschied zu sein. Sie wird weiterhin singen, insbesondere an der Deutschen Oper am Rhein, wo sie in dieser Saison mit ihrem Debüt als Mère Marie in Francis Poulencs „Dialogues des Carmélites“ einen herausragenden Erfolg feiern konnte.
„Ich bin ein sehr treuer Mensch“, verrät Jeanne Piland in Bezug auf ihre langjährige Ensemblemitgliedschaft an der Deutschen Oper am Rhein: „Hier hatte ich mein erstes Engagement in Europa. Hier bin ich an alle großen Partien meines Fachs herangeführt worden. Hier kennt mich jeder und ich mag die Menschen hier.“
Zusammen mit engsten Freunden wie Linda Watson, Susan Maclean oder Robert Gambill, langjährigen Ensemblekollegen wie Boris Statsenko, Katarczyna Kuncio und Anke Krabbe, Hochschul-Kollegen wie Prof. Konrad Jarnot sowie jungen Sängertalenten, die von Prof. Jeanne Piland an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf ausgebildet worden sind, wird sie am 2. April das Programm gestalten. Vier Dirigenten – Axel Kober, John Fiore, Rainer Mühlbach und Thomas Gabrisch – werden sie musikalisch begleiten. Grußworte sprechen Prof. Christoph Meyer, Prof. Tobias Richter, Prof. Dr. Dieter Vogel, Prof. Thomas Gabrisch, Pieter Alferink und Emily Rawlins Struckmann, die sich zugleich die Moderation des Abends teilen. Christof Loy, der die Wandlungsfähigkeit und Charaktertiefe der Bühnenkünstlerin vielfach als Regisseur zu nutzen verstand, hält die Laudatio.
Sie fühle sich unwahrscheinlich geehrt, bekennt Jeanne Piland vor ihrem großen Abend im Opernhaus, dem sie freudig und gespannt entgegenblickt. „Ich hoffe nur, dass ich ihn auch emotional überstehe.“ Helfen wird dabei vielleicht eine gute Kollegin, die Mezzosopranistin Gwendolyn Killebrew, die im Rahmen der Veranstaltung zum Ehrenmitglied der Deutschen Oper am Rhein ernannt wird. Beide Solistinnen haben ihre künstlerischen Fußstapfen an der New York City Opera hinterlassen und sind sich in den 70er Jahren wieder an der Deutschen Oper am Rhein begegnet.
Foto: Carstino Delmonte