High-Tech-Korridor Orlando: Vom Videospiel zum Weltraum-Shuttle
Wer Orlando im Sonnenscheinstaat Florida besucht, kann bereits heute den Urlaub der Zukunft erleben. In jeder Art von Spitzenunterhaltung steckt hier Spitzentechnik. Insgesamt gibt es nirgendwo in den USA eine vergleichbare Konzentration von Industriebetrieben, die sich auf Simulation, Modellbau und Training spezialisiert haben. Und bereits lange vor den zahlreichen Freizeitparks war Florida ein Zentrum der Luft- und Raumfahrtindustrie. So hat sich zwischen Orlando und dem amerikanischen „Weltraumbahnhof“ am Cape Canaveral inzwischen ein „High-Tech“-Korridor gebildet, in dem Wissenschaft, Forschung und Industrie eng zusammenarbeiten – an vielfältigen Projekten, vom SciFi-Videospiel über die HiTech-Achterbahn bis zum echten Raumschiff.
In den aktuellen Attraktionen moderner Vergnügungsparks stecken oft viele Jahre Entwicklungsarbeit. „Revenge of the Mummy – The Ride“, eine der populärsten neuen Attraktionen in den Universal Studios Florida, verbindet hochmodernste Achterbahn- und „Geisterbahn“-Technik mit Spezialeffekten, wie man sie aus Hollywood kennt. Im Unterschied zu den Effekten beim Film ist hier aber alles „live“ und muss Dutzende Male am Tag in absoluter Perfektion wiederholt werden. Dabei darf nichts schiefgehen, und es kann nichts „nachbearbeitet“ werden: ob glühende Feuerbälle, kämpfende Mumien oder gruselige Insekten. Auch bei „Terminator 2: 3D“ haben die Universal Studios Orlando weder Kosten noch Mühen gescheut: dieses zwölfminütige Spektakel ist, auf die Minute umgerechnet, der teuerste Live-Action-Film, der jemals produziert wurde. Und bei Walt Disney arbeiteten 650 „Imagineers“ fünf Jahre lang mehr als 350.000 Stunden (das entspricht rund 200 Arbeitsjahren!) an der Entwicklung der neuesten Attraktion von Epcot in Walt Disney World, „Mission: SPACE“, bei der ein Raumflug zum Mars simuliert wird.
Ganz so weit ist die NASA noch nicht – ihre Missionen führen vorerst noch in den erdnahen Raum, doch dafür ist im Kennedy Space Center alles echt. Die „Ruhmeshalle der Astronauten“ enthält die weltgrößte Sammlung von Raumfahrtandenken und dazu noch Ausstellungen und Aktivitäten zum mitmachen. Im riesigen Besucherkomplex können große und kleine Gäste einen Blick hinter die Kulissen werfen und Starts aus nächster Nähe miterleben. Seit kurzem fliegen bekanntlich auch die Space Shuttle wieder, und noch in diesem Jahr stehen drei weitere Missionen auf dem Programm: die Discovery hebt wahrscheinlich noch im Juli und Dezember dieses Jahres ab und die Atlantis im August. Aktuelle Informationen zu den bevorstehenden Starts findet man auf der Website
www.KennedySpaceCenter.com. Hier können auch Eintrittskarten reserviert werden – am besten lange im Voraus.
Der Kennedy Space Center Visitor Complex hat einen auf zehn Jahre angelegten Entwicklungsplan im Umfang von $160 Millionen (rund Euro130 Millionen) vorgestellt, zu dem auch eine Raumfährensimulation unter dem Namen „The Shuttle Launch Experience“ gehört. Die mehr als 4.000 m² große und knapp Euro50 Millionen teure Attraktion wird die technisch fortschrittlichste Ausstellung sein, die jemals in diesem Besucherkomplex zu sehen war. Mit einer eigens hierfür entwickelten beweglichen Plattform, zahlreichen Bildschirmen, hochmodernen Toneffekten und Sitzen mit Spezialeigenschaften ahmt diese Attraktion auf perfekte Weise das Gefühl eines Raumfährenstarts nach. Die Eröffnung ist für Anfang 2007 geplant.
Außerdem kann man im Raumfahrtzentrum an Floridas Atlantikküste das ganze Jahr über leibhaftige Astronauten treffen und sogar mit ihnen essen und plaudern. Im größten Zwillings-IMAX(r)-Kino der Welt können die Zuschauer die internationale Raumstation (ISS) in dreidimensionaler Darstellung erleben. Aber auch im Kennedy Space Center wird simuliert: Bei der „Astronaut Training Experience“ (ATX) kann man sich in einer originalgroßen Nachbildung der Raumfähre auf eine fiktive Weltraummission vorbereiten, und im nachgestalteten Kontrollzentrum erlebt man den simulierten Start und Flug einer Mondrakete aus der ersten Reihe.
Von der Luftwaffe bis zum Privatflieger wird die Pilotenausbildung in Florida hochgeschätzt. Und ein Flugsimulator, der Piloten dabei hilft, Situationen im Grenzbereich gefahrlos zu durchleben, wird im Unterhaltungsbereich zu einer vergnüglichen Themenparkattraktion. Aus der Kombination mit der Film- und Fernsehproduktion – einer weiteren Wachstumsindustrie in Zentralflorida – ergibt sich die digitale Medienproduktion: die Entwicklung und Herstellung von Software, Videospielen, Spezialeffekten und Computeranimationen. In über tausend Unternehmen dieser Branche sind im Großraum Orlando 30.000 Menschen beschäftigt. Kein Wunder, dass Orlando nach Schätzung einer führenden Wirtschaftszeitschrift bis 2013 wahrscheinlich die zweitgrößte Zuwachsrate an Arbeitsplätzen im gesamten Land (über einen Zeitraum von zehn Jahren) aufweisen wird.
Tatkräftig unterstützt wird die Industrie von den Hochschulen der Region, die diese Arbeitskräfte ausbilden. Die University of Central Florida (UCF) bietet zahlreiche Programme an, die speziell auf Berufe in den genannten Hochtechnologiebereichen ausgerichtet sind. Hier bestehen auch gute Chancen für ausländische Studenten, die den Einstieg in diese Industrien suchen. Mit seiner kulturellen und ethnischen Vielfalt und seinen zahlreichen Besuchern aus aller Welt bietet Zentralflorida ein ideales Umfeld für aufstrebende junge Leute, auch aus Deutschland – ob sie nun der nächste Andreas Deja bei Disney oder der nächste Wernher von Braun bei der NASA werden möchten… Zur Unterstützung der „High-Tech“-Industrie rief der Staat vor zehn Jahren im Einzugsgebiet der UCF (www.UCF.edu) einen Beirat, das Florida High Tech Corridor Council (FHTCC), ins Leben.
***Weitere Informationen***
Für alle, die der Freizeitmetropole Orlando im sonnigen Florida einen Besuch abstatten möchten, hat das Orlando Tourism Bureau eine eigene Telefonnummer einrichten lassen, um noch umfangreicher und schneller Informationen rund um Orlando liefern zu können. Endverbraucher in Deutschland und Österreich rufen die gebührenfreie Orlando-Hotline unter 0800-1007325 an, hinterlassen Name und Adresse, und schon sind die umfassenden Orlando-Informationen in deutscher Sprache auf dem Weg (aus der Schweiz gebührenpflichtig: +49-6027-401107). Im Internet liegt das deutschsprachige Angebot unter www.OrlandoInfo.com/de.
Journalisten finden eine Fotogalerie sowie die Pressemappe im Internet unter www.orlandoinfo.com/media.