Übernachtungen im Juni liegen mit 5,2 Mio. um 59 Prozent unter Wert des Vorjahresmonats
Wien – „Nur zögerlich angelaufen“: Zu diesem Schluss kommt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas mit Blick auf den Restart der österreichischen Beherbergungsbetriebe nach dem Corona-Lockdown. Den aktuellen Daten nach lag die Zahl der Übernachtungen im Juni mit 5,2 Mio. um 59 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. „Der höchste Anteil an Übernachtungen entfiel dabei mit 56 Prozent auf Gäste aus Österreich. Gäste aus Deutschland machten ein Drittel der Übernachtungen aus“, so Thomas.
73,8 Prozent weniger Ausländer
Laut vorläufigen Ergebnissen sank die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste um 73,8 Prozent, die Nächtigungen inländischer Gäste gingen um 24 Prozent zurück. So sanken die Nächtigungen von Deutschen um 65 Prozent, jene von Gästen aus der Schweiz und Liechtenstein um 66,6 Prozent und jene von Niederländern um 86,3 Prozent. Nächtigungsrückgänge von mehr als 90 Prozent gab es bei den Herkunftsmärkten Frankreich, Vereinigtes Königreich, USA, Dänemark, Russland oder Schweden.
Von den Nächtigungsrückgängen waren laut Statistik Austria alle Unterkunftsarten betroffen. Am höchsten fielen sie bei Hotels der 5/4-Sterne-Kategorie mit minus 63,6 Prozent aus, gefolgt von Betrieben der 3-Sterne-Kategorie (minus 62,4 Prozent) und 2/1-Sterne-Häusern (minus 61,9 Prozent). Die geringsten Rückgänge wiesen Privatquartiere mit einem Minus von 42,8 Prozent auf. Nach Bundesländern betrachtet fiel der Rückgang in Wien mit 87,9 Prozent am stärksten aus, das Burgenland verzeichnete mit minus 34,6 Prozent die geringsten Rückgänge.
14,07 Mio. weniger Nächtigungen
Bedingt durch die bis 28. Mai 2020 aufrechten Betriebsschließungen wurden im Zeitraum Mai und Juni mit insgesamt 5,99 Mio. Nächtigungen um 14,07 Mio. Übernachtungen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielt. Das entspricht einem Rückgang von 70,2 Prozent. Trotz der starken Wintermonate Januar und Februar wurde in 2020 mit 48,21 Mio. Nächtigungen ein um 36,8 Prozent geringeres Ergebnis erzielt als im ersten Halbjahr 2019. Wird das Nächtigungsergebnis von Januar bis Juni 2019 als Vergleichsbasis genommen, lässt sich der durch das Coronavirus bedingte Nächtigungsrückgang mit knapp 28 Mio. beziffern.