Sind Wizz Air-Kunden mit Handgepäck Störenfriede? Bald schon mehr Gebühren bei Ryanair & Co?
Budapest – Die osteuropäische No-Frills-Airline Wizz Air könnte dem größten Billigheimer Europas Ryanair die Spitzenposition beim Erfindungsreichtum von Zusatzkosten für Fluggäste streitig machen. Ab dem 24. Oktober führt Wizz Air eine neue für das gesamte Netzwerk geltende* Regelung für Handgepäck ein. Ab dann dürfen Passagiere nur noch ein kleines Täschchen mit den Maßen 42 x 32 x 25 cm mit an Bord nehmen. Das entspricht etwa einer Handtasche oder einer Laptoptasche. Für größere Gepäckstücke verlangt die Airline Extrabezahlung von 10 Euro. Noch dürfen auch Duty-Free-Artikel zusätzlich ohne Gepäckgebühren transportiert werden.
Nach Unternehmensangaben sollen Passagiere damit ermutigt werden, kleinere Gepäckstücke mit an Bord zu bringen, um den Boarding-Prozess glatter und schneller ablaufen zu lassen. Zugleich wird in einem Video auf der Webseite der Airline die neue Regelung filmisch dargestellt. Dabei kommen Passagiere mit viel Handgepäck eher schlecht weg, wer weniger mit sich führt wird als Genießer und Ökoreisender präsentiert. Gehorcht man dem Unternehmen, dass im Video ebenfalls zeigt, was man wie ins Handgepäck packen sollte, um preisbewußter Gutreisender zu werden, sorgt man zugleich dafür, dass die Airline pünktlicher ist, Geld spart und billigere Tickets anbieten kann.
Die Handgepäckgebühr wurde nach einem Test auf London-Strecken eingeführt, der offenbar vielversprechend war. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann auch andere sogenannte Billigflieger dem Beispiel auf die eine oder andere Weise folgen werden.
Foto: Carstino Delmonte