Ein Projekt für fiftyfifty von Thomas Struth und fiftyfifty/ Ausstellung im Stadtmuseum
Düsseldorf – Seit 14 Jahren besteht das Straßenmagazin fiftyfifty in Düsseldorf und anderen Städten zwischen Bonn und Essen. 2004 unterstützte Thomas Struth, einer der renommiertesten zeitgenössischen Künstler, fiftyfifty mit einer beispielhaften Aktion: Der berühmte Fotograf animierte zwölf Verkäufer des Straßenmagazins dazu, ihr Umfeld und die Menschen in ihrer Umgebung zu fotografieren. Die daraus resultierende Ausstellung in der fiftyfifty-Galerie fand seinerzeit große Aufmerksamkeit, die Mappen mit den Fotos der Obdachlosen, denen Struth drei seiner typischen Straßenschluchten beigefügt hatte, waren in kürzester Zeit zu Gunsten der Obdachlosenhilfe verkauft.
Diese Ausstellung gelangt nun in die Projekträume des Stadtmuseums und wird damit erstmals an einem musealen Ort präsentiert. Über 600 Fotos waren bei der Aktion entstanden, 78 Arbeiten hatte Struth für die Ausstellung ausgewählt. Die übrigen Fotos kann man sich im Stadtmuseum als Bildschirmpräsentation anschauen.
Die Ausstellung bietet einen Einblick in eine zwar allgegenwärtige Realität des städtischen Lebens, die jedoch im Alltag von den wenigsten Menschen wahrgenommen wird. Einer der Teilnehmer war zum Beispiel Björn, der auf der Königsallee fotografiert hat, dort, wo die „Reichen und Schönen“ unterwegs sind. Seine Fotos sind geprägt vom Widerspruch zwischen Arm und Reich und liefern besondere Einsichten in die Realität unserer Gesellschaft.
Die Ausstellung im Stadtmuseum, Berger Allee 2, läuft vom 14. Juli bis 9. August. Der Eintritt ist frei. Bei der Eröffnungsfeier am Dienstag, 14. Juli, 18 Uhr, sprechen Dr. Susanne Anna, Direktorin des Stadtmuseums, und Franziskanerbruder Matthäus Werner, Schirmherr von fiftyfifty.
fiftyfifty arbeitet seit Jahren eng mit Künstlern zusammen und verkauft Kunstwerke von berühmten Stiftern wie Candida Höfer, Jörg Immendorff, Gerhard Richter und Günther Uecker unter anderem in der Online-Galerie fiftyfifty-galerie.de. Mit den Erlösen werden Bauprojekte finanziert, bei denen Wohnungslose ihr eigenes neues Zuhause schaffen.