Ein Weihnachtsmarkt auf einer Insel, im Kloster oder im Freilichtmuseum – einen besonderen Mix aus Nostalgie, Besinnung und Vorfreude bieten zahlreiche traditionelle Weihnachtsmärkte an ungewöhnlichen Orten in Oberbayern.
Hier ist der Treffpunkt in der Adventszeit. Ein Plausch mit Freunden und der Familie, duftende Maronitüten und wärmender Glühwein, strahlende Kinderaugen, Bläser-Melodien, Glockenklänge und weihnachtliche Darbietungen gehören zur Vorweihnachtszeit. Wenn auch noch gemütliche Stuben in historischen Gebäuden festlich beleuchtet sind und der Schnee sich über die oberbayerische Landschaft legt, dann ist das Christkind nicht weit.
Große Weihnachtsmärkte wie in den Städten München, Neuburg an der Donau oder Rosenheim sind bekannt und beliebt. Weniger überlaufen und oft mit außergewöhnlichen Ständen und Produkten präsentieren sich jedoch die vielen Märkte in den kleineren Orten, in den Museen und Klöstern in Oberbayern: In Bad Tölz sorgt das historische Altstadt-Ambiente vom 28. November bis 24. Dezember für einen perfekten Rahmen, im Kloster Andechs können Besucher vom 4. bis 6. Dezember eine lebende Krippe bewundern und auf dem Chiemsee bringt das Schiff die Besucher vom 27. bis 29. November und vom 4. bis 6. Dezember zum Weihnachtsmarkt auf die romantische Fraueninsel. Die Marktstände bieten nicht nur Köstlichkeiten aus der Region, sondern auch vielfältigste Ideen für Weihnachtsgeschenke und zeigen Kunsthandwerk verschiedenster Art aus Oberbayern.
Außergewöhnliche Märkte in Oberbayern
Das Freilichtmuseum Glentleiten öffnet seine Pforten vom 27. bis 29. November (Freitag und Samstag, 10 bis 20 Uhr, Sonntag, 10 bis 18 Uhr) zum alljährlichen Christkindlmarkt, der zu den schönsten in ganz Oberbayern gehört. Hoch über dem Kochelsee sind die Stuben der historischen Gebäude festlich geschmückt und erleuchtet. Über 50 Aussteller bieten handwerkliche und kulinarische Produkte aus der Region – von handgemachten Seifen über Liköre, Marmeladen und Schmuck bis zu Weihnachtsdekorationen. Die kleinen Besucher dürfen sich über ein Kinderprogramm freuen.
Ebenfalls am ersten Adventswochenende (am 28. von 13 bis 19 Uhr und 29. November von 13 bis 18 Uhr) findet der Adventsmarkt im Bauernhausmuseum Amerang statt. Die Besucher bummeln dort im vorweihnachtlichen Lichtermeer und Wachsduft, während die Stuben des Holzmannhofs und Bartlhofs erfüllt sind von Adventsklängen. Schmied, Schäfer, Imker, Drechsler, Sattler, Keramiker und Korbflechter lassen sich bei ihrer Handwerkskunst über die Schulter schauen. Für Kinder gibt es außerdem Kasperltheater und eine Weihnachtswerkstatt.
Der Kunsthandwerkermarkt im „schafhof – europäisches künstlerhaus oberbayern“ lädt am 5. und 6. Dezember nach Freising ein. Freunde von Schönem und Leckerem haben sich den Termin längst notiert. Denn sie wissen, dass es dort nicht nur hochwertiges traditionelles und modernes Kunsthandwerk, sondern auch ausgesuchte kulinarische Spezialitäten gibt. Über 50 Kunsthandwerker bieten bunt bemalte Fatschenpuppen, Tischwäsche aus wertvollem alten Leinen und barocke Ohrgehänge, als auch handbedruckte Karten, liebevoll bemalte Mühlespiele und keck drapierte Hüte. Bei verschiedenen Workshops können Kinder und Erwachsene unter fachkundiger Anleitung selbst aktiv werden.
Bereits am 21. November (10 bis 16 Uhr) können Besucher des Holztechnischen Museums Rosenheim dem Drechsler Martin Goldhofer aus Rottach-Egern beim Beschnitzen seiner gedrechselten Holzkugeln über die Schulter schauen. Im Rahmen „Rosenheim im Advent“ basteln Kinder am 5. und 12. Dezember (10 bis 15 Uhr) Weihnachtliches aus Holz. Am 19. Dezember (14 bis 17 Uhr) findet schließlich die Finissage der Sonderausstellung „Bilder aus Holz – Intarsien, Marketerie“ statt – Musik und Vorführungen der Künstler inklusive.
Kaum bekannte Weihnachtsgeschichten erzählt der Historiker und Rundfunkjournalist Gerald Huber am 2. Dezember (Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr) im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach. Unter dem Titel „Rauhe Nächte, stille Tage“ erfahren die Zuhörer bei dieser musikalisch-weihnachtlichen Zeitreise, dass Weihnachten viel älter ist als das Christentum, dass sich schon vor Jahrhunderten ein Nürnberger Pfarrer über die Konsumwut zur Weihnachtszeit beschwert hat und dass das Wort „Weihnachten“ eine bayerische Erfindung ist. Für besonders stimmungsvolle Atmosphäre sorgt das Landshuter „Ensemble Ballo Nobile“ mit seinen historischen Musikinstrumenten.
Auch das Holzknechtmuseum Ruhpolding läutet die „staade Zeit“ wieder mit einem abwechslungsreichen Programm ein. Am 28. und 29. November sowie am 5. und 6. Dezember (11 bis 21 Uhr) findet auf dem Museumsgelände der Ruhpoldinger Bergadvent mit Handwerkermarkt, Ausstellungen, Vorführungen und Kindertheater statt. Zu den abendlichen Veranstaltungshighlights (einheitlicher Eintrittspreis 12 Euro) gehören unter anderem die „werkstatt kesslfligga“ mit „Auf da Ofabank – Geschichten, Lieder und Gedanken zur staaden Zeit“ (28. November, 19 Uhr) und die Wössner Geigenmusi mit „Das ist die stillste Zeit im Jahr“ von Heinrich Waggerl (5. Dezember, 19 Uhr). Am 6. Dezember (19 Uhr) liest Schauspielerin Bettina Mittendorfer die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma.
Eine aktuelle und ausführlichere Übersicht über die Weihnachtsmärkte in Oberbayern auch unter www.oberbayern.de